Umwelt, Wald und Tiere schützen – kein Feuerwerk in Wiens Erholungsgebieten!

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Foto: MA 49
07 Dez 18:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Top-Wiener Luft wird an Silvester verpestet! Schadstoffbelastung am Jahreshoch!

Obwohl ein Feuerwerk zum Jahreswechsel auch in Wien Tradition hat, appelliert die Stadt die Umwelt und die eigene Geldbörse zu schonen und darauf zu verzichten: Erst gar nicht gekaufte Silvesterkracher sind die besten Silvesterkracher! Denn viele vergessen, dass das bunte Treiben auch zahlreiche Nachteile mit sich bringt: „Zum einen werden Luftschadstoffe wie Feinstaub, Schwefeldioxid und Stickstoffoxide sowie Schwermetalle in großer Menge freigesetzt. Zum anderen ist der Lärm eine Belastung für Wildtiere, Haustiere, Kinder und ältere Menschen“ erklärt Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Abteilung Stadt Wien-Umweltschutz.

Für Wildtiere kann ein Feuerwerk im Bereich von Waldgebieten rund um die Silvesternacht lebensgefährlich sein. Der Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien bittet daher um Rücksichtnahme und fordert dazu auf, Wildtiere und die Natur in der ohnedies beschwerlichen Winterzeit zu schonen und ihnen das Feuerwerk zu ersparen. Wildtiere haben ein sehr empfindliches Gehör und nehmen Geräusche viel intensiver wahr als Menschen. Ein gutes Gehör ist für die Tiere überlebenswichtig, werden sie doch so rechtzeitig vor Gefahren gewarnt und können fliehen: „Feuerwerkskörper versetzen die Tiere in Panik. Die dadurch verursachte Flucht kann für Wildtiere mit schweren Verletzungen oder sogar tödlich enden“, so der Stellvertretende Forstdirektor Herbert Weidinger. Auch wenn sie nicht verunfallen, Stress und Angst zehren an den ohnehin schon knappen Kraft- und Energiereserven der Wildtiere, die vor allem im Winter überlebensnotwendig sind.

Top-Wiener Luft an Silvester verpestet, Feinstaubspitzen & Müllberge

Zahlreiche Maßnahmen der Stadt Wien haben dazu geführt, dass es heute deutlich weniger Feinstaub gibt als noch vor 15 Jahren. Seit sieben Jahren in Folge werden die EU-Feinstaubgrenzwerte eingehalten. Ausgerechnet zum Jahreswechsel aber verzeichnen die Wiener Luftmessstellen immer wieder einen traurigen Rekord an gemessenen Feinstaubpartikeln. Die Spitzenwerte für Feinstaub (PM10) liegen an einzelnen Messstellen rund um 24 Uhr in der Silvesternacht kurzfristig beim 20-fachen des Tagesmittels laut EU-Grenzwert. Die Feinstaub-Belastung der Luft um Mitternacht entspricht so in etwa jener in einem durch Zigarettenrauch dicht verqualmten Raum. Je nach meteorologischer Situation dauert es bis zu einigen Tagen, bis sich die Luftsituation in Wien wieder normalisiert hat.

Neben der Luft werden auch Straßen und Grünraum durch herabfallende Reste der Feuerwerkskörper verschmutzt. Mit dem Papier, Karton, Holz und Plastik, oft mit Schwermetallen wie Arsen, Blei oder Cäsium belastet, landen Unmengen von Müll in der Umwelt. Diese stellen darüber hinaus für Wildtiere auf Nahrungssuche eine Gefahr da. Nicht nur die Wildtiere leiden unter der Knallerei. Erholungseinrichtungen wie z.B. Tische und Bänke aber auch Mistkübel, werden immer wieder als Startrampe für Raketen verwendet und dadurch beschädigt bzw. zerstört. Die Beschädigung solcher Einrichtungen kann zu empfindlichen Strafen führen.

Verletzungs- und Waldbrandgefahr durch Feuerwerkskörper

Mangelhafte Billigprodukte und falsche Bedienung von pyrotechnischen Produkten können dazu führen, dass Feuerwerksraketen schon am Boden explodieren oder als brennende Fackeln vom Himmel fallen. Dabei besteht massive Verletzungsgefahr und am Waldboden und auf Wiesenflächen können gefährliche Brände entstehen die große Schäden in der Natur anrichten.

Verbot von Feuerwerkskörpern – strenge Kontrollen der Polizei

Der Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien appelliert daher dringend, keine Raketen und Feuerwerkskörper in Waldgebieten, Parkanlagen und anderen Rückzugsräumen von Wildtieren und Vögeln abzufeuern. Auch grüne Ruhezonen in der Stadt, wo insbesondere Singvögel eine Zuflucht finden, sollten von der Silvesterknallerei verschont bleiben. Selbst Tiere, die diese Knallerei scheinbar unbeschadet überstehen, brauchen oft Tage und Wochen bis sie wieder in ihr gewohntes Verhalten zurückfinden. Die Verwendung von Feuerwerkskörpern/Silvesterknallern der Kategorie F2 (z.B. Schweizer Kracher, Knallfrösche) ist in Wien grundsätzlich ganzjährig verboten. Bei Zuwiderhandeln droht eine Geldstrafe in der Höhe von bis zu 3.600 Euro. Anlässlich des bevorstehenden Jahreswechsels ist Seitens der Polizei mit besonders genauen und strengen Kontrollen zu rechnen. Im Bedarfsfall schreitet die Polizei rigoros ein; insbesondere der „Silvesterknallerei“ und der verbotenen Böllerverwendung in urbanen Bereichen soll begegnet werden.


Quelle: Stadt Wien



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