Steirische Wasserstoff-Technologie sorgt für klimafreundliche Energieautarkie

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Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer mit EEG-Geschäftsführer Martin Handl und Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl (v.l.). 
Foto: steiermark.at/Streibl,
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Dietmar Mauschitz (EEG), Martin Graf, Horst Bischof (TU Graz), Hermann Schützenhöfer, Martin Handl (EEG), Barbara Eibinger-Miedl, Christian Purrer (v.l) 
Foto: steiermark.at/Streibl,
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EEG-Geschäftsführer Martin Handl bei der Präsentation. 
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08 Dez 04:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Schützenhöfer: „JOHANN macht’s möglich“

Graz/Dobl-Zwaring (7. Dezember 2019).- Gemeinsam mit Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Wirtschafts- und Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl präsentierte der steirische Erfinder Martin Handl eine innovative Energiezelle, die „JOHANN” - nach dem Erzherzog - benannt wurde. Diese steirische Erfindung wandelt Sonnenlicht in Wasserstoff um und ermöglicht in weiterer Folge eine energieautarke Stromversorgung. Bisher scheiterte der großflächige Einsatz von Wasserstoff an der Verfügbarkeit des Gases. Zahlreiche Innovationen bilden die Basis dafür, dass „JOHANN” erstmalig die effiziente dezentrale Erzeugung und Verwendung von Wasserstoff sowie einen leistbaren Speicher in der Größenordnung mehrerer hundert Kilowattstunden ermöglicht.

Seit 2016 arbeitet Martin Handl mit einem Wasserstoff-Fokus an alternativen Energiesystemen. Die Energiezelle „JOHANN”, die nun präsentiert wurde, ist das Ergebnis seiner Arbeit. Damit positioniert sich die Steiermark ein weiteres Mal als Vorreiter bei innovativen Lösungen im Green Tech-Bereich. Um die Erfindung vorantreiben zu können, wurde im Herbst 2018 die EEG Energy Elements GmbH mit Firmensitz in Dobl-Zwaring gegründet. Unterstützt wird Handl dabei unter anderem vom Land Steiermark, der Steirischen Wirtschaftsförderung (SFG) und der Energie Steiermark.

Eingesetzt wird „JOHANN” im Rahmen des Projekts „H2_S” der Schladming Innovations- und Entwicklungs GmbH (SIE). Dort werden in den nächsten Monaten vier bis fünf relevante Anwendungsfälle definiert, die noch im Jahr 2020 gemeinsam mit den Kunden umgesetzt und in weiterer Folge der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. Angedacht ist die Verwendung beispielsweise zur Stromversorgung von Hütten, aber auch im Zuge der Blackout-Vorsorge in Siedlungsräumen.

„Wir freuen uns sehr, unsere Technologie dem Projekt ,H2_S’ zur Verfügung stellen zu dürfen. Die Erkenntnisse aus den einzelnen Projekten werden wir für die laufende Optimierung unserer Anlage verwenden”, so Martin Handl - Gründer und Geschäftsführer der Energy Elements GmbH.

Stolz auf die steirische Ingenieursleistung zeigte sich Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer: „Diese Energiezelle ist eine bedeutende Technologie, denn ‚JOHANN’ macht es möglich Wasserstoff zu gewinnen, zu speichern und daraus Strom zu erzeugen. So schaffen wir Haushalte, die klimafit, energieunabhängig und vor Blackouts geschützt sind. Mit steirischer Technologie schützen wir das Klima und nützen dem Land.”

„Die Steiermark ist das Forschungsland Nummer eins und wir haben einen herausragenden Erfindergeist in unserem Land. Die Energiezelle ‚JOHANN’ ist ein weiterer Beweis dafür. Wir müssen solche Beispiele verstärkt vor den Vorhang holen, um den Steirerinnen und Steirern zu zeigen, welche weltweit erfolgreichen Innovationen hier hervorgebracht werden”, so Wirtschafts- und Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

Die Energiezelle „JOHANN”„JOHANN” bietet alle notwendigen Funktionen um die Energienutzung von Energieverbrauchern zu optimieren. „JOHANN” integriert sich in bestehende Photovoltaik- und Wärme-Infrastruktur und setzt dabei auf eine Kombination aus kostengünstigem Energiespeicher auf Basis von Wasserstoff und effizienten Prozessen zur Wandlung von elektrischer Energie in Wasserstoff und retour. Neben elektrischer Energie wird bei diesem Prozess auch Wärme erzeugt.

Wasserstoff als „Grünes” Gas nimmt dabei schon seit langem in vielen Überlegungen für finanzierbare und massentaugliche Großenergiespeicher eine gewichtige Rolle ein. Die Speicherung von Wasserstoff ist dabei schon seit langem, im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung, sowohl technisch als auch kaufmännisch über handelsübliche Speicherbündel gelöst. Im Vergleich zu Speichertechnologien auf Lithium-Ionen Basis überwiegen - neben den eindeutig positiven Ressourcenauswirkungen - auch massiv die kaufmännischen Vorteile.

Ungelöst war in der Vergangenheit jedoch die einfache und kosteneffiziente dezentrale Erzeugung von Wasserstoff. Ein für den Einsatz als Speicher für dezentral erzeugten nachhaltigen Strom essenzieller und notwendiger Prozess.

Diese Herausforderung war der Start für die Entwicklung der in „JOHANN” eingesetzten Technologien. Zahlreiche Innovationen, Entwicklungen und Fertigungstechnologien bilden die Basis dafür, dass „JOHANN” leistbaren Speicher in der Größenordnung mehrerer hundert Kilowattstunden ermöglicht.

Die normierten Basismodule mit Leistungswerten von 15 Kilowatt und Energiewerten von 450 Kilowattstunden lassen sich jeweils fast beliebig skalieren und erlauben so die optimale Dimensionierung der konkreten Lösung. „JOHANN” ermöglicht damit erstmalig die effiziente dezentrale Erzeugung und Verwendung von Wasserstoff!

Das Einsatzgebiet von „JOHANN” ist durch den modularen Aufbau sehr breit gefächert. Sowohl als PV-Plug-in zur Steigerung des Eigenbedarfsanteils, über Leistungsoptimierung, Notstrom, Inselbetrieb an nicht erschlossene Infrastruktur bis zum Schutz vor Blackouts reichen die Anwendungsbereiche dieser innovativen Technologie. Mit mehreren Entwicklungspartnern wie der KWB - Kraft und Wärme aus Biomasse GmbH oder der Energie Steiermark werden obige Anwendungsmöglichkeiten laufend weiterentwickelt und optimiert.

Mitarbeiter gesuchtAls nächster Schritt steht für die Unternehmung der Aufbau der Fertigung an. Dafür werden dringend Mitarbeiter gesucht - vor allem Mechatroniker, Schlosser, Elektriker, technische Zeichner und Konstrukteure. Bewerbungen bitte an: www.elements-energy.at oder [email protected].

Auf unserem Videoportal finden Sie einen Videobeitrag von der Präsentation.


Quelle: Land Steiermark



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