Windkraft als Thema der Aktuellen Stunde

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Foto: Land Salzburg/Franz Neumayr
02 Jul 16:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Plenarsitzung des Salzburger Landtags morgen im Chiemseehof

(LK) „Braucht Salzburg die Windkraft?“ Darüber debattieren die Abgeordneten morgen in der Aktuellen Stunde in der Plenarsitzung des Salzburger Landtags im Chiemseehof.

Die im Landtag vertretenen Fraktionen ÖVP, SPÖ, FPÖ, Grüne und NEOS übermittelten dazu folgende Statements:

Scharfetter: Energiewende ist nur mit einem Bündel an Maßnahmen erreichbar

„Salzburg bekennt sich in der Klima- und Energiestrategie klar zum Umstieg auf erneuerbare Energie und verfolgt darin das ambitionierte Ziel, bis 2050 den gesamten Bedarf aus erneuerbaren Energiequellen decken zu können. Diese Wende ist nur mit einem Bündel an Maßnahmen erreichbar“, so ÖVP-Energiesprecher Klubobmann-Stellvertreter Hans Scharfetter. „Energieeffizienz und Reduktion des Verbrauchs spielen dabei eine genauso wichtige Rolle wie etwa der Mobilitätsbereich. Die von Landesrat Stefan Schnöll gestartete Offensive zur Stärkung des Öffentlichen Verkehrs ist somit auch ein Beitrag. Auch beim Ausbau der erneuerbaren Energie braucht es einen Mix an verschiedenen, standortangepassten Maßnahmen. Inwieweit hier die Windenergie in Salzburg eine Rolle spielen kann, ist mit Experten und unter Einbindung und Beteiligung der Betroffenen offen und sachlich zu diskutieren.“

Dollinger: Neue Energieformen notwendig

„Es ist traurige Gewissheit, dass Österreich die Klimaziele verfehlen wird. Ebenso ist klar, dass das neben den Auswirkungen auf die Umwelt bis zu 6,6 Milliarden Euro kosten wird. Daher wird es aus rein pragmatischen Gründen notwendig sein, neue Energieformen zu etablieren, dazu gehört auch die Windkraft“, erklärt die SPÖ- Umweltschutzsprecherin LAbg. Karin Dollinger: "Wer von Weitem gut ersichtliche Liftstationen auf hochalpinen Flächen errichtet, darf auch mit dem Anblick von Windrädern kein Problem haben.“

Svazek: Salzburg ist kein prädestiniertes Windkraftland

Für FPÖ-Klubobfrau Marlene Svazek ist die Frage der Stromerzeugung „eine ressourcenabhängige und keine ideologische. Die breite Allianz für die Windkraft ist daher in vielen Regionen verständlich, zumal Landschaft als auch Windbedingungen ideale Voraussetzungen bilden. Salzburg hingegen ist für uns kein prädestiniertes Windkraftland, sondern sollte Bestrebungen zur Forschung und Entwicklung verstärkt in Richtung Wasserkraft tätigen. Wir sind der Überzeugung, dass eine Reform des Energieförderwesens zielführend wäre. Umwelt- und Energiepolitik mit Hausverstand bedeutet für uns nämlich, keine generelle Ablehnung gegenüber der Windkraft, sondern den ausschließlichen Einsatz dort, wo die Gegebenheiten dafür sprechen.

Scheinast: Es gibt keine Alternative zur Windkraft

„Ohne Windenergie wird Salzburg die Energiewende nicht schaffen“, stellt der Grüne Energiesprecher LAbg. Josef Scheinast klar. Denn: Wie im Lungau besteht auch im restlichen Bundesland vor allem im Winter eine erhebliche Unterversorgung mit erneuerbaren Energien. So fällt beispielsweise im Jänner die Eigenproduktion an Strom durch Wasserkraft fast zur Hälfte aus, der fehlende Anteil muss importiert werden. Scheinast weiter: „Die Wasserkraft ist bereits zu fast 100 Prozent ausgebaut. Wir haben noch ein gewisses Potenzial an Photovoltaik und Biomasse, aber dann ist Schluss. Wir brauchen die Windkraft als Stabilisator zur Wasser- und Sonnenkraft.“

Weitgasser: Die Windkraft hat in Salzburg großes Potenzial

„Grundsätzlich befürworten die Menschen in Salzburg die Windkraft, sobald diese aber vor der eigenen Haustüre installiert werden soll, gibt es oftmals einen Aufschrei. Es ist daher ungemein wichtig, bei diesem Thema die Salzburgerinnen und Salzburger mitzunehmen und Entscheidungen nicht über sie zu verhängen. Viele Ängste oder Vorurteile sind hier leicht auszuräumen“, ist NEOS-LAbg. Liesl Weitgasser überzeugt. “Gerade auch im Bereich Tourismus, aus dem ich komme, wird oft sehr kritisch auf das Thema geschaut, es bietet aber auch viele Chancen. Insgesamt ist es wichtig, einen ausgewogenen Energie-Mix zu haben und diesen zu fördern. Wind alleine ist dabei nicht die Lösung, leistet aber einen wichtigen Beitrag“, so die Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft, Energie und Lebensgrundlagen.

Ausschussberatungen mit neun Tagesordnungspunkten

Die Plenarsitzung des Landtags beginnt morgen um 9.00 Uhr. Nach der aktuellen Stunde folgt die Fragestunde mit 13 mündlichen Anfragen und zwei dringlichen Anfragen. Danach wird über 19 Berichte und Anträge der Ausschüsse abgestimmt. Schließlich enthält die Tagesordnung auch noch die Beantwortung von 17 schriftlichen Anfragen sowie vier Berichte der Landesregierung, um deren Vorlage der Landtag ersucht hat. Die Haussitzung wird um 14.00 Uhr für Ausschussberatungen mit neun Tagesordnungspunkten unterbrochen.

Landtag live im Internet

Die Tagesordnungen der Haussitzung und der Ausschussberatungen stehen auf der Landes-Webseite unter www.salzburg.gv.at zur Verfügung. Die Sitzungen des Plenums des Salzburger Landtags sowie der Ausschüsse können live im Internet mitverfolgt werden. Auch auf Facebook und auf Twitter können sich Interessierte über die aktuellen Sitzungen, Themen und Schwerpunkte informieren.


Quelle: Land Salzburg



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