Zusammenarbeit, Transparenz und Potenziale

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Gemeinsam mit Maria-Luise Mayr (Leiterin Kulturamt; l.) und Rita Hebenstreit (Kulturentwicklung; r.) stellte Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl (M.) den Prozess zur kulturellen Stadtentwicklung vor.
Foto: IKM/A. Dullnigg
19 Dez 08:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Kulturstrategie 2030: Prozess zur kulturellen Stadtentwicklung

Die Stadt Innsbruck arbeitet in den nächsten zehn Jahren noch stärker als bisher und mit externer Begleitung an ihrer Kulturpolitik und den entsprechenden Förderungen. Eine auf zehn Jahre angelegte Kulturstrategie – die Kulturstrategie 2030 – soll Prioritäten, Leitlinien und konkrete Maßnahmen zur Umsetzung beinhalten und für AkteurInnen in Politik, Verwaltung und Kulturszenen einen Orientierungsrahmen bieten, Transparenz schaffen und Mitbestimmung stärken. Dazu werden unter breiter öffentlicher Beteiligung Strukturen der Kulturlandschaft erfasst und analysiert, Potenziale und Herausforderungen benannt sowie Ziele, Aufgaben und Selbstverständnis von Kulturpolitik, -verwaltung und -szenen hinterfragt.

„Kunst und Kultur sind für die Bevölkerung zentraler Motor des städtischen Lebens und tragen wesentlich zu einem gelingenden gesellschaftspolitischen Diskurs bei. Darüber hinaus sind sie ein wichtiger Faktor für Wirtschaft und Tourismus. Kulturentwicklung bedeutet deshalb auch immer Standortentwicklung“ betont Vizebürgermeisterin Mag.a Uschi Schwarzl.

Breite Prozessführung

Die Beteiligungsformate können von BürgerInnenforen bis zu ExpertInnenrunden, von interdisziplinären bis zu Fach-Arbeitskreisen, vom Workshop bis zum Interview reichen. Üblicherweise beginnt der Prozess breit und wird anschließend themenspezifisch enger geführt. Über einen Blog und Veranstaltungen wird die Öffentlichkeit von Anfang an laufend informiert und hat dadurch die Möglichkeit sich einzubringen. Orientieren wird sich der Innsbrucker Prozess sowohl an österreichischen Beispielen, wie der Stadt Linz und dem Land Salzburg als auch an deutschen Beispielen wie den Landeshauptstädten Wiesbaden und Düsseldorf.

Prozessergebnisse

Häufig entstehen aus dem Prozess heraus Kulturbeiräte, wie etwa in Linz und Düsseldorf. Weiteres Ergebnis in fast allen Städten ist die Anpassung von Richtlinien oder Schwerpunkten der Kulturförderung, so hat die Stadt Salzburg Altersgrenzen bei Förderungen abgeschafft. In Städten wie Ulm und Salzburg gab der Prozess Anlass, den Service der Kulturverwaltung anzupassen, Linz trägt mit dem Ausbau der „Tabakfabrik“ der Nachfrage nach Raumressourcen für Kreativschaffende und Stadtentwicklung Rechnung. Aber nicht nur die öffentliche Hand, alle Beteiligten sind gefragt, wenn es darum geht, Rahmenbedingungen zu verbessern, wie ein Prozessergebnis aus Linz zeigt: Dort entwickelte die Volkshochschule gemeinsam mit Kultureinrichtungen und den Pädagogischen Hochschulen Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote für Kunst- und Kulturvermittlung.

Dipl.-Kult. Rita Hebenstreit ist im städtischen Kulturamt zuständig für die Strategie und erläutert drei Phasen des Prozesses: „Wir starten mit einem Beteiligungsprozess ab Mitte 2020. Die daraus erarbeiteten Maßnahmen sollen direkt im Anschluss an den Prozess umgesetzt und nach rund fünf Jahren evaluiert werden. Darauf aufbauend werden die weiteren Schritte bis 2030 diskutiert und erarbeitet.“ Mit Hilfe eines unparteiischen, erfahrenen externen Dienstleisters werden Kulturszenen, Verwaltung und Politik gemeinsam auf Augenhöhe ihre Potenziale und Herausforderungen analysieren und Schwerpunkte für die zukünftige Arbeit definieren. Zudem ist die Einbindung zahlreicher PartnerInnen aus Bereichen, die mit Kultur in enger Wechselwirkung stehen, wie etwa dem Tourismus, der Stadtplanung, der Bildung, dem Integrationsbereich sowie dem Sport, geplant. Die Kostenschätzung für die erste Prozessphase wird mit etwa 150.000 Euro beziffert. Ein Teil davon soll aus Drittmitteln finanziert werden.



Quelle: Stadt Innsbruck



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