Innsbruck: Innsbruck plant nachhaltige Stadt und klimafitte Mobilität

vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 03, 2025

Foto: K.Rudig

Neue Projekte und klare Prioritäten bestimmen Innsbrucks Weg bis 2040

Im Rahmen des vierten Pressegesprächs zum Budget 2026 stellte Stadträtin Janine Bex, BSc gemeinsam mit Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc und Finanzdirektor Mag. Martin Rupprechter die zentralen Schwerpunkte aus Stadtentwicklung, Mobilität, Integration und Klimaneutrale Stadt für das Jahr 2026 vor.

Gezielt dort investieren, wo Innsbruck langfristig gewinnt

Bürgermeister und Finanzreferent Anzengruber betont den strategischen Ansatz der Stadt: „Nachhaltigkeit im Budget heißt: Wir treffen Entscheidungen, die die Stadt auf Jahrzehnte stabil und lebenswert halten. Mit Projekten wie der Standortoffensive Rossau oder dem Ausbau der Linie D zeigen wir, dass verantwortungsvolle Finanzpolitik und zukunftsorientierte Mobilität zusammengehören.“

Das Gesamtbudget im Verantwortungsbereich von Stadträtin Bex liegt 2026 mit 1,76 Millionen Euro leicht über dem Vorjahr. Der größte Teil entfällt auf Stadtplanung, Mobilität & Integration (879.200 Euro), gefolgt von Bau-, Wasser-, Gewerbe- und Straßenrecht (470.900 Euro) sowie der klimaneutralen Stadt (350.600 Euro). Insgesamt fließen 2,49 Millionen Euro an Einnahmen über die Ämter ins Stadtbudget zurück. Finanzdirektor Martin Rupprechter erklärt: „Die gebundenen Ausgaben konzentrieren sich auf Projekte der Stadtplanung und die Nachsorge der Deponie Rossau. Gleichzeitig zeigen die hohen Einnahmen im Baurecht, dass Innsbruck als Standort weiter attraktiv bleibt.“

Klimaneutrale Stadt: Messnetzwerk, Wärmewende, Klimaneutralitätsplan

2026 beginnt der Aufbau eines stadtklimatologischen Messnetzes mit zehn fixen Stationen und einer mobilen Einheit, um Überwärmungszonen und Frischluftschneisen künftig präzise analysieren zu können. Parallel dazu wird die kommunale Wärmeplanung intensiviert. Die laufende Grundlagenstudie zur künftigen Wärmeversorgung bildet ab 2026 die Basis für Informationskampagnen zur Wärmewende. Zudem erarbeitet die Stadt einen Klimaneutralitätsfahrplan bis 2040, dessen erste Version 2028 vorliegen soll, wie Stadträtin Janine Bex erklärt. „Wir machen Innsbruck Schritt für Schritt klimafit. Mit dem Messnetzwerk, der Wärmeplanung und dem Klimaneutralitätsplan schaffen wir die Instrumente, um bis 2040 klimaneutral zu werden – fundiert, transparent und für alle nachvollziehbar.“

Mobilität: Superblock, E-Carsharing, Nordhang-Konzept

Die Stadt erarbeitet derzeit technische Standards für neue E-Ladestationen und eine Nutzungsvereinbarung mit den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB). Läuft alles nach Plan, startet 2026 die Ausschreibung für einen E-Carsharing-Anbieter, mit Einführung 2027.
Zur Reorganisation des öffentlichen Raums wurde bei der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) eine Förderung für die Umsetzung des ersten Innsbrucker Superblock eingereicht. Superblocks schaffen lebendige Quartiere. Umgesetzt wurde das Konzept bereits in Städten wie Barcelona oder Wien, der gewonnene öffentliche Raum wird von den BewohnerInnen neu genutzt und belebt. Bei Förderzusage soll das Projekt in Innsbruck ab der nächsten Europäischen Mobilitätswoche starten. Zudem werden Untersuchungen zu Bike & Ride Radabstellanlagen am Hauptbahnhof sowie das Nordhang-Mobilitätskonzept in den Stadtteilen Hötting, Mariahilf, St. Nikolaus und Hungerburg umgesetzt. Wir tragen mit attraktiven Angeboten Schritt für Schritt zur Verkehrswende bei: Superblocks, E-Carsharing und sichere Radabstellplätze sind dafür zentrale Bausteine“, so die Stadträtin.

Stadtentwicklung: Campagne-Areal, Wettbewerbe, ÖROKO

Der Gemeinderat hat ein neues Auswahlverfahren für Gemeinschaftswohnformen beschlossen. Bis zu 100 Wohneinheiten im Campagne-Areal werden in einem transparenten und niederschwelligen Prozess vergeben. Ein EU-weiter Wettbewerb begleitet den Baustart für Ende 2029.

Weitere Schwerpunktprojekte

Zu den laufenden Projektentwicklungen zählen unter anderem:
• Wettbewerb Hauptbahnhof
• Wettbewerb Hallenbad Höttinger Au
• Wettbewerb Studierendenwohnheim Kranebitter Allee
• Grundlagenerarbeitung für die Fortschreibung des ÖROKO u.a. mit Hotelstudie, Handelsflächenstudie, Wirtschaftsleitbild usw.

Innsbruck gegen Diskriminierung: Neue Mitgliedschaft in ECCAR

Seit Oktober ist Innsbruck Teil der European Coalition of Cities Against Racism (ECCAR). Ein Zehn-Punkte-Aktionsplan wird derzeit erarbeitet, über 300 Mitarbeitende beteiligten sich bereits an einer internen Befragung. Am 3. Februar 2026 folgt eine interne Weiterbildung und ein öffentlicher Vortrag „War das jetzt rassistisch?“ von Melisa Erkurt. Bex abschließend: „Die Vielfalt unserer Stadt ist ein Gewinn – sichtbar etwa in den Stadtbetrieben, in den Kliniken, an den Universitäten und im täglichen Leben. Wir wollen aktiv dazu beitragen, dass Innsbruck eine Stadt bleibt, in der Radikalisierung keinen Nährboden findet“, so Bex abschließend. KR

Quelle: Stadt Innsbruck

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