Salzburg: Bestätigter Masernfall in der Stadt Salzburg

vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 13, 2024

Foto: Land Salzburg/Grafik

Schutzimpfung wird in Salzburg flächendeckend und kostenlos angeboten / Genug Impfstoff vorhanden

(HP) Das Gesundheitsamt der Stadt Salzburg hat heute einen bestätigten Masernfall in der Landeshauptstadt gemeldet. Die Infektionskrankheit ist meldepflichtig und sehr ansteckend. Alle nötigen Maßnahmen wurden von der vom Gesundheitsamt der Stadt Salzburg sofort ergriffen.

„Da es heuer schon in allen anderen Bundesländern Masernfälle gegeben hat, war es eine Frage der Zeit, bis auch in Salzburg ein Masernfall auftritt. Die Durchimpfungsrate ist einfach zu niedrig, die Krankheit und ihre Folgen werden leider viel zu sehr unterschätzt. Wir rechnen aufgrund der niedrigen Impfrate mit weiteren Fällen. Das ist sehr schade, weil die Impfung sehr gut schützt, sich seit Jahrzehnten bewährt hat und in Salzburg umfassend und kostenlos angeboten wird“, so Landessanitätsdirektorin Dr. Petra Gruber-Juhasz und der Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Salzburg, Dr. Rainer Pusch.

Bestätigter Masernfall in der Stadt Salzburg

Beim bisher bestätigten Masernfall in der Stadt Salzburg handelt es sich um ein sechs Jahre altes Kind. „Wie bei Masern üblich wird von der zuständigen Behörde auch das Umfeld der Person erhoben, Kontaktpersonen werden informiert und eine Impfung angeboten. Diese hat laut Experten auch noch vor Auftreten des typischen Ausschlages Sinn, der Verlauf ist dann meist milder. Wir in Salzburg haben jedenfalls genug Impfstoff, nichts steht dem Schutz im Wege“, erklärt Landessanitätsdirektorin Dr. Petra Gruber-Juhasz.

Gruber-Juhasz: „Immunsystem leidet.“

Masern sind laut Dr. Gruber-Juhasz deshalb nicht zu unterschätzen, weil das Immunsystem durch die Infektion stark angegriffen wird. „Die Abwehrkräfte leiden, und man ist über mehrere Jahre viel anfälliger für andere Krankheiten. Das alles könnte mit der Schutzimpfung verhindert werden, die wir in Salzburg überall anbieten“, betont die Ärztin.

Pusch: „Zu wenige sind geschützt.“

Die Impfrate sei bei Masern frustrierend gering, meint Dr. Rainer Pusch, Leiter des Gesundheitsamtes in der Stadt Salzburg. „Bei den unter 18-Jährigen liegt sie bei 78 Prozent. Das ist zu niedrig. Um eine Herdenimmunität zu haben, wären rund 95 Prozent nötig“, erklärt der Experte. „Wir sprechen bei Masern von möglichen Todesfällen und auch Langzeitschäden. Meistens kommt dann noch etwas anderes wie eine Lungenentzündung dazu, weil das Immunsystem geschwächt ist. Das alles müsste mit der Schutzimpfung nicht sein“, betont Pusch.


Masern – die Symptome

Acht bis zehn Tage nach der Ansteckung kommt es bei fast allen angesteckten Personen zu den ersten allgemeinen Beschwerden wie Fieber, Schnupfen, Husten und Bindehautentzündung. Etwa zwölf bis 14 Tage nach Ansteckung beginnt dann der typische Masern-Ausschlag (rot-bräunliche mittelgroße Flecken), meist im Gesicht und hinter den Ohren. Der Ausschlag breitet sich langsam auf den ganzen Körper aus und bleibt etwa vier bis sieben Tage bestehen.

Masern – eine schwere Krankheit

Bei einem von fünf Masern-Fällen kommt es zu Komplikationen wie Mittelohrentzündung, Durchfall, Lungenentzündung oder Krampfanfällen. Die Häufigkeit einer Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) liegt bei eins bis zwei pro 1.000 gemeldeten Maserninfektionen.

Masern – meldepflichtige Krankheit

Masern sind eine meldepflichtige Krankheit. „Es ist unbedingt notwendig, dass man beim Auftreten der Symptome zuerst telefonisch mit dem Arzt Kontakt aufnimmt, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen und nicht weitere Personen anzustecken“, erklärt Dr. Petra Gruber-Juhasz. Bestätigt infizierte Personen müssen bis zu 21 Tage in Quarantäne.

Masern – die Schutzimpfung

Die Grundimmunisierung gegen Masern-Mumps-Röteln besteht aus zwei Teilimpfungen. Dabei wird die erste Teilimpfung im zehnten Lebensmonat, die zweite drei Monate nach der ersten Teilimpfung verabreicht. Falls die erste Teilimpfung erst nach dem ersten Geburtstag erfolgt, dann sollte die zweite Teilimpfung möglichst früh mit einem Mindestabstand von vier Wochen durchgeführt werden. Man kann sich aber in jedem Alter gegen Masern mit der Impfung schützen.

Umfassende Informationen

Das Land Salzburg hat umfassend über die Schutzimpfung gegen Masern und auch andere Infektionskrankheiten informiert. Zum Beispiel wird die Impfung nicht nur in den Arztpraxen angeboten, sondern auch in der Impfstraße des Landes. Die Öffnungszeiten wurden wie berichtet in den Semesterferien erweitert. Eine Anmeldung ist auch online möglich. Alle Infos dazu: www.salzburg.gv.at. Die Impfung ist auch im Gesundheitsamt Salzburg möglich, Online-Anmeldung oder telefonisch unter 0662 8072 4848

Februar 2024)

Quelle: Land Salzburg

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