Städtebund: VCÖ-Mobilitätspreise und Autofreier Tag in Österreichs Städten

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Wien

20 Sep 09:29 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

VCÖ-Mobilitätspreise u.a. für Salzburg, Innsbruck, Wörgl und Wien

„Eine niederschwellige, kostengünstige und Co2-neutrale Mobilität muss das Ziel aller Städte sein, der Verkehr spielt eine entscheidende Rolle beim Klimaschutz. Doch nur durch Anstrengungen von allen politischen Ebenen werden wir die Mobilitätswende auch schaffen“, sagte Tomas Weninger, Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes anlässlich der Verleihung der VCÖ-Mobilitätspreise 2019 in Wien.

„Ich gratuliere allen PreisträgerInnen, insbesondere aber den Städten Innsbruck, Salzburg, Wien und Wörgl, dass sie durch besonders innovative Projekte vorgezeigt haben, wie diese Wende Stück für Stück zu bewerkstelligen ist“, so Weninger.

Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe haben gemeinsam mit der Stadt Innsbruck und dem Land Tirol das Angebot der Öffis um eine Straßen- und Regionalbahn erweitert, um die Zunahme des PKW-Verkehrs im Tiroler Zentralraum entgegenzuwirken. Die Stadt Salzburg hat in der Radverkehrsstrategie 2025+ Ziele formuliert, den Radverkehr bis 2015 von 20 auf 24 Prozent zu steigern, dafür ist ein durchgängiges Radhauptnetz im gesamten Stadtgebiet geplant. In Wien kommt bei der zuständigen Abteilung MA 48 das erste vollelektrische Müllsammelfahrzeug zum Einsatz.

Der VCÖ-Mobilitätspreis 2019 stand unter dem Motto "Mobilitätswende voranbringen", ein Motto, das sowohl für Städte und Gemeinden ein zentrales Anliegen ist. „Wenn wir die Mobilitätswende schaffen wollen, dann geht das nur in den Städten und daher nur gemeinsam mit den Städten. Es ist klar, dass dafür auch die entsprechenden Finanzierungen sichergestellt werden müssen“ so Weninger weiter.

Die Städte haben gemeinsam mit dem Verkehrsministerium und den Bundesländern auf Ebene der LandesverkehrsreferentInnenkonferenz ein Ausbauvolumen von 12 Mrd. Euro für Bus, Bim und Bahn definiert, das allein für im stadtregionalen öffentlichen Verkehr der Landeshauptstädte bis 2030 erforderlich sein wird, um die steigenden PendlerInnenzahlen in den Griff zu bekommen und auf die Öffis zu verlagern. Im Nationalen Energie- und Klimaplan finden sich mit 5 Mrd. Mehrbedarf (2020-2030), um sich den Klimazielen anzunähern allerdings wieder nur die Bedarfe der ÖBB abgebildet.

„Um Mobilität in eine klimaverträgliche, sozial gerechte und ökonomisch effiziente Richtung voranzutreiben, braucht es vorbildliche Projekte, wissenschaftliche Erkenntnisse, innovative Konzepte und Ideen aber vor allem auch gesicherte Finanzierungen und entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen“, so Weninger.

Derzeit gibt es für Radverkehrsprojekte von Städten mit mehr als 30.000 EinwohnerInnen überhaupt keine Bundesmittel mehr. Die klimaaktiv mobil Förderung wurde im August 2018 dahingehend abgeändert. „Das ist ein Armutszeugnis,“ so Weninger weiter, zumal die E-Bikes boomen„ Wenn wir den Radverkehrsanteil auf 13 Prozent bringen wollen, müssen wir ihn verdoppeln und dafür braucht es das entsprechende Geld. Insbesondere, wenn wir uns vor Augen führen, dass nur 1,5 Prozent mehr Radverkehrsanteil an allen Wegen in Österreich ungefähr denselben Effekt hat, wie eine Citymaut von 4 Euro pro Einfahrt in alle Stadtzentren in Österreich“.

Um den Anteil des Radverkehrsanteils auf 13 Prozent bis 2030 zu verdoppeln, müssten nach Schätzung des Österreichischen Städtebundes im Zeitraum 2020-2025 eine Milliarde in den Radverkehr investiert werden, die Finanzierung müsste zu zwei Dritteln/einem Drittel aus Bundes- bzw. Landesbudgets finanziert werden, womit insgesamt österreichweit 200 Millionen Euro zur Verfügung stünden.

Im Bereich aktiver Mobilität (Fuß- und Radverkehr) liegt zudem ein erhebliches Potential für die individuelle Gesundheit und Reduktion der Krankheitskosten.

Zahlreiche Aktivitäten zum Autofreien Tag

Kommenden Sonntag, dem 22.9.2019 begehen zahlreiche österreichische Städte im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche den Autofreien Tag. Täglich gibt es in Österreich rund 1,6 Millionen Fahrten mit Öffis und Fahrrad zur Arbeit und von der Arbeit nach Hause, mit dreieinhalb Millionen aber auch doppelt so viele Autofahrten.

Weninger: „Der Tag ist insbesondere für uns Städte der wichtigste Anlass, um einmal die Dominanz des Autos im Lebensraum Stadt in Frage zu stellen. Wir wollen den Stadtraum für die Menschen zurückerobern, unser eigenes Mobilitätsverhalten hinterfragen und Alternativen aufzeigen“, so Weninger abschließend.

Mehr dazu unter: www.mobilitaetswoche.at

Mehr zum Mobilitätspreis: www.vcoe.at

Mehr zum Österreichischen Städtebund: www.staedtebund.gv.at, www.stadtregionen.at; www.staedtebund.gv.at/themen/mobilitaet/stadtregionaler-oev


Quelle: Stadt Wien



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