Umweltpreis 2018 - Schulisches Forschungsprojekt belohnt

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Bürgermeister Georg Willi (l.), Umweltstadträtin Uschi Schwarzl (r.), Stadträtin Elisabeth Mayr (5. v. l.) sowie die Ausschuss-Vorsitzende GRin Mariella Lutz (4. v. r.) überreichten in der Stadtbibliothek Innsbruck den diesjährigen Hauptreis den Schülern der TFBS für Installations- und Blechtechnik sowie dem Klassenlehrer Alois Brandl (3. v. r.) und Berufsschuldirektor Winfried Judmaier (2. v. r.) für ihr Siegerprojekt „Klassenraumlüftung und Raumtemperaturregelung“.
Foto: IKM/M. Freinhofer
06 Jun 11:00 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Stadt Innsbruck würdigt Engagement im Zeichen der Umwelt

Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind Themen, die von der Innsbrucker Stadtregierung verstärkt gefördert werden. Unter diesem Aspekt steht auch der Umweltpreis der Stadt Innsbruck, der seit 1989 alle zwei Jahre für hervorragende Projekte und Konzepte auf dem Gebiet des Umweltschutzes vergeben wird.

„Ich freue mich, dass auch dieses Mal wieder spannende Projekte und engagierte Menschen ins Rampenlicht gerückt werden, die mit ihren Umsetzungen zur hohen Lebensqualität unserer Stadt beitragen“, betonte Bürgermeister Georg Willi. „Mit dem Umweltpreis werden in der Stadt Innsbruck herausragende Projekt ausgezeichnet, die dem Schutz der Umwelt dienen und zu einer nachhaltigen Lebensweise beitragen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben großen Einsatz und Verantwortungsgefühl bewiesen. So viel Engagement im Zeichen der Umwelt gehört belohnt“, sagte Umweltstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl.

Im feierlichen Rahmen verliehen Bürgermeister Will und Stadträtin Schwarzl in der Stadtbibliothek Innsbruck den mit insgesamt 5.000 Euro dotierten Umweltpreis 2018. Der Hauptpreis mit einem Preisgeld von 2.500 Euro ging in diesem Jahr an die Tiroler Fachberufsschule für Installations- und Blechtechnik (TFBS) mit ihrem Forschungsprojekt „Klassenraumlüftung und Raumtemperaturregelung“. Das Projekt „Artenvielfalt durch Pflanzenentfernung (invasive Neophyten) von Christine Thurner in Zusammenarbeit mit Asylwerbenden sowie Freiwilligen wurde mit 1.500 Euro gewürdigt. Dritter und prämiert mit 1.000 Euro wurde die Kinderbetreuungseinrichtung „Kindervilla Kravogl“ mit ihrer Aktion „Globy – Umweltbewusstsein durch Müllsammeln und Basteleien aus Müll“.

Abschluss der Nachhaltigkeitswoche
Verliehen wird die begehrte Auszeichnung in drei verschiedenen Kategorien: SchülerInnen und Jugendliche bzw. Einzelpersonen und Vereine werden mit einem Preisgeld prämiert, Unternehmen und Institutionen für ihre Projekte mit einer Urkunde ausgezeichnet. Alle Ausgezeichneten dürfen die Bezeichnung „Träger des Umweltpreises der Stadt Innsbruck“ führen. Für den Umweltpreis 2018 wurden insgesamt zwölf Projekte eingereicht, von welchen sich drei besonders hervorgetan haben. Über die Vergabe des Preises entschied der Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität (AfUEM), der von einer Fachjury beraten wurde. Die Verleihung des Umweltpreises 2018 bildete den Abschluss der Nachhaltigkeitswoche, welche vom 31. Mai bis 5. Juni in der Stadtbibliothek unter dem Motto „Gemeinsam stark für Umwelt- und Klimaschutz für eine lebenswerte Zukunft“ stattfand. Ziel der Aktionstage war, der Bevölkerung den Begriff „Nachhaltigkeit“ näherzubringen.

