Tierschutz rund um Weihnachten und Silvester

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Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck macht auf einen achtsamen Umgang mit Tieren rund um Weihnachten aufmerksam. 
Foto: steiermark.at/Streibl
18 Dez 15:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Steirische Tierschutzombudsfrau ruft zu achtsamem Umgang mit Tieren auf

Graz (18. Dezember 2019).- Auf vielen Briefen an das Christkind von Kindern steht auch der Wunsch nach einem Tier zum Spielen und Kuscheln. Die steirische Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck appelliert: „Überraschen Sie bitte nicht Kinder oder Freunde mit Hund, Katze oder Kleintieren als Weihnachtsgeschenk. Die Freude an diesen ‚lebenden Geschenken’ dauert meist nur kurz. Nach wenigen Tagen wird oft klar, dass Tiere nicht nur Freude, sondern auch Verantwortung bedeuten. Schenken Sie Bücher über die gewünschte Tierart. Mithilfe des Buches ist es möglich, sich über die Ansprüche und Bedürfnisse des gewünschten Tieres zu informieren. Und wenn dann nach reiflicher Überlegung immer noch der Wunsch nach Hund, Katze oder Kleintieren besteht, gehen Sie bitte zuerst in ein Tierheim. Viele Tiere warten dort sehnsüchtig auf ein gutes Plätzchen." Auch Tierschutzlandesrat Anton Lang appelliert an die Bevölkerung, bei dieser Thematik sehr sensibel vorzugehen: „Ich kann gut verstehen, dass sich viele Menschen ein Haustier wünschen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Tiere den Alltag enorm bereichern können. Es sollte aber allen klar sein, dass jedes Tier ein Lebewesen ist, für dessen Haltung und Pflege viel Zeit aufgewendet werden muss. Der Besitz eines Tieres erfordert ein hohes Maß an Verantwortung. Aus diesem Grund sollte die Anschaffung von Tieren im Rahmen eines Weihnachtsgeschenkes sehr gut überlegt werden."

Kinder lernen zwar durch den Umgang mit dem Tier das Übernehmen von Verantwortung, sie lernen aber auch respektvoll die individuellen Bedürfnisse eines Lebewesens zu beachten. Doch gerade die hektische Vorweihnachtszeit ist für solche Geschenke nicht geeignet. Vor der Anschaffung eines Tieres ist zu überlegen, ob die mit der Tierhaltung verbundene Verantwortung auch wirklich getragen werden kann. Die Überlegung „Welches Tier passt zu mir?" bedarf einer grundsätzlichen Entscheidung. Die Übernahme einer Patenschaft für ein Tier in einem Tierheim oder auch das Verschenken von Gutscheinen für ein Tier stellen eine sehr gute Möglichkeit dar, sich überhaupt mit Fragen der Tierhaltung vertraut zu machen.

Spielsachen für Haustiere Wenn es um Weihnachtsgeschenke für Heimtiere geht, muss das Spielzeug sorgfältig ausgewählt werden. Hunde und Katzen verschlucken im Eifer des Spiels kleines Spielzeug, Christbaumkugeln zersplittern leicht und führen zu inneren Verletzungen. Alternativen sind zum Beispiel Vollgummibälle. Ein entsprechend großes, strukturiert eingerichtetes Gehege und regelmäßiger Auslauf sind für Kleintiere von Bedeutung. Bitte schenken sie keine Röhrensysteme aus Kunststoff, keine ungeeigneten Laufräder und auch keine Spiegel für gefiederte Mitbewohner. Brennende Kerzen, Christbaumschmuck, Lametta und Geschenkbänder, Geflügelknochen aus dem Festtagsbraten, Weihnachtssterne und vieles mehr stellen weihnachtliche Gefahrenquellen für Tiere dar. Fiala-Köck erinnert: „Behalten Sie bitte das Wohl Ihrer Tiere im Auge!“

Silvester ohne KracherAuch das Abschießen von Raketen und Knallkörpern zu Silvester ist aus Tierschutzsicht bedenklich und zudem im Ortsgebiet auch gar nicht erlaubt. Das Zünden von Feuerwerkskörpern ab der Kategorie F2 im Ortsgebiet ist laut § 38 des Pyrotechnikgesetzes 2010 verboten. Dazu zählt auch die unkontrollierte Verwendung von „Schweizer Krachern" zum Jahreswechsel. Zwar ist der Handel mit „Schweizer Krachern" bereits seit Juli 2013 untersagt, allerdings sind noch unzählige Kracher mit dem besonders lauten Blitzknallsatz im Umlauf. Nach den Bestimmungen des Pyrotechnikgesetzes 2010 ist die Verwendung pyrotechnischer Gegenstände innerhalb und in unmittelbarer Nähe von Tierheimen und Tiergärten untersagt. Tiere haben keinen Zeitbegriff und leiden deshalb besonders unter Feuerwerken und „Silvesterknallerei", da sie diesen Lärm in keinen zeitlichen Zusammenhang bringen können. Sie werden dadurch in schwere Angst versetzt. Aus der Sicht des Tierschutzes und des Tierwohls ersucht Fiala-Köck die zuständigen Gemeinden, die gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz der Tiere einzuhalten. „Der Verzicht auf Raketen und Böller wäre für unsere Tiere das Allerbeste. Tragen Sie daher durch Vermeiden der Knallerei zu einem ruhigen Jahreswechsel für die Tiere bei", bittet Fiala-Köck.

Für Rückfragen steht die steirische Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck unter der Telefonnummer 0676/8666-3966 gerne zur Verfügung.



Quelle: Land Steiermark



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