Waldbrandübung im Tennengau am 27.April

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Foto: Adi Aschauer und FF Hallein
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03 Mai 06:28 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Vor fast genau 20 Jahren fand die letzte Waldbrandübung des Bezirkes Tennengau in Hallein statt. Am 27. April war es wieder soweit. Nach Sondierung des Übungsgebietes entschloss sich die Feuerwehr die Waldbrandübung am Zinkenkogel – Ortsteil Bad Dürrnberg unter Beteiligung von Feuerwehrkräften aus dem Abschnitt 3 Tennengau, dem Abschnitt 1, dem benachbarten Bayern und mit Luftunterstützung des BMI sowie des BMLV durchzuführen.

Als Vorprogramm für die Übung fand am Vormittag eine Flughelfervorbereitung mit Flughelfern aus dem Tennengau, Flachgau, Pinzgau und den Mitarbeitern des Landesfeuerwehrkommandos statt. Begleitet wurde diese Vorbereitung nach einer kurzen Einweisung in das Übungsszenario durch die Besatzungen der Hubschrauber des BMLV (Agusta Bell 212 und Alouette 3) und BMI (Libelle - Ecureuil AS 350 B1).

Die Zielvorgaben des Übungsleiters waren:

  • Waldbrandbekämpfung mittels Luftfahrzeugen
  • Wasserversorgung über eine Relaisleitung
  • Bodenbrandbekämpfung mit der zum Teil neu angeschafften Ausrüstung
  • Zusammenarbeit aller eingesetzten Einsatzorganisation und deren Kommunikation

Übungsannahme

Aufgrund von Reparatur-/Wartungsarbeiten bei der Stütze 10 im Gipfelbereich auf 1260 Meter Seehöhe des Sessellifts Zinkenkogel brach ein Flächenbrand aus, welcher sich aufgrund des auffrischenden Nordostwindes rasch auf den angrenzenden Baumbestand in Richtung Bergstation Sessellift inkl. Restaurantbereich ausbreitete.

Alarmierung

Um 12:15 Uhr wurde die Feuerwehr durch die Betriebsleitung alarmiert. Nach Eintreffen der ersten Kräfte und Einschätzung der Lage erfolgte um 12:33 Uhr die Auslösung der Alarmstufe 3+ für den LZ Bad Dürrnberg, die Alarmierung der Waldbrandausrüstungen Kuchl und Landesfeuerwehrkommando sowie der eingebunden Hubschrauber.

Weitere Erkundung, Brandbekämpfung, Wasserversorgung und Errichtung der Landeplätze

Nachdem der Hubschrauber des BMI eintraf erfolgte ein erster Erkundungsflug über das Schadensgebiet, um weitere einsatztaktische Maßnahmen treffen zu können. Zwischenzeitlich begann das Tanklöschfahrzeug Dürrnberg mit der ersten Brandbekämpfung um die Ausbreitung zu verhindern. Die Kräfte von Tank Dürrnberg wurden von der Besatzung von Tank 2 Hallein unterstützt. Während dessen trafen bereits die nachfolgenden Einsatzkräfte ein. Diese wurden den jeweiligen Einsatzabschnittskommandanten zugeteilt und mit Aufträgen versorgt. Mit der Alouette 3 unternahm der EAKDT Flugdienst einen weiteren Erkundungsflug, um aufgrund der beengten Platzverhältnisse am Berg eine zusätzliche Expertise zu erhalten.

Die Landeplätze TAL und BERG wurden entsprechend organisiert und eingerichtet, somit konnte das erste Personal und Flughelfer in Richtung Schadensstelle eingeflogen werden.

Für die Wasserversorgung am Berg wurde eine rund 400 Meter lange Relaisleitung errichtet. Aufgrund der Annahme, dass das gesamte Gebiet mit Einsatzfahrzeugen nicht befahren werden kann, wurden zwei Tragkraftspritzen eingeflogen. Ein Stahlblechbehälter im Bereich der Schadensstelle, welcher durch Hubschrauber befüllt wurde, sollte die Wasserversorgung in diesem Bereich absichern.

Damit ein Übergreifen auf die Bergstation verhindert werden konnte, führten die Kräfte der Feuerwehren aus dem benachbarten Bayern eine sogenannte Riegelstellung mit mehreren Rohren durch.

Der 10.000 Liter Faltbehälter für die Befüllung der Bambi Bucket und Renzler Behälter am Landeplatz TAL wurden von den Tanklöschfahrzeugen AustroCel Hallein, Oberalm und Hallein versorgt. Diese Tanklöschfahrzeuge bezogen das Löschwasser von einem Löschwasserbehälter am Dorfplatz, wo eine Saugstelle durch den LZ Scheffau (Marktschellenberg) errichtet wurde.

Zum Teil einfallender Nebel stellte die Piloten vor Herausforderungen, welche aus unserer Sicht jedoch bestens gemeistert wurden.

Nach rund 2 Stunden zeigten die eingeleiteten Löschmaßnahmen Wirkung und es konnte zur Bodenbrandbekämpfung in die bewaldete Fläche vorgedrungen werden.

Beim Einsatzleitfahrzeug wurden regelmäßig Lagebesprechungen mit den im TAL befindlichen Einsatzabschnittskommandanten und Verantwortungsträgern durchgeführt. Kurz vor Übungsende erfolgte noch eine Besprechung mit den Piloten und dem Fliegerischen Einsatzleiter des Bundesheeres.

Um 15:30 Uhr, rund 3 Stunden nach Beginn der ersten Brandbekämpfungsmaßnahmen konnte der Übungsleiter „Übungsziel erreicht“ vermelden. Die unfallfrei durchgeführte Übung wurde im Anschluss bei einer kurzen Besprechung im Feuerwehrhaus Hallein abgeschlossen.

Herausforderung in etlichen Belangen

Die Durchführung dieser Übung stellte uns vor etlichen Herausforderungen. Die Platzverhältnisse sind im TAL sowie am BERG aufgrund weniger ebener Flächen und diverser Hindernisse (Lanzen der Beschneiungsanlage) beengt. Das Wetter meinte es letztlich gut mit die Feuerwehr, Prognosen der Tage zuvor ließen die Pläne schwinden.

Letztlich konnte die Feuerwehr durch den Einsatz aller Beteiligten unser Vorhaben realisieren und die Bezirkswaldbrandübung 2019 erfolgreich beenden.

Fazit und Dank

Waldbrandübungen dienen u.a. auch dazu, die eingesetzten Feuerwehrkräfte in der Zusammenarbeit mit anderen Einsatzorganisationen und vor allem Fluggeräten zu schulen.

Alle gewonnen Erkenntnisse aus dieser Übungen werden positiv aufgenommen. Eine solche Übung bereitet uns für Ernstfälle in einem dementsprechenden Aussaß vor. Die Übung wurde nicht bis in das letzte Detail geplant, denn es ist in solchen Gebieten immer mit unvorhersehbaren Ereignissen zu rechnen. Zudem benötigen die Einsatzabschnittskommandanten wie im Realeinsatz eine entsprechende Handlungsfreiheit!



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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