Standortsuche für studentisches Wohnen geht ins Finale

Slide background
Studentisches Wohnen in Innsbruck: Bürgermeister Georg Willi gab gemeinsam mit Anne Weidner (Referatsleiterin Raumplanung und Stadtentwicklung, re.) und Simone Reimair (Raumplanung und Stadtentwicklung, Mitte) einen aktuellen Überblick.
Foto: A. Steinacker
28 Jän 22:00 2020 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Stadt präsentiert erste Erkenntnisse der Studie „Studentisches Wohnen in Innsbruck 2019“

Im Koalitionspapier der Landesregierung 2018-2023 haben die KoalitionspartnerInnen vereinbart, „zusätzliche 50 Millionen Euro für modernes studentisches Wohnen im Tiroler Zentralraum“ zur Verfügung zu stellen. Das Amt für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration wurde von Bürgermeister Georg Willi beauftragt, sich in einer Studie mit möglichen Standorten und Wohnformen auseinanderzusetzen. Nun liegt das Ergebnis der Studie „Studentisches Wohnen in Innsbruck 2019“ vor, die federführend von Simone Reimair, MSc und DI Anne Weidner, Leiterin des Referates für Raumplanung und Stadtentwicklung, erstellt wurde. Die Ergebnisse dieser Studie sollen Grundlage für kommende Investitionen der öffentlichen in neu zu schaffenden Wohnraum für Studierende sein. Ziel ist es, damit den Miet- und Wohnungsmarkt in Innsbruck zu entlasten.

Die Ausgangslage: Innsbruck mit hohem Anteil an Wohngemeinschaften

Ziel der Stadt Innsbruck ist es, zusätzlichen leistbaren und attraktiven Wohnraum für Studierende zu schaffen. Dieser zusätzliche Wohnraum soll den Markt in Innsbruck entlasten und zum leistbaren Wohnen für alle beitragen. Bereits in der Studierendenbefragung der Stadt Innsbruck 2014 wurde klar, dass aufgrund steigender Studierendenzahlen überdurchschnittlich viele Studierende ihren Wohnbedarf am privaten Markt decken.

Derzeit gibt es in Innsbruck 38 Studierendenheime mit etwa 3.650 Plätzen. Die Heimplatzquote von 10,5 Prozent ist knapp über dem österreichischen Durchschnitt von neun Prozent (Spitzenplätze: Leoben 18 Prozent und Salzburg 17 Prozent). 37 Prozent der Innsbrucker Studierenden leben in Wohngemeinschaften, das ist im bundesweiten Vergleich über dem Durchschnitt. Beachtlich ist, dass fast ein Drittel der Studierenden schon nach ein bis zwei Semestern das Heim wieder verlässt, nur ein Viertel bleibt für die gesamte Studiendauer.

Die Studie

Neben der Analyse des derzeitigen Angebots beschäftigt sich die Studie des Amtes für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration auch mit dem Bedarf und Prognosen für die Zukunft anhand der prognostizierbaren Entwicklungen der Studierendenzahlen. Die Studie stellt sich der Frage, welche Steuerungsmöglichkeiten die Stadt Innsbruck im Bereich des studentischen Wohnens hat: Untersucht wurden Potenziale im Heimbestand und für Neubauten, für die verschiedene Standorte genauer unter die Lupe genommen wurden. Beispielhaft sei hier der Bereich Sandwirt erwähnt, welcher als Standort für studentisches Wohnen der fachlichen Beurteilung nach gut geeignet wäre. In die Beurteilung einbezogen wurden neben der raumordnungsfachlichen Eignung unter anderem Kriterien der Erreichbarkeit der Hochschulen, vorhandene Infrastrukturen im Nahbereich oder bestehende Nutzungsbeschränkungen.

Im Fokus steht auch die Preisgestaltung und Festlegung auf leistbares Wohnen: Die fachliche Empfehlung geht von einem Maximalpreis von 400 Euro für einen Heimplatz aus. Empfohlen werden neben der Sanierung bzw. möglichen Erweiterung von bestehenden Heimen auch die Suche nach innovativen neuen Wohnformen. Dadurch soll das Angebotsspektrum erweitert werden – flexible Wohndauer, Durchmischung von NutzerInnen und Mobilitätsbedürfnisse spielen dabei eine wichtige Rolle. Dabei müssen aber Qualität und Leistbarkeit gesichert sein.

Weitere Schritte

Die Ergebnisse der Studie „Studentisches Wohnen in Innsbruck 2019“ werden in einem weiteren Schritt einem um den Bauausschuss erweiterten Stadtsenat vorgestellt und die empfohlenen Standorte priorisiert. Die Studie beinhaltet vierzehn konkrete Handlungsempfehlungen an Verwaltung, Politik, HeimbetreiberInnen und BauträgerInnen, die beschlossen und umgesetzt werden sollen. Bürgermeister Georg Willi plant anschließend einen runden Tisch mit Stadt, Land und potentiellen HeimbetreiberInnen, um die Projekte rasch in Umsetzung zu bringen.



Quelle: Stadt Innsbruck



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Vorarlberg

Redaktion Vorarlberg

Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

Weitere Artikel von Redaktion Vorarlberg