Wahre „Heroes“ sind die besten Vorbilder

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Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
01 Mai 10:25 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Gewaltfreiheit und Gleichstellung / Zertifikate für weitere sechs speziell geschulte junge Männer

(LK) Jugendliche, die in ihrem sozialen Umfeld als Vorbilder für die Gleichstellung von Mann und Frau, für Gewaltfreiheit und die Einhaltung der Menschenrechte wirken. Salzburg setzt in der Jugendarbeit auf „Heroes“. Heute erhielten weitere sechs speziell geschulte junge afghanische, türkische und syrische Männer ihre Zertifikate. „Das Projekt Heroes hat einen hohen Präventionswert“, betont Landesrätin Andrea Klambauer.

Klambauer freut sich über den Heroes-Familienzuwachs: „Das Projekt überzeugt durch seine Einzigartigkeit, indem junge Männer mit Migrationshintergrund zu Vorbildern im Bereich Gleichstellung von Frauen und Männer ausgebildet werden. Dabei werden veraltete Rollenbilder aufgebrochen und für ein gleichberechtigtes und gewaltfreies Miteinander eingetreten. Ich gratulieren den sechs Absolventen und wünsche ihnen viel Erfolg bei ihren Trainings in den Salzburger Schulen, um diese Werte dort auch anderen jungen Männern zu vermitteln.“

Vorurteile abbauen, Alternativen aufzeigen

Das Projekt Heroes richtet sich an Jugendliche zwischen 16 und 23 Jahren mit Migrationsgeschichte, die sich aktiv für das gleichberechtigte und gewaltfreie Zusammenleben von Männern und Frauen einsetzen und etwas verändern wollen. Ziele: Vorurteile abbauen, Alternativen und Vorbilder aufzeigen sowie Selbstverständlichkeiten hinterfragen.

Veränderung braucht Zeit und Mut

In wöchentlichen Trainings setzen sich die jungen Männer in ihrer Freizeit mit Themen wie Ehre, Gleichstellung, Rollenbilder, Menschenrechte, Demokratie oder Ethik intensiv auseinander. Dazu bekommen die Jugendlichen von den Gruppenleitern Unterstützung und Fachwissen. Anhand von Rollenspielen diskutieren sie Alltagssituationen. Am Ende der fast einjährigen Trainingsphase gibt es das Zertifikat für die neuen „Heroes“.

Junge Männer treten für Gleichberechtigung ein

Als offizielle „Heroes“ besuchen die jungen Männer Schulklassen, Ausbildungsstätten oder Jugendeinrichtungen sowie -zentren. Sie regen andere dazu an, mit ihnen zu diskutieren und motivieren sie, ebenfalls gegen Unterdrückung einzutreten. „Zentral ist, dass das Projekt nur mit jungen Männern durchgeführt wird, aber vor allem junge Mädchen und Frauen von dieser Arbeit profitieren. Neben den Heroes selber kommt es auch deren Familien, Freundinnen, Freunden sowie Schulklassen und Jugendgruppen, in denen die Workshops stattfinden, zu Gute“, erklärt Projektleiterin Bianca Schartner den Grundgedanken.

Dritte Ausbildungsgruppe startet

Die Idee wurde in Schweden entwickelt und wird seit 2007 in Berlin erfolgreich umgesetzt. Salzburg hat 2016 als erstes Bundesland „Heroes“ nach Österreich geholt und startet nun bereits die dritte Ausbildungsgruppe. Die Projektkosten belaufen sich jährlich auf rund 140.000 Euro, wobei der Großteil (120.000 Euro) vom Land und der Rest vom Bund finanziert wird. Derzeit gibt es in Salzburg vier aktive Heroes-Projekte.


Quelle: Land Salzburg



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