Veröffentlichung der Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2019 - Mehr Unfälle mit Zweirädern

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Quelle: Polizei - Entwicklung der Gesamtanzahl der Unfälle im Landkreis Verden
ots/Polizeiinspektion Verden / Osterholz
02 Apr 18:00 2020 von Presseportal.de Print This Article

Landkreis Verden (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung von Landkreis Verden und Polizeiinspektion Verden/Osterholz

++ Polizeiinspektion Verden/Osterholz und Landkreis Verden veröffentlichen Verkehrsunfallstatistik 2019 ++ Mehr Tote und Schwerverletzte ++ Eine der Hauptunfallursachen bleibt Ablenkung im Fahrzeug ++ Mehr Unfälle mit Zweirädern ++

Verantwortliche der Polizeiinspektion Verden/Osterholz:

Uwe Jordan, Leiter der Polizeiinspektion

Thorsten Strier, Leiter Einsatz in der Polizeiinspektion

Stephan Meier, Sachbearbeiter Einsatz und Verkehr

Sarah Humbach, Pressesprecherin

Verantwortliche des Landkreises Verden:

Regina Tryta, Erste Kreisrätin Landkreis Verden

Christian Groth, Leiter des Fachdienstes Ordnung und Verkehr

Heike Stelter, Abteilungsleitung

Landkreis Verden. Der Landkreis Verden und die Polizeiinspektion Verden/Osterholz veröffentlichen nachfolgend die offiziellen Zahlen der Verkehrsunfallstatistik 2019 für den Bereich des Landkreises Verden.

1. Gesamtunfallzahlen

Die Gesamtunfallzahl im Landkreis Verden ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,11 Prozent leicht auf nunmehr 4.512 gesunken (2018: 4.517). Im Vergleich zum Land Niedersachsen handelt es sich hierbei um einen gegensätzlichen Trend. In Niedersachsen stiegen die Unfälle von 212.137 um 2,8 Prozent auf 218.029 an.

Der Trend der Zulassungszahlen setzt sich hingegen fort: Innerhalb von zehn Jahren stieg die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge pro 10.000 Einwohner von 6.773 Fahrzeugen auf 7.749 Fahrzeuge an, damit liegt die Häufigkeitsquote bei 7.749 zugelassenen Fahrzeugen auf je 10.000 Einwohner.

2. Schwere Verkehrsunfälle / Getötete

Im Jahr 2019 ist die Anzahl der auf den Straßen des Landkreises Verden getöteten Menschen von 9 im Vorjahr auf 15 angestiegen. Die Ursachen für diese Tragödien sind individuell sehr unterschiedlich. Allerdings kamen fünf Personen durch die Kollision mit einem Baum ums Leben. Hierbei handelt es sich um den höchsten Wert im Zehnjahresvergleich. Die Zahl der Unfälle, bei denen ein Zusammenstoß mit einem Baum vorlag, befand sich mit insgesamt 97 auf dem Niveau der Vorjahre (2010: 116, 2018: 81). Weiterhin ereigneten sich 73 Prozent der Unfälle mit getöteten Personen außerhalb geschlossener Ortschaften.

Im Jahr 2019 wurden im Landkreis Verden 93 Personen schwer verletzt und somit 10 Personen mehr als im Vorjahr (2018: 83). Die Anzahl ist somit um 12,05 Prozent gestiegen. Im Zehnjahresvergleich handelt es sich dennoch um den viertniedrigsten Wert.

In Bezug auf die Unfälle mit schwer verletzten und getöteten Personen ergeben sich aus der Analyse der Unfallorte und -hergänge mehrere Ursachenzusammenhänge, sodass sich für den Landkreis oder die Polizei kaum präventive Handlungsschwerpunkte bilden.

Während die Polizei in der Risikogruppe der "Jungen Fahranfänger" (18-24 Jahre) im Jahr 2018 11 Schwerstverletzte (schwer verletzt und getötet) verzeichnete, stieg die Zahl 2019 auf 22 Schwerstverletzte an. Bei den "Senioren" (über 64 Jahre) wurde in dieser Kategorie ebenfalls ein Anstieg auf nunmehr 28 Schwerstverletzte registriert (2018: 19).

