Verkehrssituation Brennerautobahn A22 (Südtirol) und A13 (Tirol)

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Tirol

03 Feb 08:55 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Aufgrund der starken Schneefälle auf der italienischen Seite des Brenners in der Nacht von Freitag auf Samstag kam es auf der Brennerautobahn A22 sowie auf der begleitenden Staatsstraße zwischen dem Brenner und Sterzing zu umfangreichen Stauungen und Verkehrsstörungen. In Fahrtrichtung Norden der A22 blieben in den Morgenstunden zahlreiche Schwerfahrzeuge zwischen Klausen und Sterzing, insbesondere aber auf der Steigungsstrecke zwischen Sterzing und dem Brenner hängen. Der Winterdienst seitens des Autobahnbetreibers war dadurch nur mehr schwer möglich. Die Bergung der Schwerfahrzeuge musste in den frühen Vormittagsstunden von der Nordspur der A22 auf die Südspur erfolgen, damit die Schwerfahrzeuge wieder in Richtung Sterzing zurückfahren konnten. Durch diese Bergungsmaßnahmen war der Verkehr auf der A22 vom Brenner in Fahrtrichtung Süden komplett lahm gelegt und es bildete sich binnen kürzester Zeit ein Rückstau auf der A22 bis in den Bereich Brenner und in weiterer Folge auf der A13 zurück bis in den Raum Nösslach. Annähernd zeitgleich ereignete sich 5 km südlich des Brenners auf der Nordspur der A22 ein Lawinenabgang, dessen Auswirkungen aber rasch behoben werden konnten. Die Brenner Staatsstraße hingegen wurde aufgrund akuter Lawinengefahr für jeglichen Verkehr gesperrt. Ebenso kam es aus Sicherheitsgründen zur Einstellung des Zugverkehrs (Endstation für internationale Züge in Innsbruck); mittlerweile wurde diese Sperre wieder aufgehoben.

Da seitens der italienischen Behörden nicht abzusehen war, wann der Verkehr auf der A22 in FR Süden wieder möglich sein wird, wurde ab ca. 11.00 Uhr im Wege der Verkehrsinformation darauf aufmerksam gemacht, dass der Brenner bis auf weiteres für sämtliche Fahrzeuge gesperrt ist. Die auf der Brennerautobahn A13 stehenden Fahrzeuge wurden im Bereich der Anschlussstellen Brennersee, Nösslach, Matrei aBr sowie der Eni-Tankstelle Matrei aBr ausgeleitet, zur Rückkehr in Richtung Inntal und zur großräumigen Umfahrung (Tauernautobahn, Reschenpass) oder zum Abwarten der Totalsperre an einem geeigneten Ort angewiesen. Als weitere Maßnahme wurde im Bereich der Hauptmautstelle Schönberg iSt der Verkehr in Richtung Brenner angehalten und ebenfalls in Richtung Inntal zurückgewiesen. Der Abbau des Rückstaus im Bereich der oben bezeichneten Anschlussstellen dauerte bis gegen 21.00 Uhr.

Die großräumige Umleitung des Nord-Süd-Verkehrs über die Tauernautobahn A10 (ab Inntaldreieck Rosenheim) sowie den Reschenpass wurde in Absprache mit den zuständigen Behörden veranlasst. Ungeachtet aller Informationen über die Sperre des Brenners (auch direkt auf der Autobahn mit Hilfe der Wechseltextanzeigen), versuchten viele Verkehrsteilnehmer auf der A13 in Richtung Brenner und weiter in den Süden zu gelangen.

Zur Entschärfung der Situation auf der A22 im Zulauf zum Brenner (LKW auf der Autobahn zwischen Klausen und Sterzing bzw Brenner verhinderten bzw erschwerten den Winterdienst) wurden die in Tirol für Schwerfahrzeuge bestehenden Fahrverbote (vorgezogenes Wochenendfahrverbot, Wochenendfahrverbot, Nachtfahrverbot, sektorales Fahrverbot) vom Amt der Tiroler Landesregierung vorübergehend ausgesetzt. Dadurch war der Abfluss der LKW von Südtirol in Richtung Tirol und in weiterer Folge eine entsprechende Schneeräumung auf der A22 möglich.

Auf der Richtungsfahrbahn Innsbruck der A13 ereignete sich kurz vor 16.00 Uhr bei km 31 (Gries aBr) ein Sachschaden-Verkehrsunfall mit einem LKW. Der Lenker dürfte aufgrund einer Vorerkrankung einen Herzinfarkt erlitten haben und touchierte in der Folge eine Leitschiene. Trotz Reanimation verstarb der aus Griechenland stammende Lenker noch an der Unfallstelle.

Am Abend (21.30 Uhr) wurde von der Stadt Innsbruck im Fahrtechnikzentrum Zenzenhof bzw in der Olympiaworld je eine Betreuungsstelle für jene Personen eingerichtet, die mit ihrem Fahrzeug nicht mehr weiter in Richtung Brenner fahren konnten. In der Olympiaworld wurden rund 400 Schüler (8 Busse) und im Fahrtechnikzentrum rund 30 weitere Personen untergebracht. In der Turnhalle in Steinach aBr erfolgte die Betreuung von rund 30 Schülern, die mit einem Bus in Richtung Italien unterwegs gewesen wären. Weitere Versorgungen erfolgten auf den Autobahnraststätten.

Um 23.50 Uhr des 2.2.2019 teilte die Quästur Bozen mit, dass die Sperrmaßnahmen auf der A22 im Bereich zwischen Klausen und Sterzing aufgehoben werden konnten und eine Normalisierung der Verkehrssituation zu erwarten ist. Aus diesem Grund wurden die Maßnahmen zur Zurückweisung der Fahrzeuge im Bereich der Hauptmautstelle Schönberg iSt mit sofortiger Wirkung aufgehoben und der Fahrzeugverkehr in Richtung Brenner wieder freigegeben. Die am Inntaldreieck der veranlassten Umleitungsmaßnahmen wurden ebenfalls eingestellt.



Quelle: LPD Tirol



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