Zahngesundheit in städtischen Seniorenwohnhäusern forcieren

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Auch im SWH Itzling:
Foto: Stadt Salzburg / N. Zuparic
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Sauber und gepflegt:
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09 Mär 14:00 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Hagenauer/Huss: Pilotprojekt zur mobilen Betreuung startet im April

Sechs Seniorenwohnhäuser der Stadt Salzburg gibt es. Die zahnmedizinische Versorgung von körperlich und dementiell beeinträchtigten Bewohnerinnen und Bewohner gestaltete sich in der Vergangenheit als eher schwierig. Ein neues Projekt der Stadt Salzburg und der Salzburger Gebietskrankenkasse zur mobilen Betreuung trägt ab April wesentlich zur Verbesserung der Lebens- und Behandlungsqualität der Betroffenen bei.

Startschuss für das von der Stadt Salzburg und der Salzburger Gebietskrankenkasse entwickelte und finanzierte Projekt ist der 1. April. Einmal wöchentlich besucht dann eine Zahnärztin des Zahngesundheitszentrums der Salzburger Gebietskrankenkasse die städtischen Seniorenwohnhäuser. Gemeinsam mit einer zahnärztlichen Assistentin der Seniorenwohnhäuser – einer dazu speziell geschulten Pflegekraft – kümmert sie sich um Anliegen.

Jeweils sechs Stunden stehen für die aufsuchende Betreuung zur Verfügung; alle sechs Seniorenwohnhäuser werden im Turnus besucht. Behandelt werden Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht mehr in der Lage sind, selbständig einen Zahnarzt aufzusuchen. Bis jetzt wurden diese Menschen im Fall einer Schmerzbehandlung meistens in das Zahngesundheitszentrum der SGKK transportiert.

„Ich bin froh, dass wir es mit dieser neuen Kooperation geschafft haben, ein zentrales Element persönlicher Gesundheitsvorsorge in unseren Seniorenwohnhäusern ein Stück einfacher für die Menschen gemacht zu haben“, lobt Sozial-Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer die neue Zusammenarbeit und fährt fort: „Wir wissen, das sich Zahngesundheit massiv auf die gesamte gesundheitliche Situation der Menschen auswirkt und gerade im Alter sehr wichtig ist. Mein Dank gilt hier der SGKK, die gemeinsam mit uns diesen Meilenstein umsetzt und ein im Bundesland einzigartiges Projekt verwirklicht.“

Aufsuchende Versorgung für rund ein Drittel der Bewohner*innen

In den sechs städtischen Seniorenwohnhäusern leben derzeit rund 700 Menschen. Für mehr als ein Drittel von ihnen ist der Weg in die Zahnarztpraxis nur noch äußerst beschwerlich oder gar nicht mehr möglich. Eingeschränkte Mobilität, aber auch Demenzerkrankungen, sind massive Hürden für eine reguläre Behandlung beim Zahnarzt. Mit Start des Pilotprojekts werden bestimmte Leistungen, wie etwa die Beseitigung von Prothesendruckstellen, die Abdrucknahme für neue Prothesen bzw. für Reparaturarbeiten, aber auch die Behandlung empfindlicher Zahnhälse oder akuter Entzündungen nach Möglichkeit vor Ort erbracht – im für die Bewohnerinnen und Bewohner gewohnten Umfeld. Dadurch werden Transporte reduziert und unnötige Wartezeiten entfallen. Durch die generelle Verbesserung der Mundhygiene, die Steigerung der Gesundheitskompetenz und rechtzeitige Behandlung reduziert sich auch die Gefahr von späteren, massiveren Zahnproblemen.

Weniger Stress auf beiden Seiten

Andreas Huss, Obmann der Salzburger Gebietskrankenkasse, dazu: „Mit diesem Projekt wird bettlägerigen Menschen zahnmedizinische Hilfe und professionelle Mundhygiene ohne Stress-Faktor ermöglicht. Deren Versorgung war aus verschiedensten Gründen bis dato nicht ausreichend, meist auf eine Behandlung im Schmerzfall beschränkt. Ziel des mobilen Services ist es, dass die Zahngesundheit allgemein verbessert und schmerzhafte Folgen durch eine Verschleppung verhindert werden. Dieses Projekt wird die Lebensqualität dieser Menschen nachhaltig verbessern.“

Sozialressortchefin Hagenauer betont die Bedeutung des innovativen Angebots auch im Zusammenhang mit dem Schwerpunkt „demenzfreundliche Stadt“, den sie seit 2016 mit zahlreichen Maßnahmen forciert. „In diesem Zusammenhang sehen wir immer wieder, wie schwierig es gerade für Bewohner*innen mit demenzieller Erkrankung ist, den Zahnarzt zu besuchen. Nicht nur für die Patient*innen, die sich beim Arztbesuch in einer fremden Umgebung zurecht finden müssen, sondern auch für die Ärzt*innen und Sprechstundenhilfen in den niedergelassenen Praxen, die auf die speziellen Bedürfnisse demenziell erkrankter Menschen nicht immer vorbereitet sind. Ich bin stolz darauf, dass wir hier nun endlich eine Alternative anbieten können.“



Quelle: Stadt Salzburg



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