Wie überlebt man eine Cashflow-Krise?

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19 Okt 16:19 2019 von Redaktion International Print This Article

Der Begriff Cashflow kann mit Geld- oder Kapitalfluss im Unternehmen übersetzt werden. Er spielt bei der Unternehmensanalyse eine sehr wichtige Rolle. Er gibt Auskunft darüber, inwiefern finanzielle Mittel aus eigener Kraft, über einen bestimmten Zeitraum, erwirtschaftet werden können. Er ist ein sehr wichtiger Indikator für die finanzielle Situation jedes Unternehmens, weshalb er auch bei Banken und Kreditinstituten von großer Bedeutung ist. Kommt es allerdings zu einer Cashflow-Krise, dann geht es bei den meisten Unternehmen um das Überleben.

Mit Unternehmerkrediten als Beispiel lässt sich im Prinzip alles finanzieren, was mit einer Firmengründung in Verbindung steht. Hierzu zählen Neuanschaffungen wie Fuhrpark, die Betriebsausstattung, immaterielle Vermögenswerte, sowie natürlich auch die notwendigen Werbungskosten. Mit dem Unternehmer- oder Investitionskredit als Fremdkapital können Gründer ihre Existenz vorantreiben. Die Konditionen können flexibel vereinbart und die Zinszahlungen verhältnismäßig schnell durch die Unternehmensumsätze wieder ausgeglichen werden.

Anbieter von diesen Unternehmerkrediten sind u.a. Sparkassen, Raiffeisenbanken, die Postbank, sowie auch die KfW-Bank, die staatliche Investitionskredite vergibt. Ein objektiver Vergleich in einem vertrauenswürdigem online Kredit Portal ist empfehlenswert, um die günstigsten Konditionen für jede Finanzierung zu finden. Ist allerdings eine kurzfristige Finanzierungsform in einem bereits bestehendem Unternehmen notwendig, dann bieten sich die Betriebsmittelkredite an. Damit lässt sich das Umlaufvermögen finanzieren. In der Regel wird dieser Überbrückungskredit entweder als kurzfristiges Darlehen oder in Form von einem Kontokorrentkredit gewährt.

Stehen allerdings noch Kredite offen, dann sollte unbedingt ein Treffen mit der Bank stattfinden und vor allem auch ein Plan vorhanden sein, wie man die Schulden am besten wieder zurückzahlen kann. In vielen Fällen wird Kommunikation und Ehrlichkeit geschätzt und mit Geduld belohnt. Allerdings dürfen dabei keine Kreditverpflichtungen vernachlässigt werden.

Was ist der Unterschied zwischen Erträge im Unternehmen und einer Cashflow?

Erträge und Cashflow sind im Unternehmen zwei verschiedene Faktoren, die allerdings unbedingt im Auge behalten werden müssen. Bei den Erträgen oder Gewinnen handelt es sich um das Nettoeinkommen. Cashflow hingegen ist das Geld, was für anfallende Verpflichtungen benötigt wird. Auch wenn ein Unternehmen durchaus profitabel ist, heißt das noch lange nicht, dass auch wirklich ein ausreichender Cashflow der Fall ist. Ein erfolgreicher Betrieb kann auch mit steigenden Umsätzen in eine Cashflow-Krise stürzen. Häufig werden Rechnungen erst Monate später ausgeglichen, so dass kein Kapital für die Bezahlung von Gehältern oder Lieferanten vorhanden ist. Wer als Unternehmer nicht in der Lage ist, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, kann im schlimmsten Fall sogar Insolvenz anmelden.

Fiktive Ausgaben wie z.B. Rückstellungen oder Abschreibungen haben in einem Cashflow nichts zu suchen, da es sich dabei um die reale Finanzkraft des Unternehmens handelt. Fällt der Cashflow negativ aus, dann überwiegen im Unternehmen die Ausgaben. Es konnte also kein Geld über einen bestimmten Zeitraum erwirtschaftet werden, was mit einem Liquiditätsengpass vergleichbar ist. Ein positiver Cashflow hingegen weist auf einen Überschuss hin. Ermittelt wird der Cashflow entweder direkt durch die Differenz von Ein- und Auszahlungen oder durch die indirekte Methode, bei der auch Abschreibungen und Rückstellungen mit berücksichtigt werden.

Wie lässt sich der Cashflow verbessern?

