Unfallstatistik Niederösterreich 2018 - Rückgang bei Berufskrankheiten

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Unfallstatistik Niederösterreich 2018: Rückgang bei Berufskrankheiten
Foto: APA-Auftragsgrafik (Quelle: AUVA)
29 Apr 04:00 2019 von OTS Print This Article

Zum Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz veröffentlicht die AUVA-Landesstelle Wien ihre aktuellen Zahlen zu Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten.

Wien (OTS) - Am Sonntag, 28 April 2019, ist der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. In Österreich hat der Schutz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ein sehr hohes Niveau erreicht, das bestätigt die jährliche AUVA-Arbeitsunfallstatistik.

Die Präventionsmaßnahmen der AUVA zeigen weiterhin Wirkung: So konnte bei den Berufskrankheiten im Bereich der AUVA-Landesstelle Wien ein Rückgang von 20 Prozent verzeichnet werden, österreichweit waren es 5 Prozent. Bei den Arbeitsunfällen in Niederösterreich blieb die Unfallrate trotz steigender Beschäftigung (1,67 Prozent) annähernd auf dem Rekordtief des Vorjahres. 12.573 Arbeitsunfälle (ohne Wegunfälle) unselbstständig Erwerbstätiger aus niederösterreichischen Betrieben wurden 2018 von der AUVA anerkannt. Das bedeutet, dass auf 1.000 Beschäftigungsverhältnisse durchschnittlich 22,83 Arbeitsunfälle kamen, 2017 waren es 22,75. „Ich freue mich über diese gute Bilanz und bedanke mich bei allen, die durch ihren Einsatz in der Praxis dazu beigetragen haben“, sagt Landesstellendirektor Alexander Bernart.

Berufskrankheiten rückläufig

Die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten (266 Fälle) im Bereich der AUVA-Landesstelle Wien (Bundesländer Wien, Niederösterreich, Burgenland) ist im Vergleich zu 2017 (332 Fälle) um rund 20 Prozent gesunken. Die häufigste Berufskrankheit war mit mehr als der Hälfte aller Fälle die durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit (BK 33, 137 Fälle). Mit deutlichem Abstand folgen asbestbedingte Krebserkrankungen von Rippenfell, Lunge oder Kehlkopf (BK 27b, 45 Fälle) und Hauterkrankungen (BK 19, 29 Fälle). Vor allem bei den Spitzenreitern Lärmschwerhörigkeit und Hauterkrankungen wurden die größten Rückgänge verzeichnet.

Berufsbedingte Hauterkrankungen führen nicht selten dazu, dass Betroffene ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Um das zu verhindern, führt die AUVA seit 2015 ein umfassendes systematisches Präventionsprogramm zur Prävention und Rehabilitation berufsbedingter Hauterkrankungen durch. Frühzeitige Maßnahmen erhöhen die Heilungschancen und damit auch die Möglichkeit für Betroffene, in ihrem Beruf tätig zu bleiben.

Gefährlichste Branchen, häufigste Unfallursachen

Die häufigsten Arbeitsunfälle in niederösterreichischen Unternehmen ereigneten sich in „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“: 2.907 Arbeitsunfälle, das sind rund 23,12 Prozent aller Arbeitsunfälle in Niederösterreich. Dahinter folgen die „Herstellung von Waren“ (Produktion) mit 2.649 Arbeitsunfällen und Bau- und Baunebengewerbe mit 2.194 Arbeitsunfällen.

Im Vergleich der Altersgruppen sind vor allem jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eher gefährdet, einen Arbeitsunfall zu erleiden.

Die häufigsten Unfallursachen waren „Kontrollverlust“ über Maschinen, Transportmittel und Werkzeuge (5.060 Arbeitsunfälle), „Stürzen“ (2.396 Arbeitsunfälle) sowie „Unkoordinierte Bewegungen“, wie z. B. Anstoßen oder Zusammenstoßen (2.342 Arbeitsunfälle).

Krankenstandstage trotz Rekordbeschäftigung nur leicht gestiegen

Die Dauer des Krankenstands nach einem Arbeitsunfall ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Gleichzeitig war die Beschäftigung in Niederösterreich im Fünfjahresvergleich noch nie so hoch (2018: 550.717 Beschäftigungsverhältnisse) und ist seit 2014 um rund 4,92 Prozent gestiegen. Im selben Zeitraum wurde die durchschnittliche Krankenstanddauer um 0,93 Tage reduziert und betrug 2018 im Durchschnitt 17,43 Tage.

Weichen für die Zukunft schon heute stellen

Seit ihrer Gründung vor 130 Jahren verfolgt die AUVA das Ziel, Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu vermeiden und die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern. Diese Aufgabe ist in einer sich rasant verändernden Arbeitswelt wichtiger denn je. Die Digitalisierung und neue Arbeitsformen stellen neue Anforderungen an Menschen und Unternehmen und bringen geänderte Schutzbedürfnisse mit sich. „Ich sehe es als unsere Aufgabe, die hohe Expertise in der Prävention weiter zu entwickeln und an die neuen Bedürfnisse der Unternehmen und Beschäftigten heranzuführen“, sagt Bernart.


Quelle: OTS



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