Wo stehen wir? Wo wollen wir hin?

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Mit Bürgermeister Georg Willi im Gespräch über seine Gedanken zur Zukunft der Landeshauptstadt
Foto: IKM/V. Lercher
05 Dez 18:00 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Ein engagiertes Arbeitsjahr geht zu Ende. Vieles wurde auf Schiene gebracht, anderes bedarf noch vertiefender Verhandlungen und Diskussionen. In Innsbruck wird vor dem Jahreswechsel Bilanz gezogen.

Für und Wider abzuwägen, einen Konsens zu schaffen und trotzdem zukunftsweisende Entscheidungen anzugehen, sind die Herausforderungen. „Innsbruck Informiert“ hat bei Bürgermeister Georg Willi nachgefragt, welches Resümee er für 2019 zieht.

Wenn Sie das Jahr mit drei Wörtern beschreiben müssten, wie würden sie lauten?

GEORG WILLI: Glück. Lawinen haben Innsbruck gestreift, die Schäden blieben aber im Rahmen. Das Hochwasser hat uns verschont. Arbeit. Es ist viel weitergegangen. Es wurde viel gegraben, gebaut, erneuert. Zuversicht. Trotz schwieriger politischer Rahmenbedingungen haben sich die Koalitionsparteien zur konstruktiven Weiterarbeit bekannt.

Die Stadt Innsbruck muss sparen – was bedeutet dies für die Bevölkerung in den nächsten Monaten und Jahren?

GEORG WILLI: Wir können nur das Allerwichtigste realisieren und müssen alle Einnahmemöglichkeiten für die Stadt nützen. Vorrang hat der Ausbau von Kindergärten und Schulen.

Ein Dauerthema auf Ihrer Agenda ist das Thema „Leistbares Wohnen“. Gibt es hier neue Lösungsmöglichkeiten oder Ansätze?

GEORG WILLI: Wir arbeiten intensiv an der Errichtung neuer Wohnungen, besonders auch für Studierende. Am Campagne-Areal sind die Bagger aufgefahren. Die Arbeiten an der Wohnungsservicestelle gehen voran. Sie soll eine optimale Beratung in allen Wohn- und Mietfragen bieten.

Sozialpolitisch waren 2019 wohl die Frage des Alkoholverbotes im Bereich der Mentlvilla in Wilten und die Installierung des Beratungs- und Kontaktzentrums für Alkoholkranke in der Matthias-Schmid-Straße die größten Herausforderungen. Hat sich die Situation inzwischen beruhigt?

GEORG WILLI: Sie hat sich verbessert. Mein Ziel ist es, auf Verbote verzichten zu können, weil unsere Stadt ausreichend „robuste“ Plätze hat, wo kranke Menschen Hilfe bekommen. Da brauchen wir aber noch sozialarbeiterische Verbesserungen. Lawinen und Hochwasser haben die Einsatzkräfte in Innsbruck heuer verstärkt beschäftigt.

Im Juli hat Innsbruck als erste Großstadt in Österreich den Klimanotstand per Gemeinderatsbeschluss anerkannt. Wo sehen Sie die dringlichsten Handlungsfelder?

GEORG WILLI: Wir wollen beweisen, dass der Kampf gegen die Klimakrise vor Ort lösbar ist und Innsbruck seine Hausaufgaben schaffen kann – weil alle mitmachen und ihre Verantwortung wahrnehmen.

Die Stadtkoalition ist seit Ende November neu aufgestellt und damit wieder voll handlungsfähig. Sind die Personalien damit bis zur nächsten Wahl fixiert?

GEORG WILLI: Ja. Ausgenommen persönliche Veränderungswünsche von Mitgliedern des Gemeinderats.

Mit einer Frage die Zukunft betreffend möchte ich schließen: Wo sehen Sie die größten Herausforderungen/Ziele für 2020?

GEORG WILLI: Es ist die Anpassung an den Klimawandel sowie die Finanzierung der wichtigsten Projekte. Was Innsbruck aber wirklich ausmacht, sind die Tausenden InnsbruckerInnen, die sich – oft ehrenamtlich – für mehr sozialen Zusammenhalt, für kulturelle Vielfalt und sportliche Angebote einsetzen.

(Das Interview führte Katharina Rudig.)


Quelle: Stadt Innsbruck



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