Umweltgütesiegel für Alpenvereinshütten

Slide background
Umweltgütesiegel für Alpenvereinshütten
Foto: Alpenverein/Lang
Slide background
Umweltgütesiegel für Alpenvereinshütten
Foto: Alpenverein/Lang
Slide background
Umweltgütesiegel für Alpenvereinshütten
Foto: Alpenverein/Benedikter
24 Okt 14:00 2017 von OTS Print This Article

2017 wurde die St. Pöltner Hütte für ihren vorbildhaften Umweltschutz ausgezeichnet

Kufstein (OTS) - Um das Engagement im Bereich Umweltschutz zu fördern, wird seit über 20 Jahren das Umweltgütesiegel für Alpenvereinshütten verliehen. Dieses zeichnet Sektionen und Hüttenwirtsleute für ihre ökologisch vorbildliche Arbeit aus. In diesem Jahr konnte eine weitere Schutzhütte des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) die strengen Vorgaben erfüllen. Die Eigentümersektion und der Pächter der St. Pöltner Hütte am Felbertauern durften das begehrte Umweltgütesiegel am 21. Oktober auf der Hauptversammlung entgegennehmen.

Die Verleihung erfolgte im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Österreichischen Alpenvereins in der Kufstein Arena in Tirol. Die Auszeichnung erging einerseits an die Eigentümersektion Alpenverein St. Pölten für deren Errichtung einer umweltgerechten Infrastruktur und andererseits an den Pächter für seine umweltgerechte Betriebsführung.

"Das Umweltgütesiegel für Hütten setzt ein starkes Engagement der Wirtsleute in der Betriebsführung voraus. Die Maßnahmen für den Umweltschutz und der verantwortungsvolle Umgang mit den Ressourcen bedeuten für Sektionen und Wirte einen großen finanziellen und zeitlichen Aufwand. Dieser Einsatz verdient Anerkennung und sollte auch entsprechend belohnt werden", so DI Helmut Ohnmacht, Vizepräsident des Alpenvereins.

Strenge Kriterien

Faktoren wie Energieeffizienz und -versorgung, Abwasserklärung, Abfallvermeidung und -entsorgung oder auch eine saubere Hüttenumgebung sind für Hütten zu erfüllen, um mit dem Umweltgütesiegel der Alpenvereine ausgezeichnet werden zu können. Mit der 2017 ausgezeichneten Hütte tragen insgesamt 58 ÖAV-Hütten das begehrte Siegel, das seit 1996 vergeben wird.

St. Pöltner Hütte

Die St. Pöltner Hütte liegt auf der Passhöhe des Felbertauern, einem uralten Tauernübergang im Gemeindegebiet von Mittersill (Salzburg) an der Landesgrenze zu Osttirol. Nachdem sich St. Pöltner Alpinpioniere das Gebiet des Felbertauern um die Jahrhundertwende des vorigen Jahrhunderts als alpines Arbeitsgebiet erkoren hatten, reifte bald der Entschluss, einen dauerhaften Stützpunkt in diesem Gebiet zu schaffen und einen Weg zu den benachbarten Hütten Rudolfshütte und Prager Hütte anzulegen. Diese Weganlage besteht noch heute und ist Teil des Venediger Höhenwegs.

Die Arbeiten für den Bau begannen 1913, durch den Ersten Weltkrieg und große wirtschaftliche Schwierigkeiten wurden sie erst 1922 mit der feierlichen Eröffnung der Hütte abgeschlossen. Der Begriff des "höchsten Hauses der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten" wurde geprägt.

Infrastrukturmaßnahmen

2011 wurde mit einem umfangreichen Projekt zur Anpassung an neue Erfordernisse und gesetzliche Bestimmungen begonnen. Noch im selben Jahr konnte eine neue Photovoltaikanlage für eine autarke Stromversorgung installiert werden. 2012 folgte schließlich die Errichtung einer neuen Wasserversorgungsanlage und einer biologische Kläranlage (Kiesbett-Anlage) für die Abwasserbeseitigung. Da die Hütte über keine Quelle verfügt, wird der Wasserablauf eines oberhalb der Hütte gelegenen Restgletschers gespeichert. Das Schmelzwasser wird gesammelt und mittels UV-Filteranlage aufbereitet. Heizung und Warmwasseraufbereitung werden mit dem Holzofen der Küche versorgt.

Die Hüttenversorgung mit Lebensmitteln und Brennstoffen sowie der Müllabtransport gestalteten sich wegen fehlender Zufahrtswege immer schwierig, sie kann auch heute nur durch einen Hubschraubertransport oder am Rücken des Hüttenwirts durchgeführt werden.

Fakten zur Hütte




Quelle: OTS



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien: