Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer - ,,Keine tierischen Weihnachtgeschenke!“

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Havaneser - Symbolbild
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06 Dez 14:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Oft wünschen sich Kinder ein Haustier als Spielgefährten. Auf vielen Wunschzetteln an das Christkind stehen daher eine Katze, ein Meerschweinchen oder Hundewelpe. Die Freude über das tierische Präsent währt allerdings oft nicht lange. Alle Jahre wieder landen viele lebende Weihnachtsgeschenke kurz nach den Feiertagen im Tierheim, oder es werden verzweifelt neue Besitzer gesucht. „Ein Haustier ist keine Sache, sondern ein Lebewesen. Daher muss die Anschaffung wohlüberlegt sein“, appelliert Landesrätin Birgit Gerstorfer an die Vernunft.

Es gibt Geschenke, die begeistert ausgepackt werden, aber schon wenige Tage später unbeachtet in einer Ecke liegen. Das ist bei Kindern nicht ungewöhnlich, schlimm allerdings ist es, wenn es sich dabei um ein lebendiges Geschenk handelt. Gründe dafür gibt es viele: das Tier ist nicht stubenrein, es ist mit seiner neuen Umgebung nicht vertraut und daher scheu und ängstlich oder der/die Beschenkte hat einfach keine Lust mehr, sich um den neuen Mitbewohner zu kümmern.

„Ein Tier aufzunehmen, bedeutet eine tier-lebenslange Verantwortung zu übernehmen. Der Beschenkte sollte sich vorher selbst mit den Vor- und Nachteilen beschäftigen können und die Entscheidung für ein Tier muss auch für die gesamte Familie passen. Von tierischen Spontankäufen ist grundsätzlich abzuraten“, sagt Cornelia Rouha-Mülleder, Tierschutzombudsfrau des Landes OÖ.

Checkliste vor der Tieranschaffung:

Wollen alle Familienmitglieder das Tier? Welches Tier passt in die Familie? Darf in der Wohnung das gewünschte Tier gehalten werden? Wer übernimmt welche täglichen Aufgaben und Pflichten rund um das Tier? Bleibt genügend Zeit, um dem Tier und seinen Bedürfnissen gerecht zu werden? Ist jemand in der Familie auf Tierhaare allergisch? Können die Kosten für Tierarzt und Futter getragen werden? Gibt es ausreichend Platz für eine artgerechte Haltung? Wohin mit dem Tier im Urlaub? Wie hoch ist die Lebenserwartung?

Zu besonderer Vorsicht raten die Tierschutz-Expert/innen des Landes OÖ auch bei Tierkäufen aus dem Internet. Häufig handelt es um unseriöse Angebote mit Betrugsabsicht. Oft stammen die Tiere aus schlechter Haltung, sind kaum sozialisiert und haben gesundheitliche oder Verhaltensprobleme.

Cornelia Rouha-Mülleder rät: „Eine der wichtigsten Regeln bei der Anschaffung eines Tieres lautet, sich Zeit lassen, nichts überstürzen und vor allem auch die Möglichkeit haben, die Tierhalter/innen, das Tier und die Haltungsbedingungen vor Ort kennen zu lernen.“

Hund, Katze oder Vogel bringen Arbeit und Verantwortung mit sich. Ist aber eine Anschaffung gut überlegt, wird das Zusammenleben mit einem Tier den Alltag bereichern. Kinder lernen durch sie Verantwortung zu übernehmen und Regeln zu beachten. Wer sich für den Kauf Zeit nimmt, wird mit seinem Tier eine schöne Zeit haben.


Quelle: Land Oberösterreich



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