Weniger Energie pro Kopf, Gesamtbedarf stagniert

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Tirol

23 Dez 21:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Tirol: Stabiler Energiebedarf bei dynamischer Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung

Der Pro-Kopf-Energiebedarf pro TirolerIn ist seit 2005 um 6,5 Prozent gesunken. Und auch der Energiebedarf je Euro Bruttowertschöpfung hat sich um mehr als 15 Prozent reduziert. „Wir machen gute Fortschritte, aber wir haben noch einen Großteil des Weges in eine erneuerbare Energiezukunft vor uns“, fasst Energielandesrat LHStv Josef Geisler die Vorab-Ergebnisse des Tiroler Energiemonitorings sowie die Energiebilanz der Statistik Austria zusammen. Tirol will bis zum Jahr 2050 energieautonom sein, aus fossilen Energieträgern aussteigen und seinen Energiebedarf bilanziell aus heimischen, erneuerbaren Energieträgern decken. Dazu ist es notwendig, den Energiebedarf deutlich zu reduzieren.

In der Gesamtenergiebilanz Tirols schlagen sich die positiven Entwicklungen aufgrund der dynamischen Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung des Landes nicht im entsprechenden Ausmaß nieder. Zwischen 2005 und 2018 ist die Tiroler Bevölkerung um knapp neun Prozent gewachsen. Die Bruttowertschöpfung hat um fast ein Viertel zugelegt. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Energiebedarf in Tirol 2018 zwar um etwas mehr als zwei Prozent gesunken, im Vergleich zu 2005 aber um 1,7 Prozent gestiegen. Der Anteil erneuerbarer Energieträger lag in Tirol 2018 mit 45,6 Prozent deutlich über dem Österreichschnitt von 33,4 Prozent.

Heizöl-Einsatz halbiert

Betrachtet man die einzelnen Sektoren Gebäude, Produktion und Verkehr, so zeigt sich ein differenziertes Bild. Im Gebäudebereich konnte der Einsatz von Heizöl seit 2005 halbiert werden. Stark zugenommen hat der Einsatz von Fernwärme, aber auch von Erdgas. In Summe ist der Energiebedarf im Sektor Gebäude trotz Steigerung der Wohnfläche geringfügig gesunken. Auf dem Rückzug ist Öl auch in der Industrie und in der Produktion. Strom und auch Gas gewinnen an Bedeutung. In Summe hat die Wirtschaft ihren Energiebedarf seit 2005 um 3,8 Prozent reduziert.

Keine sinkende Tendenz gibt es hingegen im Sektor Verkehr. Hier ist der Energiebedarf seit 2005 um 8,5 Prozent gestiegen. 90 Prozent des Energiebedarfs in der Mobilität werden durch fossile Energieträger gedeckt. Stark steigend sind die Zuwachsraten bei rein elektrischen Fahrzeugen. 2018 waren in Tirol 2.010 Elektroautos zugelassen, um mehr als die Hälfte mehr als noch im Vorjahr.

Nutzung aller verfügbaren Energiequellen

„Die Entkopplung von Energienachfrage und Wachstum ist gelungen, an der Reduktion des Energiebedarfs und dem Umbau unseres Energiesystems müssen wir trotz vieler bestehender Initiativen gemeinsam mit dem Bund noch intensiv arbeiten“, ist sich LHStv Josef Geisler bewusst.

Weil ausnahmslos alle zur Verfügung stehenden erneuerbaren Energiequellen zur Erreichung der Energieautonomie bestmöglich genutzt werden müssen, wird jetzt auch die Ressource Abfall genauer untersucht. „Aus Abfall lässt sich Wärme, Strom und auch grünes Gas erzeugen. Im Sinne einer Kreislaufwirtschaft wollen wir unseren Abfall in Zukunft verstärkt energetisch nutzen anstatt ihn zu exportieren“, verweist Geisler auf eine soeben in Auftrag gegebene Untersuchung des Landes.


Quelle: Land Tirol



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