Bundespräsident besucht Integrationsorganisation “NACHBARINNEN in Wien”

vonOTS
FEBRUAR 07, 2024

Foto: Hanna Pribitzer

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Wiens erfolgreiches Integrationsprojekt macht Migrantinnen zu Role Models

Bundespräsident Alexander Van der Bellen besuchte die Nähwerkstatt der erfolgreichen Integrationsorganisation. Die NACHBARINNEN in Wien sind ein ganz besonderer Verein: Zu Sozialassistentinnen ausgebildete migrantische Frauen holen Frauen und Familien mit Flucht- oder Migrationsgeschichte aus der Isolation. Das Rezept für gelungene Integration sind Selbstermächtigung und ein Role Model aus der eigenen Kultur.

In der ebenfalls zum Verein gehörenden Nähwerkstatt im 15. Wiener Gemeindebezirk werden Frauen an den offiziellen heimischen Arbeitsmarkt herangeführt. Erwerbstätigkeit ist ein Schlüssel zur Selbstständigkeit. In der Nähwerkstatt werden die Frauen angestellt und verdienen ihr erstes eigenes Geld. Genäht werden hauptsächlich Upcycling-Produkte für heimische Firmen.

„Bei der Initiative, das steckt schon ein bisschen im Namen, geht es darum einander auf Augenhöhe zu begegnen. Diesen Zugang der ‚NACHBARINNEN‘, die mit ihrer Arbeit und ihrem Bemühen um gelungene Integration einen wertvollen Beitrag – nicht nur für das Leben ihrer jeweiligen Klientinnen, sondern für unsere Gesellschaft insgesamt – leisten, sollten wir uns alle zum Vorbild nehmen. Ich würde mir wünschen, dass wir alle einander, egal in welcher Situation, auf Augenhöhe begegnen und mehr miteinander als übereinander sprechen. So wie Nachbarinnen das tun!“, so Bundespräsident Van der Bellen.

NACHBARINNEN-Gründerin Dr.in Christine Scholten erklärt: “Österreich ist ohne Migration nicht zukunftsfähig - doch eine echte Chance haben wir nur dann, wenn alle mitmachen. Die NACHBARINNEN sorgen für Empowerment geflüchteter und migrantischer Frauen - das Zentrum jeder Familie - sie erreichen auf dem Weg auch die Kinder und Männer. Für Ihre Hilfe im neuen Land fordern sie viele Schritte in Richtung österreichischer Gesellschaft - gelebte Integration bedingt Bewegung aufeinander zu, von beiden Seiten.”

Das Arbeitsprinzip der NACHBARINNEN - die durchgehend selbst Migrationsgeschichte haben und den zu helfenden Familien muttersprachlich und mit kulturellem Wissen begegnen - ist Empowerment, das Ziel ist Selbstbestimmung.

“Die NACHBARINNEN sind nicht nur Role Models für erfolgreiche Integration, sondern auch menschliche Bindeglieder zwischen den Kulturen”, erzählt Dr.in Scholten: “Sie agieren als Mediatorinnen - als Brücke zwischen Frauen, Familien und dem System der Stadt Wien. Zusätzlich coachen sie die Familien in Sachen Alltagsbewältigung in Österreich, vom Schul- und Gesundheitssystem bis hin zu Arbeitsmöglichkeiten. Wir haben in den zehn Jahren, in denen es die NACHBARINNEN in Wien gibt, gelernt, wie wichtig dieses Aufsuchen solcher Familien für die Prävention von Isolation, Radikalisierung und Gewalt ist.”

Die NACHBARINNEN in Wien verschränken interkulturelles Wissen mit dem Fachwissen der Sozialen Arbeit. Seit der Gründung vor zehn Jahren konnten fast 4000 Familien mit über 13.400 Hausbesuchen und fast 5000 Amtswegebegleitungen auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben unterstützt werden. Tausenden Frauen wurde ein gewaltfreies und unabhängiges Dasein ermöglicht. Kinder wurden mit fast 20.000 Lernhilfestunden gefördert. “Und das Schöne: All diese Schritte kommen nicht nur den MigrantInnen, sondern auch der gesamten heimischen Bevölkerung kulturell, finanziell und gesellschaftlich zugute”, sagt Dr.in Scholten abschließend.

Quelle: OTS

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