Die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer stieg im Land Niedersachsen um 3,6 Prozent an (2018: 417, 2019: 432). Die Zahl der schwer verletzten Personen sank hingegen um 0,9 Prozent auf 6.140.

"Der demografische Wandel zeigt sich auch bei den Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern. Die Gruppe der Senioren möchte und sollte auch im Alter weiterhin mobil bleiben, weshalb diese Gruppe der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auch weiterhin mit verschiedenen Präventionsmaßnahmen im Zentrum der Verkehrssicherheitsarbeit steht. Wir sind davon überzeugt, dass jede und jeder Einzelne das persönliche Risiko durch aufmerksames Verhalten im Straßenverkehr verändern kann.", so Uwe Jordan, Leiter der Polizeiinspektion Verden/Osterholz.

3. Unfallursachen

Das Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern kann sich in unterschiedlichen Arten wie Missachtung von Örtlichkeiten, Umgebung und geltenden Verkehrsregeln im Straßenverkehr zeigen. Das nichtangepasste Fahrverhalten (1374) in Form von zu hohen Geschwindigkeiten (108) oder Nichteinhalten des Sicherheitsabstandes (1266) stellt das größte Unfallrisiko dar. Die im vergangenen Jahr durch den Landkreis und die Polizei festgestellten fast 79.989 Verkehrsordnungswidrigkeiten belegen die Brisanz dieser Thematik, zumal es sich bei 75 % dieser Verstöße um Geschwindigkeitsdelikte handelt. Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, hat der Landkreis Verden beispielsweise in Wümmingen eine stationäre Messanlage installiert. An der Örtlichkeit ergab sich aufgrund der Autobahnauffahrt und -abfahrt und einer dortigen Gaststätte ein Gefahrenschwerpunkt. Nach einer verdeckten Verkehrszählung und wiederholten mobilen Messungen wurden die politischen Gremien des Landkreises Verden beteiligt und schließlich eine Messanlage eingerichtet. Allein im Jahr 2019 wurden dort 9.832 Fallzahlen festgestellt.

Die Polizeiinspektion Verden/Osterholz und der Landkreis Verden haben aufgrund steigender Zahlen beim Nichteinhalten des erforderlichen Abstands als Unfallursache neben der Präventionsarbeit zudem sowohl die eigenen als auch die gemeinsamen Kontrollaktionen verstärkt. Auf der Autobahn wurden im Jahr 2019 6098 Verstöße geahndet (2018: 5112). Dies entspricht einer Steigerung von rund 19 Prozent.

Darüber hinaus dürften weiterhin vermehrt Unfallhergänge auf Ablenkung innerhalb des Fahrzeugs zurückzuführen sein. Hierzu zählen beispielsweise Unfälle, bei denen Verkehrsteilnehmer*innen in einer Kurve geradeausfahren, innerorts gegen am Straßenrand geparkte Fahrzeuge oder auf einer Autobahn auf einen vorausfahrenden Lkw auffahren und die nicht mit den klassischen Unfallursachen vereinbar sind.

Die Ablenkung während des Fahrens bleibt dementsprechend weiterhin ein Handlungsschwerpunkt der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. Ablenkend können sowohl das Bedienen eines Mobiltelefons während der Fahrt, als auch Alltagssituationen wie ein intensives Gespräch seien. Neben den bewährten Kontrollen mit dem Schwerpunkt auf die Ablenkung im Fahrzeug führt die Polizeiinspektion Verden/Osterholz seit Februar 2019 auf den Autobahnen unter Einsatz von technischen Mitteln das Projekt "Ablenkung im Führerhaus" durch. Diese Maßnahmen konzentriert die Polizei vor allem auf die Überwachung des Schwerlastverkehrs, um schwere Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Lkw zu reduzieren. Der Einsatz von technischen Mitteln begegnet zudem der Problematik der Beweisbarkeit solcher Verstöße. Allein durch dieses Projekt wurden 83 Verstöße bei Pkw-Fahrern und 364 Verstöße bei Lkw-Fahrern registriert. Im Landkreis Verden stieg die Zahl der geahndeten "Handyverstöße" von 2017 (845) bis 2019 (1.208) stetig an.

