Stadt Innsbruck übernimmt Seeverwaltung

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Foto: Achensee Tourismus
31 Dez 16:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Achensee seit mehr als hundert Jahren in städtischem Besitz

Seit hundert Jahren ist die Stadt Innsbruck im Besitz des Achensees sowie der dazugehörigen Liegenschaften. Noch bis 31. März 2020 ist Berufsfischer Anton Kandler mit der Seeverwaltung beauftragt, bevor er in den Ruhestand geht. Der entsprechende Werkvertrag endet danach vereinbarungsgemäß. Nach dem einstimmigen Stadtsenatsbeschluss vom 4. Dezember 2019 wird die Seeverwaltung ab 1. April 2020 von der Stadt Innsbruck, konkret vom Amt für Land- und Forstwirtschaft, übernommen. Zur Seeverwaltung zählen unter anderem das Einheben und Abführen der Benützungsentgelte sowie die Kontrolle und Überwachung sämtlicher Nutzungsgestattungen. Auch weitere, den Achensee betreffende Verwaltungsmaßnahmen sowie Wahrnehmung der EigentümerInneninteressen werden direkt von der Stadt Innsbruck durch das Amt für Land- und Forstwirtschaft als betreuungszuständige Fachdienststelle bzw. die juristischen Angelegenheiten durch das Referat Liegenschaftsangelegenheiten veranlasst und durchgeführt. Das Inkasso erfolgt durch die Innsbrucker Immobilien Service GmbH (IISG).

„Der Achensee ist ein beliebtes Naherholungsgebiet - die Verwaltung des großflächigen Gebietes ist folglich keine kleine Aufgabe. Auf Anton Kandler konnten wir uns stets verlassen. Wir sind uns aber sicher, dass das Amt für Land- und Forstwirtschaft die Aufgaben mit viel Know-how und Erfahrung meistern wird und die Seeverwaltung in guten Händen liegt.“, sind sich Bürgermeister Georg Willi und der für Land- und Forstwirtschaft zuständige Vizebürgermeister Franz X. Gruber einig.

„Wir freuen uns auf die neuen Herausforderungen, sind uns aber der Verantwortung bewusst. Da ist es gut zu wissen, dass wir sowohl personell als auch fachlich gut gerüstet sind“, freut sich Amtsvorstand DI Andreas Wildauer vom Amt für Land- und Forstwirtschaft auf die bevorstehenden Verwaltungsaufgaben.

Eingehende Prüfung

Als Arbeitsgruppe stellten das Amt für Land- und Forstwirtschaft, die städtische Finanz- und Wirtschaftsverwaltung sowie das Referat Liegenschaftsangelegenheiten gemeinsam die möglichen Varianten einer Seeverwaltung gegenüber. Nach Prüfung aller Möglichkeiten und Gesprächen mit Anton Kandler sowie dem Tourismusverband Achensee gelangte die Arbeitsgruppe zum Ergebnis, die Verwaltung der Stadt Innsbruck zu überlassen. Zudem sind Zusammenarbeiten mit dem Tourismusverband Achensee und den umliegenden Gemeinden vorgesehen. Die Kosten, die durch die neuen Verwaltungsaufgaben entstehen, werden auf knapp 20.000 Euro geschätzt.

Historischer Abriss

Im 12. Jahrhundert erbte das Benediktinderkloster Georgenbeg-Fiecht das Achental gemeinsam mit dem Achensee von den Herren von Schlitters. Zwischen 15. und 18. Jahrhundert war es in Besitz der Habsburger, so nutzte auch Kaiser Maximilian I. das Gebiet für Jagd- und Fischereiaufenthalte. Im 18. Jahrhundert ersteigerte das Kloster das Lehen erneut. In dieser Zeit wurden neben der touristischen Nutzung des Sees auch Frachtschiffe für Salztransporte von Hall in Tirol über den Achensee und den Achenpass nach München betrieben. Aufgrund wirtschaftlicher Probleme beschloss das Kloster, den Achensee 1919 zu verkaufen.
Der Innsbrucker Gemeinderat stimmte in seiner Sitzung am 5. April 1919 für einen Kauf, der bereits am 19. April 1919 erfolgte. 1924 wurden die Wasserrechte von der Stadt Innsbruck an die Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) übertragen – mit der Vereinbarung, den Achensee nach 60 Jahren wieder der Stadt Innsbruck zu überlassen. Nach langjährigen Verhandlungen ging der See schließlich 1992 wieder in den grundbücherlichen Besitz der Stadt über, die TIWAG wurde Eigentümerin des Kraftwerks. AD


Quelle: Stadt Innsbruck



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