Gutes Zeugnis für die Kinder- und Jugendhilfe in Vorarlberg

vonRedaktion International
JÄNNER 26, 2023

Foto: Land Vorarlberg/B.Hofmeister

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Landesrätin Wiesflecker: Evaluierung bestätigt hohes Maß an Zufriedenheit, Klarheit und Professionalität

Bregenz (VLK) – Dem Vorarlberger Modell der Kinder- und Jugendhilfe (KJH) wird nach einer eingehenden Evaluierung durch das Österreichische Institut für Familienforschung ein gutes Zeugnis ausgestellt. „Es gibt ein hohes Maß an Zufriedenheit, Klarheit und Professionalität“, sagte Landesrätin Katharina Wiesflecker am Mittwoch, 25. Jänner, im Landhaus bei der Präsentation des Evaluierungsberichts gemeinsam mit Studienautor Olaf Kapella. Nun werden die Ergebnisse gemeinsam mit den SystempartnerInnen analysiert, um das hohe Niveau aufrechtzuerhalten und das System anhand der Schlussfolgerungen und Empfehlungen aus der Studie weiterzuentwickeln, so Wiesflecker.

Die öffentliche KJH an den vier Vorarlberger Bezirkshauptmannschaften ist mit insgesamt 97 Angestellten (80 Vollzeitstellen) besetzt, in den privaten Einrichtungen – ifs, Vorarlberger Kinderdorf, Jupident usw. – sind es mehr als 500 Beschäftigte. Die Tätigkeit der KJH ist vielfältig, sie reicht von Unterhaltsverfahren und Hilfen in der Erziehung bis zu präventiven Maßnahmen. Im weitesten Sinn sind jährlich rund 10.000 Kinder betroffen.

Hohe Zufriedenheit mit der Arbeit der KJH in Vorarlberg besteht sowohl bei Eltern als auch bei den Fachkräften, erläuterte Studienautor Kapella: „Eltern sehen die KJH an den Bezirkshauptmannschaften primär als eine Servicestelle, lediglich ein Fünftel der Eltern gab an, dass dieselbe eine ‚Kinderabnahmestelle‘ sei.“

Potential sehen die Fachkräfte in der Verstärkung der präventiven Arbeit – ein Punkt, auf den auch Landesrätin Wiesflecker besonderen Wert legt. „Prävention und frühzeitige Unterstützung für die betroffenen Familien halte ich für sehr wichtig. Daran werden wir konsequent weiterarbeiten“, bekräftigte sie.

Auch die Verfügbarkeit der vielfältigen Unterstützungs- und Hilfsangebote für Kinder, Jugendliche und Familien wurde in der Befragung gut bewertet. Eine Ausnahme gibt es beim Angebot für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF). Hier wurden aber bereits entsprechende Schritte eingeleitet, so Wiesflecker: „Wir werden im Frühjahr wieder zwei Häuser für jeweils 20 UMFs eröffnen können.“

Weiters bestätigt die Evaluierung die – vor allem auch durch regelmäßige Schulungen – gelungene Sensibilisierung von ÄrztInnen, PädagogInnen und BetreuerInnen, um Gefährdungen von Kindern und Jugendlichen zu erkennen und Verdachtsfällen von körperlicher, psychischer oder sexueller Gewalt nachgehen zu können.

Darüber hinaus wurden im Zuge der Befragung auch vielfältige Verbesserungsvorschläge eingebracht. Dabei geht es etwa um Rollenklarheit zwischen den Fachkräften der öffentlichen und der privaten KJH sowie um den Ausbau der Unterstützungs- und Hilfsangebote in Bezug auf bestimmte unterversorgte bzw. schwer zu erreichende Zielgruppen (z.B. Care Leaver, Kinder psychisch kranker Eltern(teile), psychisch erkrankte Kinder/Jugendliche, sog. „GrenzgängerInnen“ u.a.). Im Sinne einer Präzisierung bzw. Modifikation der Definition einer Kindeswohlgefährdung wurden zentral zwei Wünsche thematisiert – zum einen die stärkere Berücksichtigung psychischer Gewaltformen, zum anderen eine differenzierte Diagnostik bei der Gefährdungseinschätzung, die sich nicht alleine auf das Vorarlberger Arbeitsmodell beschränkt.

Quelle: Land Vorarlberg

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