Um den Bürgerinnen und Bürgern die Gefahren durch Ablenkung während der Fahrt verdeutlichen zu können, hat die Polizeiinspektion Verden/Osterholz in Kooperation mit der Zentralen Polizeidirektion ein Video zu dieser Thematik gedreht. Verschiedene, verkehrstypische Situationen werden aus der Sicht eines Autofahrers / einer Autofahrerin gezeigt: Beispielsweise rollt ein Ball auf die Straße oder eine Autotür wird plötzlich geöffnet. Während das Video abgespielt wird, sollen die Zuschauer eine Nachricht auf ihrem Mobiltelefon tippen. Im Anschluss sollen die Einzelheiten des Videos wiedergegeben werden. Hieran kann deutlich aufgezeigt werden, wie eingeschränkt die eigene Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit durch eine Ablenkung ist.

Durch den Landkreis Verden wurde der Polizeiinspektion Verden/Osterholz zudem bereits vor einigen Jahren ein "Gokart" zur Verfügung gestellt, das im Rahmen von Präventionsveranstaltung für den "Tippen tötet"-Parcour genutzt wird. Die Teilnehmenden schreiben, während der Fahrt durch den Parcour, eine Nachricht auf ihrem Mobiltelefon und erleben die Folgen der Ablenkung somit selbst.

Thorsten Strier, Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Verden/Osterholz, zur Ausrichtung der Verkehrsarbeit: "Die Entwicklungen im Bereich der Hauptunfallursachen und der Risikogruppen "Junge Fahrer" und "Senioren" haben wir angesichts der aktuellen Unfallzahlen besonders im Blick. Gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern und Netzwerkpartnerinnen in der Verkehrssicherheitsarbeit, wie dem Landkreis Verden, setzt sich die Polizei weiterhin durch die Umsetzung ganzheitlicher Maßnahmen intensiv dafür ein, die Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen über die Ursachen von schweren Verkehrsunfällen, beispielsweise verursacht durch Geschwindigkeitsüberschreitungen und Ablenkung, aufzuklären."

Im Jahr 2019 wurden von der Polizei 837 Wildunfälle im Landkreis Verden registriert und somit 19,4 Prozent mehr, als im Vorjahr (2018: 701). Die Anzahl von Wildunfällen als Unfallursache stieg im Zehnjahresvergleich demzufolge auf den höchsten Wert an. Wildunfälle werden durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Straßenverkehr nicht selbst verschuldet, sondern sind häufig kaum vermeidbar. Allerdings gilt auch hier der Grundsatz: "Geschwindigkeit erhöht die Folgen!".

Als weitere Unfallursachen folgten Vorfahrtsmissachtungen (220) und Abbiegeunfälle (324).

4. Unfälle im Zusammenhang mit zweirädrigen Fahrzeugen

An den 4.512 im Jahr 2019 registrierten Unfällen im Landkreis Verden waren 6.992 Verkehrsmittel beteiligt. Bei 4,42 Prozent der Verkehrsmittel handelte es sich um zweirädrige Fahrzeuge. Dies entspricht 309 Fahrzeugen, wobei es sich in 222 Fällen um Fahrräder oder Pedelecs handelte.

Auffällig ist der hohe Anteil an den getöteten und schwerverletzten Personen bei der Nutzung eines zweirädrigen Fahrzeugs. 53 Prozent der bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommenen Personen waren Zweiradfahrer*innen (8 Personen). Schwerverletzt wurden bei Unfällen 28 Zweiradfahrer*innen. Dies entspricht einem Anteil von rund 30 Prozent an den insgesamt 93 Schwerverletzten. Dass die Nutzerinnen und Nutzer von zweirädrigen Fahrzeugen tendenziell eher schwer oder sogar tödlich verletzt werden, wird auch an der Beteiligung bei den Unfällen mit leichtverletzten Personen deutlich. Im Jahr 2019 gab es 732 Unfälle mit Leichtverletzten. Hiervon wurden in 184 Fällen Zweiradfahrer*innen leicht verletzt (25,3 Prozent).

