Wieder 3,4 Millionen Euro aus dem Katastrophenfonds

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Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
03 Jul 10:30 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

2018 Hochwasser, 2019 Schneemassen und die Mure in Uttendorf / Erste Anlaufstelle ist die Gemeinde

(LK) Die Bilder haben sich ins Gedächtnis gebrannt: In Saalbach-Hinterglemm sorgt am 23. August 2018 Starkregen zu Überflutungen und Muren. Ähnliches am 29. Oktober in Muhr, wo 15 Häuser verschlammt werden. Im Jänner 2019 kämpft Salzburg gegen die Schneemassen. Und am Montag verwüstet der Manlitzbach Teile von Uttendorf. „Zwar sind immer mehr Haushalte und Betriebe selber versichert, aber die Sofortmaßnahmen, um weitere Schäden abzuwenden und für die Wiederherstellung der Infrastruktur, da bildet der Katastrophenfonds eine Art Sicherheitsnetz“, betonte Landesrat Josef Schwaiger am Dienstag, als weitere 3,4 Millionen Euro an Unterstützung beschlossen wurden.

Insgesamt 493 Fälle aus allen Bezirken - Schwerpunkt Pongau, Pinzgau und Lungau – standen am Dienstag auf der Agenda des Katastrophenschutzfonds. Aus Uttendorf werden die Schadensmeldungen erst in den kommenden Wochen und Monaten eintreffen, erste Anlaufstelle ist das Gemeindeamt.

Saalbach, Muhr und Schneedruck

Nicht nur die Überflutungen in Saalbach und Muhr standen am Dienstag auf der Liste, auch viele Fälle von Schneedruckschäden aus dem harten Winter 2019 wurden behandelt (siehe Daten und Fakten unten). Die Gesamtschadenssumme beträgt 5,6 Millionen Euro, aus dem Katastrophenfonds kommen 3,4 Millionen Euro an Beihilfe, 1,3 Millionen davon für Sofortmaßnahmen.

Im Falle des Falles geht es um jede Stunde

Gerade Saalbach, Muhr und auch das Schnee-Ereignis im Jänner haben gezeigt, wie wichtig schnelles Handeln ist. Im Glemmtal zum Beispiel wurden im August 2018 zahlreiche Sperren innerhalb von wenigen Stunden mit Muren-Material komplett gefüllt, ähnlich ist es jetzt im Oberpinzgau. Da ist es wichtig, schnell alles auszubaggern, um gerüstet zu sein, wenn noch mehr kommt.

Teure Sofortmaßnahmen

„Und auch jetzt in Uttendorf müssen wir handeln, daher auch die Soforthilfe von 250.000 Euro, bei der es nicht bleiben wird“, betont Landesrat Schwaiger. Die Sofortmaßnahmen gehen ins Geld, alleine bei der aktuellen Sitzung des Katastrophenfonds lagen vergangene Einsätze mit den Kosten von fast 1,3 Millionen Euro auf dem Tisch. „Ich bedanke mich hier ausdrücklich bei allen, die in den vergangenen Jahren immer unbürokratisch zur Stelle waren, um zu helfen – von den Baggerunternehmen über die Einsatzkräfte wie den freiwilligen Feuerwehren bis hin zu den Katastrophenschutzreferenten, Wildbach- und Lawinenverbauung und Landesgeologen“, so Schwaiger.

Daten und Fakten

Folgende Fälle aus den Vorjahren wurden bei der Sitzung des Katastrophenfonds am Dienstag behandelt:

227 aus 2019 (vor allem Schneedruckschäden) 142 aus 2018 (vor allem Murenschäden) 124 aus den Jahren 2014 bis 2017 Schadensarten: 30 Prozent Vermurung, 24 Prozent Schneedruck, 26 Prozent Orkan, jeweils 7 Prozent Lawine und Erdrutsche, 5 Prozent Hochwasser und 1 Prozent Bergstürze Die Fälle teilen sich wie folgt auf die Bezirke auf: 36 Prozent Pinzgau (Lawine, Vermurung), 33 Prozent Pongau (Lawine, Schneedruck, Orkan), 13 Prozent Flachgau (Lawine, Schneedruck, Orkan), 11 Prozent Lungau (Lawine, Orkan, Vermurung Hochwasser), 7 Prozent Tennengau (Lawine, Schneedruck, Orkan). Und hier die Beihilfesummen aufgeteilt nach Bezirken: Pinzgau: 2 Millionen Euro Pongau: 873.500 Euro Flachgau: 155.200 Euro Lungau: 288.000 Euro Tennengau: 146.000 Euro Weitere Schäden können gemeldet und Anträge gestellt werden Die Mittel für den Katastrophenfonds kommen zu 40 Prozent vom Land und 60 Prozent vom Bund.


Quelle: Land Salzburg



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