Verbesserte Raumluft
Die SchülerInnen der Tiroler Fachberufsschule für Installations- und Blechtechnik in der Mandelsbergerstraße sagten der schlechten Luft den Kampf an: Ziel ihres Projekts war es, die Raumluft in Klassenzimmern oder Großraumbüros künftig zu verbessern.Sie befassten sich in ihrem Forschungsprojekt mit dem Energieeinsparungspotential im unsanierten Altbau durch kontrollierte Klassenraumlüftung in Kombination mit elektronisch gesteuerter Raumtemperaturregelung. In Zusammenarbeit mit Energie Tirol, der Energieberatungsstelle des Landes, wurde ein Konzept ausgearbeitet und zwei Referenzklassenzimmer ausgewählt. In Eigenregie wurde in einem Zimmer eine Lüftungsanlage errichtet, der zweite Raum in seinem ursprünglichen Zustand belassen. In beiden Räumen wurde nun regelmäßig die Luftqualität – etwa die CO2-Qualität – gemessen. Das so verbesserte Raumklima begünstigt das Wohlbefinden und fördert die Konzentrationsfähigkeit.

Integratives Projekt
Christine Thurner leistet mit ihrer Aktion „Artenvielfalt durch Pflanzenentfernung (Neophyten) und gleichzeitige Anti-Littering-Maßnahmen“ einen wesentlichen Beitrag für den Natur- und Lebensraum in der Stadt Innsbruck. Gemeinsam mit 20 Asylwerbenden und sechs ehrenamtlichen HelferInnen wurden Innsbrucks Wälder, Forst- und Spazierwege sowie Gewässer von Neophyten, sogenannten „Neu-Pflanzen“ befreit. Neophyten sind Pflanzenarten, die sich in den letzten Jahrhunderten ohne oder mit menschlicher Einflussnahme in einem Gebiet etabliert haben, in dem sie zuvor nicht heimisch waren. Nur sehr wenige dieser neuen Pflanzen sind konkurrenzstärker als die einheimische Flora und neigen dazu diese zu verdrängen. Hier wird meist der Begriff „invasiv“ verwendet: Invasive Neophyten verdrängen nicht nur heimische Pflanzen, sondern üben Einfluss auf die Gesundheit (Allergien) und die Ökonomie (Ertragseinbußen in der Land- und Forstwirtschaft) aus, weshalb eine nachhaltige Entfernung notwendig ist. Neben dem wertvollen Beitrag für die heimische Vegetation ist das Projekt ein Musterbeispiel für eine gelungene Integration asylwerbender Menschen. „Das Neophyten-Projekt zeigt, wie Integration zu einer Win-Win-Situation wird. Asylwerbende Personen helfen mit beim Erhalt unsere Artenvielfalt und werden in das Team dieses tollen Projekts aufgenommen“, freute sich die für Integration zuständige Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr.

Kleine Umweltdetektive
Die Kinderbetreuungseinrichtung „Kindervilla Kravogl“ leistet mir ihrem eingereichten Projekt „Globy – Umweltbewusstsein durch Müllsammeln und Basteleien aus Müll“ einen wertvollen Beitrag zur Vermeidung von Müll. Abfälle sind ein allgegenwärtiges und wachsendes Problem. In diesem Projekt wurden den Kindern spielerisch beigebracht, wie man diesem Problem begegnen kann. Recycling, Wiederverwendbarkeit und Abfallvermeidung sind nur einige Schwerpunkte. Die Kinder waren im Rahmen der Aktion als kleine Umweltdetektive im Einsatz und engagierten sich bei einer Müllsammelaktion für einen sauberen Lebensraum. Auch der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Basteln mit „Dingen“ aus Müll sollte zudem das Bewusstsein der Kinder für die Umwelt stärken.

Weitere Umweltpreisträger
Unter dem Motto „Besser Kaffeetschln“ haben MitarbeiterInnen des Instituts für Infrastruktur, Abteilung Umwelttechnik der Universität Innsbruck einen Mehrwegbecher aus nachwachsendem Rohstoff entwickelt. Der umweltfreundliche Becher soll zu nachhaltigeren Alltagsgewohnheiten anregen. Die „Tirol Kliniken“ wurden für ihr Projekt „Hocheffizientes Kreislaufverbundsystem im Energiebereich“ ausgezeichnet. Ein neues Kreislaufverbundsystem in den Lüftungsanlagen soll bis Ende 2019 die bisherige Wärmerückgewinnung in der Frauen-Kopf-Klinik ersetzen und dadurch die Effizienz mehr als 50 Prozent steigern. (MF)


Quelle: Stadt Innsbruck



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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