Wien soll zirpen und summen - Insektenvielfalt ist Artenvielfalt

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Insektenvielfalt ist Artenvielfalt
Foto: Manfred Pendl/MA 22
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Insektenvielfalt ist Artenvielfalt
Foto: Brigitte Seidl-Brychta/DIE UMWELTBERATUNG
16 Jun 11:28 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Die Wiener Umweltschutzabteilung-MA 22 setzt auf „7 Punkte für Insekten“

Die Stadt Wien setzt zahlreiche Maßnahmen zur Förderung von Insekten, die viele unterschiedliche Faktoren des Insektenlebens betreffen: das reicht vom Lebensraum über geeignete Futterpflanzen bis zum weitgehenden Pestizidverzicht. Die Wiener Umweltschutzabteilung hat insektenfreundliche Aktivitäten zu einem 7-Punkte Plan zusammengefasst. Dieser soll ebenso Grundlage für die Bemühungen der Stadt sein, wie im privaten Bereich zum Schutz von Bienen, Faltern, Käfern und Co anregen.

Die „7 Punkte für Insekten“ lauten wie folgt:

Bewusstseinsbildung Schutzprogramme der Stadt Schutzgebiete als Lebensraum nachhaltige Ernährung naturnahe Grünräume pestizidfreie Kommunen Gebäudebegrünungen

Details dazu sowie weitere Tipps zum Insektenfördern sind unter www.umweltschutz.wien.at abrufbar.

Bewusstseinsbildung - Warum Insekten so wichtig sind

Heute möchten wir uns mit dem ersten Punkt befassen. Dass es ohne Bienen keinen Honig geben würde, ist eine alte Binsenweisheit. Doch fehlende Bienen und andere Insekten hätten noch viel schwerwiegendere Folgen. Biodiversität ist maßgeblich für ein gesundes Ökosystem, eine Vielzahl von Insekten leistet einen wertvollen Beitrag dazu. Denn Bienen, sowohl Honigbienen als auch Wildbienen, sind ebenso wie Käfer, Schmetterlinge und andere blütenliebende Insekten wichtige Bestäuberinnen von Kulturpflanzen, wie Obst oder Gemüse. Darüber hinaus sichert Insektenreichtum das Überleben zahlreicher Vögel, Amphibien, Reptilien oder Kleinsäuger, denen sie als Futter dienen. Fledermäuse, Igel oder Frösche erweisen sich dabei zugleich als natürlicher Gelsenstopp! Insekten fördern funktioniert auch im Kleinen – vor allem mit heimischen Blumen und Kräutern im Blumenkisterl und dem Verzicht auf Pestizide. Wer nahe zu den Futterpflanzen Platz für ein Insektenhotel hat, kann damit auch Nützlinge, wie Wildbienen, Florfliegen oder Marienkäfer anlocken.

Die Wiener Umweltschutzabteilung bietet für Kindergärten und Schulen Führungen ins Stadtgrün an, um schon den Kleinen auf die Artenvielfalt in der Stadt aufmerksam zu machen. Bei Veranstaltungen gibt es auch oft einen Insektenschwerpunkt – so auch beim ersten grenzüberschreitenden Tag der Artenvielfalt am 22. Juni im 14. Bezirk – alle Informationen dazu demnächst unter www.umweltschutz.wien.at.

Nur wer weiß, wie Insekten leben, kann sie auch fördern

Die Lebensweisen der Insekten sind so vielfältig wie die Anzahl ihrer Arten. In Wien leben alleine 456 Wildbienenarten und mehr als 100 Tagfalterarten, dazu kommen noch unzählige Käfer, Libellen oder Grashüpfer. Viele Arten sind dabei auf ganz spezielle Lebensbedingungen angewiesen, manche ernähren sich ausschließlich von einer bestimmten Pflanze.

Die Raupen des Tagpfauenauges ernähren sich in Europa ausschließlich von der Großen Brennnessel und können sich nur so zu den prächtigen Schmetterlingen entwickeln. Wer die fliegenden Farbtupfer gerne in größerer Zahl beobachten möchte, sollte gegenüber Brennnesseln nachsichtig sein. Zu finden ist das Tagpfauenauge überall in Wien, wo es offene Flächen und ausreichend Nahrung gibt. Die Flugzeit ist zwischen Juni und August.

Ein weiteres Insekt, durch sein gehäuftes Auftreten rund um den 24. Juni auch Johanniskäfer bekanntes Insekt, ist das Glühwürmchen. Oft ist es in Wäldern oder Sträuchern zu finden, am besten zu erkennen in den Nachtstunden. Durch die sogenannte Bioluminiszenz finden Männchen und Weibchen auch in der Dunkelheit zueinander. Die Raupen sind übrigens hervorragende Schneckenvertilger. Die zunehmende Lichtverschmutzung in der Stadt erschwert den Leuchtkäfern die Kontaktaufnahme. Deshalb sollte zur Glühwürmchen-Unterstützung auf überflüssige nächtliche Beleuchtung verzichtet werden.


Quelle: Stadt Wien



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