Gerade Pedelecs spielen zwar noch eine untergeordnete Rolle, steigen bei der Verkehrsbeteiligung jedoch deutlich an. Waren im Jahr 2018 noch in 9 Fällen bei den Unfällen mit getöteten oder verletzten Personen Pedelecs beteiligt, waren es im Jahr 2019 schon 32. Der Anteil hat sich somit mehr als verdreifacht. Dies lässt sich einerseits mit einer Verschiebung von den Fahrradfahrenden zu den Pedelecnutzenden erklären und andererseits vermutlich mit den unerwarteten, höheren Geschwindigkeiten. Auch wenn während der Fahrt mit einem Pedelec keine Helmpflicht besteht, rät die Polizei zu dieser Schutzmaßnahme, weil die Zweiradfahrer*innen durch fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte oder Airbags wesentlich ungeschützter sind als beispielsweise Autofahrer*innen.

"Die Unfallzahlen verdeutlichen, wie aktuell das Thema Zweiradfahrer*innen ist. Deshalb werden der Landkreis Verden und die Polizeiinspektion Verden/Osterholz gemeinsam mit weiteren Netzwerkpartner*innen den nächsten Verkehrssicherheitstag unter diesem Motto ausrichten. Zudem wird die strategische Verkehrssicherheitsarbeit im Jahr 2020 dieses Thema ebenfalls in den Fokus nehmen.", so Thorsten Strier, Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Verden/Osterholz.

Bereits jetzt werden verschiedene Präventionsaktionen für Zweiradfahrer*innen angeboten: Zum Beispiel werden seit mehreren Jahren flächendeckend im Landkreis Verden Fahrradprüfungen in den Grundschulen durchgeführt, damit die Kinder sicher zur Schule kommen. Regelmäßige Kontrollen der Beleuchtung im Rahmen der Schulwegsicherung unterstützen ebenfalls das Ziel eines sicheren Schulwegs.

Darüber hinaus wird vom Präventionsteam der Polizeiinspektion Verden/Osterholz ein Pedelec-Training angeboten.

Im Bereich des Verkehrsrechts ergeben sich regelmäßig Neuerungen. Unter anderem wurde die Fahrerlaubnis-Verordnung seit dem 1. Januar 2020 durch § 6b FeV ergänzt. Dieser bezieht sich auf Krafträder und somit auf zweirädrige Fahrzeuge. Bis 1. Juli 2020 sollen die Auswirkungen dieser Änderungen durch die Bundesanstalt für Straßenwesen in Bezug auf die Verkehrssicherheit evaluiert werden. Durch § 6b FeV wird eine Erweiterung der Führerscheinklasse B um die Schlüsselzahl 196 ermöglicht. Dadurch ist das Führen von Krafträdern mit einem Hubraum bis zu 125cm³ und einer Motorleistung von nicht mehr als 11 kW erlaubt. Diese Berechtigung gilt allerdings nur innerhalb von Deutschland. Außerdem werden ein Mindestalter von 25 Jahre, ein bereits seit 5 Jahren bestehender Führerschein der Klasse B sowie eine Fahrerschulung in einer Fahrschule (mind. 4 theoretische Einheiten + mind. 5 praktische Einheiten) benötigt. Bis Mitte März wurde bereits in vier Fällen von der Ergänzung Gebrauch gemacht.

5. Trunkenheit / Drogen im Straßenverkehr

Die Zahl der alkoholisierten Fahrzeugführer, die bei Verkehrskontrollen oder als Unfallbeteiligte festgestellt wurden, unterliegt leichten Schwankungen. Insgesamt wurden im Jahr 2019 201 alkoholisierte Personen festgestellt. Das sind 14 mehr als im Vorjahr (2018: 187). Hiervon wurden im Jahr 2019 61 Personen im Rahmen von Verkehrsunfallaufnahmen ertappt (2018: 48). Dies entspricht einer Steigerung von 35,42 Prozent.