Häufig führen Fehler im Unternehmen zu verspäteten Zahlungen. Es kann sich dabei um mangelnde Bonität der Kunden handeln, um unkorrekte Lieferungen oder auch um Mängel bei den Rechnungen. Die Fehlerquellen müssen erst einmal analysiert und dann korrigiert werden. Bei neuen Aufträgen sollte erst einmal eine Bonitätsprüfung stattfinden. Auch ist es ratsam, mit den Kunden kurze Zahlungsziele zu vereinbaren.

In vielen Fällen sind aber auch Überproduktionen und falsche Einkäufe daran schuld, dass es zu einer Cashflow-Krise kommt. Unternehmen müssen sich am eigentlichen Bedarf orientieren und ihre Kapazitäten dann dementsprechend anpassen können. Überproduktionen stehen in einem engen Zusammenhang mit unnötig hohen Materialkosten und vermehrter Kapitalbindung. Die Produktion sollte also nicht voll ausgelastet werden, da dieser Ansatz schon zahlreiche Unternehmen zum Scheitern verurteilte, wie z.B. im Jahr 2010 General Motors. Wer sich bei der Produktion genau an die Bedürfnisse der Kunden orientiert, braucht auch nicht auf Überproduktionen sitzenbleiben.

Sicherlich kann es sich „in guten Zeiten“ durchaus lohnen, auf Vorrat einzukaufen. Allerdings wird hierdurch nur die Liquidität verringert und es entstehen in der Regel auch mehr Lagerkosten. Obwohl bei einer geringen Bestellmenge höhere Preise der Fall sind und die Einzelkosten steigen, wirkt sich der Einkauf dann insgesamt auf niedrigere Gesamtkosten aus. Auch kann man sich dadurch an einem realen Verbrauch orientieren.

Bei einer Cashflow-Krise ist schnelles Handeln unerlässlich. Vielen Unternehmen bleibt auch überhaupt nicht mehr die notwendige Zeit, auf Kredite ihrer Bank zu warten. In diesen Fällen können unkomplizierte Kredite schnelle Abhilfe schaffen. Ansonsten muss der Cashflow natürlich auch ausreichen, um bestehende Darlehen wieder auszugleichen. Es sollte also möglichst schon von Anfang an auf den wichtigen Kapitalfluss geachtet werden, damit sich Krisensituationen vermeiden lassen.

Früherkennung von Unternehmenskrisen

Krisen im Unternehmen lassen sich in der Regel vermeiden, wenn nicht nur der Markt und die Produkte, sondern auch die interne Entwicklung und die finanzielle Situation im Auge behalten werden. Mit einer Unternehmensanalyse als Beispiel können im Unternehmen die Stärken und Schwächen besser erkannt und entsprechende Maßnahmen zur Sanierung eingeleitet werden. Je früher eine Cashflow Krise erkannt wird, desto besser, da es sich dabei um einen schleichenden Prozess handelt, der bis zur Insolvenz ausarten kann.

Auch wenn sich viele Probleme mit einem Unternehmerkredit oder Betriebsmittelkredit lösen lassen, wird er in der Regel nur an glaubwürdige Geschäftsleute vergeben. Es ist also extrem wichtig, dass man als Unternehmer die Glaubwürdigkeit nicht verliert und ggf. sogar an eine neue Strukturierung denkt. Wird die Kapitalstruktur verbessert, dann können nicht nur Abläufe besser optimiert, sondern auch die Margen und die Effizienz im Unternehmen gesteigert werden. In vielen Fällen sind eine fehlende Vision, einseitige Unternehmensgrundsätze, Technologielücken, veraltete Strukturen oder auch eine falsche Strategie der Grund für Unternehmenskrisen. Diese negativen Faktoren lassen sich in der Regel durch ein effizientes Krisenmanagement beheben. Das Ziel sollten einleitende Maßnahmen sein, um eine positive Cashflow zu erreichen und die Insolvenzgefahr zu verringern.

Sicherlich kann niemand die Zukunft voraussehen oder alle Faktoren beeinflussen, die zu Cashflow-Krisen führen können. Allerdings kann man den Kapitalfluss schon von Anfang an überwachen und vor allem auch die wirtschaftlichen Erfolge daran messen. Da sich eine Unternehmenskrise nicht von heute auf morgen einstellt, sollte unbedingt darauf geachtet werden.



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