Wien kümmert’s: Jugendcollege StartWien bietet Bildungschancen für zugewanderte Jugendliche

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Foto: PID/Markus Wache
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06 Okt 17:00 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky besuchte das neue Bildungsangebot für 200 Jugendliche in Favoriten

Die Stadt Wien investiert weiter in die Ausbildung von jungen Menschen und bietet mit dem neuen Jugendcollege StartWien jungen MigrantInnen eine Brücke in das österreichische Schul- und Ausbildungssystem.

Junge zugewanderte Menschen, die in Österreich ihre Bildungsbiografie fortsetzen und ihre Ausbildung abschließen, sind weit erfolgreicher am Arbeitsmarkt als Jugendliche, denen der Einstieg in das österreichische Bildungssystem nicht gelingt. „Mit dem Jugendcollege StartWien bietet die Stadt Wien jungen Menschen die Chance, ihre Ausbildung in Österreich fortzusetzen und einen Bildungsabschluss in Wien zu machen. Denn Wien kümmert’s, dass alle Jugendlichen, die hier leben, eine Ausbildung machen können“, sagte Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky.

Unterstützung beim Einstieg

Obwohl die 17-jährige Alkesta erst seit 2018 in Wien lebt, spricht sie schon gut Deutsch. Sie wurde im Kosovo geboren. Alkesta ist zwar nicht mehr schulpflichtig, bekommt aber mit einem Platz im neuen Jugendcollege StartWien die Chance, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und Wissenslücken in den in Österreich üblichen Hauptfächern zu schließen. Sie möchte vielleicht Krankenpflegerin werden. Deswegen besucht sie im Jugendcollege StartWien das Modul Gesundheit und Soziales.

Laut dem Integrationsmonitoring der Stadt Wien setzen derzeit nur etwa 40 Prozent der aus dem Ausland zugewanderten Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren ihre Ausbildung in Wien fort. „Egal ob in Meidling oder wie Alkesta im Kosovo geboren, alle Jugendlichen haben ein Recht auf Bildung. Aber der Start in einem neuen Schulsystem ist mit Herausforderungen verbunden. Deswegen unterstützt die Stadt Wien bedarfsorientiert mit dem Jugendcollege StartWien beim Einstieg in das österreichische Schul- und Ausbildungssystem“, so Czernohorszky.

Aufbauend auf den Erfahrungen aus dem im Jahr 2015 ins Leben gerufenen und im Sommer 2019 ausgelaufenen College für junge Menschen mit Fluchterfahrung, bietet die Stadt Wien mit dem Nachfolgeprojekt seit September 2019 200 Kursplätze für zugewanderte Jugendliche aus EU- und Drittstaaten im Alter zwischen 15 und 25 Jahren.

Lernen und orientieren

Interface Wien konzipierte im Auftrag der Stadt Wien ein modulares und an den individuellen Stärken und Schwächen der Lernenden ausgerichtetes schulanaloges Bildungsprogramm. Das Jugendcollege StartWien ist vor allem für junge Menschen gedacht, die über zumindest 8 Jahre Schulbildung im Herkunftsland verfügen und die beim Einstieg in eine weiterführende Schule oder eine Lehrausbildung unterstützt und begleitet werden.

Je nach Lernbedarf können die TeilnehmerInnen des Jugendcolleges StartWien über einen Zeitraum von sechs Monaten bis zwei Jahren Kurse besuchen. Der Einstieg ist auch während des Semesters möglich.

Nachbetreuung und „Betriebs-Contacting“

Neben Deutsch, Englisch und Mathematik umfasst das Angebot auch weitere Fächer des erwachsenengerechten Pflichtschulabschluss (ePSA), nämlich Natur und Technik, Berufsorientierung, Kreativität und Gestaltung, Demokratie, Integration und Gesellschaft, Gesundheit und Soziales, Kreativwerkstatt sowie Informations- und Kommunikationstechnik (IKT). Um die TeilnehmerInnen bestmöglich für die weitere Laufbahn vorzubereiten, können sie in der 3. Stufe zwischen den Schwerpunkten Schule bzw. Lehre wählen.

Neben der reinen Wissensaneignung unterstützt das Jugendcollege die Jugendlichen bei der Orientierung in der neuen Heimat und der Planung ihrer beruflichen Zukunft. Ein Schwerpunkt wird auf das sogenannte „Betriebs-Contacting“ sowie die Nachbetreuung der Jugendlichen gelegt. „Die Begleitung der Jugendlichen beim Umstieg in das österreichische Schul- und Ausbildungssystem ist von besonderer Bedeutung. Daher ist auch die Vernetzung mit Schulen und Unternehmen, die Lehrlinge ausbilden, eine wichtige Aufgabe des Jugendcolleges StartWien“, so Czernohorszky.

Jugendcollege StartWien als Erstanlaufstelle

„Das neue Jugendcollege StartWien soll zur Erstanlaufstelle für alle aus dem Ausland nach Wien übersiedelnden Jugendlichen werden, egal ob aus Frankreich oder Afghanistan. Denn unabhängig von der Staatsbürgerschaft ist es ein herausfordernder Neubeginn, bei dem das Jugendcollege StartWien die Jugendlichen unterstützt“, erklärte Ursula Struppe, Leiterin der Abteilung Integration und Diversität der Stadt Wien, die Intention des Jugendcolleges StartWien.

Investitionen in Ausbildung

Mit dem Jugendcollege StartWien investiert die Stadt Wien jährlich 800.000 Euro in die Ausbildung von jungen Menschen. Die zweite Hälfte der Gesamtkosten von 1,6 Millionen Euro wird aus dem Europäischen Sozialfonds mit Unterstützung des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) finanziert.


Quelle: Stadt Wien



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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