Die Zahl der festgestellten Fahrten unter Einfluss von Rauschmitteln ist leicht zurückgegangen. 220 Fahrerinnen und Fahrer waren im Jahr 2019 in einer Polizeikontrolle in einem Rauschzustand (2018: 256). Davon wurden in 2019 8 Fahrer oder Fahrerinnen unter dem Einfluss von Drogen in Unfälle verwickelt (2018: 18).

"Es ist davon auszugehen, dass sich darüber hinaus Fahrten unter dem Einfluss von Alkohol und Rauschmitteln im Dunkelfeld befinden. Die Polizei wird daher auch zukünftig ihre Kolleginnen und Kollegen speziell schulen, um die Kontrollen zu verbessern und die Erkennungsmöglichkeiten zu erhöhen.", so Uwe Jordan, Leiter der Polizeiinspektion Verden/Osterholz.

6. Verkehrsunfallfluchten

Im Jahr 2019 stiegen die Unfallfluchten um 19 Fälle auf 928 an (2018: 909). Somit bleibt die Zahl insgesamt auf einem hohen Niveau von Unfallverursachern oder -verursacherinnen, die sich zunächst nicht zu erkennen geben oder die Unfallstelle ohne Angaben zu ihrer Person verlassen. Von den insgesamt 4.512 registrierten Verkehrsunfällen flüchteten dementsprechend bei fast jedem fünften aller gemeldeten Unfälle im Landkreis Verden die Verursacher, dies entspricht 19,29 Prozent. Der Anteil verringerte sich somit um 0,83 Prozent.

Die Aufklärungsquote bei diesen Straftaten stieg um 2,36 Prozent auf 45,37 Prozent (2018: 43,01 Prozent). Gleichzeitig verringerte sich die Anzahl der bei Unfällen mit verletzten Personen geflüchteten Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführer auf 44 (2018: 46). In diesen Fällen wurden 63,64 Prozent der Taten aufgeklärt (2018: 56,52 Prozent).

7. Maßnahmen für den sicheren Straßenverkehr im Landkreis Verden

Um den Hauptunfallursachen sowie den Gefahren und Risiken im Straßenverkehr zu begegnen, bieten der Landkreis Verden und die Polizeiinspektion Verden/Osterholz mit weiteren Kooperationspartnern ein vielfältiges Angebot von Präventionsaktionen an. Durch die einzelnen Projekte wird im Sinne des "lebenslangen Lernens" ein breites Spektrum an Altersklassen erreicht - vom Vorschulalter bis zum Seniorenalter. Weiterhin wird der Präventionsgedanke im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit bereits bei Verkehrskontrollen mit anschließendem Gespräch zwischen der Polizei und der Autofahrerin bzw. dem Autofahrer gelebt.

Eine Auflistung der wesentlichen Projekte mit der Zielsetzung, den Straßenverkehr sicherer zu machen, ist nachfolgend zu finden. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass aufgrund der aktuellen Verbreitung des Coronavirus derzeit keine Präventionsangebote durchgeführt werden. Diese werden in Zukunft selbstverständlich weiterhin angeboten, sobald es wieder möglich ist.

7.1 Projekte/Vorträge

7.1.1 Fi.Fa. - Fit fahren statt "fast and furious"

Seit 2016 wird dieses Projekt für Schüler der Jahrgänge 10 im Landkreis Verden von der Fachstelle Sucht und Suchtprävention des Kirchenkreises Verden und der Polizeiinspektion Verden/Osterholz in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz angeboten.

7.1.2 Fahrschulprojekt

Das Fahrschulprojekt, das in der Polizeiinspektion Verden/Osterholz in Kooperation mit dem Fahrlehrerverband durchgeführt wird, wird vom Landkreis Verden finanziell unterstützt und im bekannten Umfang weitergeführt. Das Projekt wird zukünftig durch das bereits beschriebene Video zum Thema "Ablenkung" ergänzt.

