Wissensvermittlung und Orientierung für zugewanderte Menschen

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Foto:Rotes Kreuz/Ortsstelle Wörgl
30 Dez 13:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Das Projekt „Protect Plus“ des Roten Kreuzes Tirol bietet regionale Workshops in den jeweiligen Muttersprachen

Das Ankommen in der Fremde ist mit vielen Fragen verbunden: Wo kann ich Deutsch lernen? Wo finde ich einen Betreuungsplatz für mein Kind? Welche Schulen gibt es? Welche Nummer wähle ich bei einem Unfall? Wohin kann ich mich wenden, wenn es in meiner Familie Probleme gibt? Antworten dazu gibt das Projekt „Protect Plus“ des Roten Kreuzes Tirol, das vom Land Tirol aus dem Impulspaket Soziales im Ausmaß von 30.600 Euro gefördert wird. „Im Rahmen von Workshops wird wertvolles Wissen an Menschen, die nach Österreich gekommen sind und sich in dem für sie neuen System noch nicht zurechtfinden, weitergegeben“, berichtet Integrationslandesrätin Gabriele Fischer, die einen dieser Workshops in der Ortsstelle Wörgl des Roten Kreuzes besuchte. Dort wurde ein Workshop zum Thema „Eltern und Schule“ in Somali und Arabisch durchgeführt. Damit die Zielgruppen möglichst gut erreicht werden können, finden Protect Plus-Veranstaltungen in allen Tiroler Regionen statt.

„Die Wissensvermittlung erfolgt durch ein regionales, muttersprachliches, von den Communities unterstütztes, niederschwelliges Angebot mit breiter ehrenamtlicher Beteiligung“, informiert Projektverantwortliche Doris Olumba vom Roten Kreuz Tirol. Das Konzept gehe von einem erweiterten Begriff des Notfalls aus: „Ein Notfall ist dabei eine unvorhergesehene Situation, in der Unterstützung und Hilfe erforderlich sind. Die Idee hinter ‚Protect Plus‘ ist, Menschen Wissen mitzugeben, wie sie sich in einer für sie schwierigen Situation verhalten können.“

Bei den Inhalten, die in den Workshops vermittelt werden, geht es um das Bildungssystem, die Rechte und Pflichten für in Österreich ansässige Personen, den Arbeitsmarkt, das Gesundheitssystem, Wohnen sowie um Einbürgerung und Asylverfahren. „Während ganztägiger Basis-Workshops erhalten die Teilnehmenden einen Überblick über das System in Österreich“, erläutert Olumba. Als Erweiterung werden Module angeboten, in welchen spezielle Themen intensiv erörtert werden.

Angelehnt sind die Inhalte an die Broschüre „Tirol für AnfängerInnen“ des Landes Tirol. Diese wird in insgesamt neun Sprachen herausgegeben und beantwortet Fragen, die im Alltag auftauchen. Damit soll allen Zugewanderten eine erste Orientierung geboten werden. Die Broschüre wird derzeit aktualisiert und kann ab Ende Jänner 2020 online unter www.tirol.gv.at/integration abgerufen oder bei der Abteilung Gesellschaft und Arbeit/Bereich Integration angefordert werden. „Das Projekt ‚Protect Plus‘ holt die Menschen dort ab, wo sie gerade stehen. Regionale Veranstaltungen in der jeweiligen Muttersprache garantieren eine rege Teilnahme und fundierte niederschwellige Wissensvermittlung. Dies ist ganz im Sinne der Integration von Anfang an, die wir in Tirol leben und deren Erfolg uns recht gibt“, stellt LRin Fischer abschließend klar.


Quelle: Land Tirol



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