Steinerne Schätze als Botschafter des Landes

Slide background
Foto: Mineralien / pixabay / JaStra / Symbolbild
04 Mai 16:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Kristalltage und Mineralien-Info in Bramberg

(LK) Bramberg ist wieder einmal das Mekka der Mineralienfreunde, wenn von 3. bis 5. Mai im Gasthof Senningerbräu die 16. Kristalltage und die 29. Mineralien-Info über die Bühne gehen. „Die über Jahrmillionen von unserer Erde gebildeten Minerale sind nicht nur schön anzusehen, sie umgibt auch eine ganz besondere Aura und etwas Mystisches. Es ist beeindruckend, welche einzigartigen Formen bei uns gefunden und in diesem perfekten Rahmen präsentiert werden“, zeigt sich Landesrätin Maria Hutter begeistert.

Wie jedes Jahr ist die Mineralien-Info, bei der Funde des vergangenen Jahres aus dem gesamten Bundesland, aber auch historische Exemplare gezeigt werden, der Auftakt für die neue Sammelsaison. Die Kristalltage wiederum stellen den Erfahrungsaustausch und die Weiterbildung in den Fokus, sie bieten Vorträge und Exkursionen zu mineralogischen Themen.

Regionales Kulturgut

Für Erwin Burgsteiner aus Bramberg, den Obmann der Salzburger Landesgruppe der Vereinigten Mineraliensammler Österreichs (VMÖ), sind Mineralien Elemente einer spezifischen Geologie einer Region, tragen zu deren Unverwechselbarkeit bei und sind damit regionales Kulturgut. „Sammlungen und Sammler schreiben Geschichte. Auf dieses Wissen kann man zurückgreifen, weil sehr viel dokumentiert und wissenschaftlich bearbeitet wird. Bei Ausstellungen in Museen und diversen Veranstaltungen sind die heimischen Mineralien zu Botschaftern des Landes geworden. Sie vermitteln einen Aspekt der Vielfalt, weshalb viele Interessierte den Weg zu uns finden und als Gäste hier bleiben“, betont er.

Von der Kunst des Steinsuchens

Das Landes-Medienzentrum (LMZ) sprach mit Erwin Burgsteiner über seine große Passion, das Mineraliensammeln.

LMZ: Welche Eigenschaften muss man als Steinsucher mitbringen?

Burgsteiner: Das Steinsuchen ist eine große Kunst, die körperliche Anstrengungen mit sich bringt und – im Hochgebirge - viele Gefahren birgt. Es braucht eine gute Beobachtungsgabe, enorme Geduld und große Ausdauer. Es gilt, Wind, Wetter und vielen Widrigkeiten zu trotzen.

LMZ: Wie sieht die Suche in der Praxis aus?

Burgsteiner: Besonders interessant sind die Gebiete der Gletscherrückgänge. Um in diese Hochgebirgsregionen zu gelangen, heißt es sehr früh aufzustehen und einen mehrstündigen Aufstieg zu bewältigen. Dann hält man Ausschau vor allem nach Verwerfungen und Quarzadern, um Hohlräume bzw. Kluften zu finden, in denen sich Mineralien verbergen können. Der größte Glücksfall ist, wenn man einen mit Chloritsand gefüllten Hohlraum findet, denn der „packt“ die Kristalle ideal ein und man kann sie ohne Werkzeug herausheben. In anderen Fällen braucht man Hammer und Stemmeisen, um die steinernen Schätze zu „bergen“.

LMZ: Wie oft hat man das Glück, Kristalle zu finden?

Burgsteiner: Der Regelfall ist, dass man nach einem langen anstrengenden Tag ohne Fund nach Hause kommt. Ist man zehn Mal unterwegs, findet man im Schnitt einen Hohlraum. Und eine große Kluft mit ausgezeichnetem Inhalt findet man vielleicht nur einmal im Leben.

LMZ: Hatten Sie dieses Glück?

Burgsteiner: Ja, sogar zwei Mal! Als junger Mann fand ich im Habachtal eine solche Super-Kluft, die so groß war, dass zwei Personen darin sitzen konnten. 24 große Rauchquarze holte ich damals dort heraus. Ein zweiter riesiger Fund gelang mir auf dem Kamm zwischen Habachtal und Untersulzbachtal: In einem drei Meter langen und ein Meter breiten Hohlraum, der zuerst von einem Schuttkegel verdeckt war, entdeckte ich wunderschöne Perikline und Apatite. Ein unvergessliches Erlebnis!


Quelle: Land Salzburg



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg