Wien - Kreislaufwirtschaft ist mehr als Recycling!

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Kreislaufwirtschaft ist mehr als Recycling!
Foto: MA22/Barbara Reinwein
24 Nov 20:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Im Sinne der Europäischen Abfallvermeidungswoche

Noch bis zum 25. November 2018 findet die 10. europäische Abfallvermeidungswoche statt, die unter dem Motto „Mit weniger mehr erreichen“ steht. Dazu passt, dass die Stadt Wien seit Jahren Mehrweg-Systeme als Alternative von „Einweg-Müll“ forciert und entsprechende Angebote seitens der Wirtschaft und insbesondere des Handels fordert. Im eigenen Wirkungsbereich wurden über das Beschaffungsprogramm ÖkoKauf Wien und das Programm ÖkoEvent für besonders umweltfreundlich ausgerichtete Veranstaltungen entscheidende Rahmenbedingungen gesetzt. Die Stadt bietet auch für Betriebe im Rahmen von OekoBusiness Wien Beratung an, um deren Produkte bzw. Produktionsweise zu ökologisieren und Abfallvermeidung und damit Ressourcenschonung umzusetzen.

Mit Mehrweg gegen die Verpackungsmüll-Berge

Die Abfallvermeidung ist der oberste Grundsatz im österreichischen und europäischen Abfallrecht. Dennoch werden in Österreich jedes Jahr Getränke in etwa 4.000.000.000 Stück Dosen, Einwegplastikflaschen und anderen Einwegverpackungen verkauft, die dann als Abfall anfallen. Um das so entstehende Müllvolumen zu transportieren, würden nach Berechnung der ExpertInnen der Wiener Umweltschutzabteilung-MA 22 rund 38.000 LKW mit Anhänger benötigt – insgesamt einer Kolonne von Wien bis Hamburg entsprechend. Die Verwendung von Mehrwegverpackungen kann eine große Menge an Verpackungsabfällen einsparen und hat bei der Ökobilanz eindeutig die Nase vorn.

In Glasflaschen verpackte Produkte, etwa Milch, werden von den KonsumentInnen oftmals als umweltfreundlich wahrgenommen. Bei Einweg-Glasflaschen, z.B. für Milch oder Bier, ist das allerdings ein Trugschluss, da der Energieaufwand für das Aufschmelzen von Glas enorm ist während bei Mehrwegflaschen lediglich eine Reinigung erforderlich ist. Mehrwegflaschen können rund 40 Mal gewaschen, wieder befüllt und „im Kreis geführt werden“ – sie sind die wahren Champions der Kreislaufwirtschaft. Eine 1 L-Mehrwegflasche ersetzt so z.B. rund 27 1,5 L-PET-Einweg-Flaschen. Seit Jahren fordern die LandesumweltreferentInnen vom Bund einstimmig die Forcierung von Mehrweggetränkeverpackungen, so auch heuer mit besonderem Augenmerk auf die 0,33 L-Bierflaschen und die neu auf den Markt gekommenen Einweg-Milchflaschen.

Wien setzt auf Abfallvermeidung – auch bei großen Veranstaltungen

Um bei Veranstaltungen Abfälle durch Einwegprodukte zu vermeiden, setzt die Stadt Wien einerseits auf die Mehrweg-Bestimmungen des Wiener Abfallwirtschaftsgesetzes, andererseits auf das Prädikat ÖkoEvent. Bei ÖkoEvent-Veranstaltungen gibt es eine Check-Liste mit „Mindest-Kriterien“, die jedenfalls einzuhalten sind und „Kann-Kriterien“, die den Event noch umweltfreundlicher machen. Für eigene Veranstaltungen geht Wien noch einen Schritt weiter und setzt auf ÖkoEvent PLUS als besonders umweltfreundlichen Standard, bei dem auch alle Kann-Kriterien erfüllt werden. Die Kriterien reichen von Mehrweg, Abfalltrennung über umweltfreundliche Anreisemöglichkeiten bis zu biologischen, fairen, regionalen und saisonalen Angeboten bei der Verpflegung.

Dass auch Großveranstaltungen als ÖkoEvent ausgezeichnet funktionieren, haben z.B. die Afrika-Tage-Wien im Sommer gezeigt, bei denen mit Mehrweg-Systemen für Geschirr und Ausschank sowie weiteren Maßnahmen rund vier Tonnen Restmüll einsparen konnten. Auch die Gäste waren begeistert von der Sauberkeit und vor allem von der Möglichkeit die kulinarischen Angebote von echtem Geschirr genießen zu können.

In einer idealen Kreislaufwirtschaft werden Produkte möglichst lange in Funktion gehalten. Mehrweg-Flaschen, -Kisten und -Container werden erst nach vielen Einsätzen am Ende ihrer Lebensdauer zu Abfall während Einweggebinde gleich nach der Entleerung Abfall sind.

- Informationen zu Mehrweg: www.umweltschutz.wien.at/abfall/mehrweg.html - Der Weg zum ÖkoEvent: www.umweltschutz.wien.at/oekoevent.html



Quelle: Stadt Wien



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