Wirtschaft und AHS begleiten Schüler bei der Ausbildungs- und Berufswahl
Treffsichere Bildungs- und Berufsentscheidung als erklärtes Ziel
Rund ein Drittel aller oberösterreichischen Schüler der Sekundarstufe II — das sind knapp 5000 Jugendliche pro Jahr — brechen ihre ursprünglich begonnene Ausbildung wieder ab bzw. wechseln in eine andere Ausbildung. Für die Wirtschaft ist dies geradezu ein Weckruf, dass der vorgelagerte Informations- und Entscheidungsprozess zu verbessern ist. „Die Berufswahl zählt zu einer der wichtigsten Lebensentscheidungen. Die Wirtschaftskammer OÖ hat daher mit der Industriellenvereinigung OÖ bereits vor mehreren Jahren das oberösterreichische Schulwesen eingeladen, gemeinsam Möglichkeiten und Angebote zu entwickeln, um Schüler bei der Bildungs- und Berufsentscheidung umfassend zu unterstützen“, betont WKOÖ-Präsident Rudolf Trauner
Aus Sicht der Oö. Industrie ist es höchst erfreulich, dass mit dem Projekt „IBOBB an AHS“ (Informationen zur Berufsorientierung und Bildungsberatung) Maßnahmen gesetzt werden, um den Kindern und Jugendlichen ein realitäts- und praxisnahes Bild der Wirtschaft und vor allem von den aktuellen Entwicklungen am Arbeitsmarkt vermitteln zu können. „Es muss künftig besser als bisher gelingen, ein zeitgemäßes Bild der Wirtschaft und der Industrie zu zeichnen und einen Überblick über deren Nachfrage nach Mitarbeitern zu geben“, so IV OÖ-Präsident Axel Greiner.
Das Anliegen von IBOBB ist, dass die Schüler und Schülerinnen lernen sollen, ihre Stärken und Fähigkeiten wahrzunehmen, zu entfalten und zu reflektieren. Sie sollen lernen, sich selbst konkrete Ziele zu setzen und ihre erworbenen Kompetenzen im Rahmen ihrer persönlichen Lebensplanung und in ihrem Lebensalltag umsetzen. Die Begleitung der Kinder muss daher während der gesamten Schulzeit stattfinden. Das Bundesgymnasium Vöcklabruck, das Bundesrealgymnasium Solarcity und das BRG Schloss Wagrain haben ein entsprechendes Aus- und Fortbildungskonzept im Schuljahr 2015/16 erprobt, das von der IV OÖ und der WKOÖ finanziert und von der Pädagogischen Hochschule OÖ begleitet wurde. Im Schuljahr 2016/17 werden 6 weitere AHS an diesem Aus- und Fortbildungsprogramm teilnehmen. „Durch die schrittweise Teilnahme aller oö. AHS soll die entsprechende Grundlage für die optimale Umsetzung des IBOBB-Programms erreicht werden“, erläutert Landesschulinspektor Günther Vormayr.
Berufs- und Bildungsorientierung ist ein Kernthema für alle Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarstufe. Die hohe Drop-out Quote in der Sekundarstufe II zeigt die Bedeutung einer effizienten Beratung an der Schnittstelle zwischen Sekundarstufe I und II. Hier setzt die oberösterreichische Initiative an. „Unser Ziel ist es, die Lehrerinnen und Lehrer in ihrer Funktion als Berufs- und Bildungsberater zu qualifizieren und zu unterstützen, damit sie die jungen Menschen bestmöglich bei ihrer Zielfindung begleiten können. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für gerechte Lebens- und Arbeitsmarktchancen“, sagt Herbert Gimpl, Rektor der PH OÖ.
Quelle: WKO Oberösterreich