7.1.3 Fahrsicherheitstrainings für Fahranfänger

Jedes Jahr zeigt die Unfallstatistik aufs Neue, dass junge Fahranfänger*innen im Straßenverkehr stark gefährdet sind. Gründe dafür sind u. a. mangelnde Fahrerfahrung und unzureichende Fahrzeugbeherrschung. Aus diesem Grund bietet der Landkreis Verden in Zusammenarbeit mit der Landesverkehrswacht Niedersachsen e. V. Fahranfänger*innen die Möglichkeit, kostenfrei an einem Fahrsicherheitstraining teilzunehmen. Im Jahr 2019 wurde das Angebot 41 Mal in Anspruch genommen. Die aktuellen Termine sind auf der Homepage des Landkreises Verden zu finden. Dort ist auch eine Anmeldung möglich.

7.1.4 Alte Hasen - Sicher im Straßenverkehr

Der Vortrag "Alte Hasen - Sicher im Straßenverkehr" vom Präventionsteam der Polizeiinspektion Verden/Osterholz erreicht die Gruppe der erfahrenen Verkehrsteilnehmer*innen. Die Veranstaltungen werden regelmäßig bei der Polizei angeboten, können aber auf Nachfrage auch von Gruppen angefragt werden.

7.1.5 Fit im Auto

Dieses Fahrtraining der Landesverkehrswacht, das sich an Senior*innen ab 65 Jahren richtet, wurde 2016 im Landkreis Verden erstmalig angeboten und nun regelmäßig durchgeführt. Die Teilnehmer*innen erfahren zunächst in einem theoretischen Vortrag der Polizei einiges Wissenswertes über die Straßenverkehrsordnung. Danach geht es für alle zum praktischen Teil über: In einem Fahrtraining auf einem abgesperrten Platz und einer anschließenden Fahrstunde im Realverkehr können die eigenen Fahrfertigkeiten eingeschätzt und trainiert werden.

7.1.6. Gutscheine für Fahr-Fitness-Check für Senior*innen

Autofahrer ab 70 Jahren haben die Möglichkeit an einem Fahr-Fitness-Check bei einem externen Unternehmen (ADAC, DEKRA, TÜV) teilzunehmen. Die Gebühr wird vom Landkreis Verden bezuschusst, so dass der einzelne Teilnehmer lediglich 30,- Euro bezahlen muss. Informationen hierzu sind beim Senioren- und Pflegestützpunkt des Landkreises erhältlich.

7.1.7 Pedelec-Training

Das Pedelec-Sicherheitstraining setzt sich aus einem Theorieteil und anschließenden praktischen Fahrübungen zusammen. Zielgruppe sind Personen, die bereits ein Pedelec besitzen, unabhängig vom Alter. Durch die Polizeiinspektion Verden/Osterholz werden Termine für das Training angeboten. Dieses kann jedoch auch von Gruppen angefragt werden.

7.2 Verkehrssicherheitstage

Innerhalb der Polizeiinspektion Verden/Osterholz werden jedes Jahr Verkehrssicherheitstage veranstaltet - abwechselnd in den Landkreisen Verden und Osterholz. 2019 wurde die Veranstaltung im Landkreis Osterholz durchgeführt. Im Jahr 2020 ist die Durchführung des Verkehrssicherheitstages im Landkreis Verden geplant. Der Tag soll sich vor allem mit der Thematik "Zweirädrige Fahrzeuge" beschäftigen. Ob an dem Termin festgehalten werden kann, wird derzeit geprüft.

7.3 Wildunfallkommissionen

Zur Reduzierung der häufigen Wildunfälle kommt alle zwei Jahre die Wildunfallkommission zusammen. Die Polizeiinspektion Verden/Osterholz, der Landkreis Verden sowie weitere Kooperationspartner befinden hier über Maßnahmen gegen Wildunfälle.



Quelle: Original-Content von: Polizeiinspektion Verden / Osterholz, übermittelt durch news aktuell



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