Wien: Sima/Nevrivy - „Nach dem CopaBeach bekommt nun auch die Sunken City ein umfassendes Facelifting“

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Vorsitzender der Jury Architekt Albert Wimmer, SPÖ Klubvorsitzender Josef Taucher, Planungsstadträtin Ulli Sima und Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy bei der heutigen Präsentation des Wettbewerbs Sunken City
Foto: PID/Christian Fürthner
16 Sep 18:36 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

EU-weiter Realisierungswettbewerb – viel Platz für konsumfreie Flächen, bunter Gastro-Mix und eine neue Parklandschaft im Hochwasserabflussgebiet

Während am in den letzten Jahren umgestalteten CopaBeach eine erfolgreiche Sommersaison zu Ende geht, steht der gegenüberliegenden Seite, der Sunken City, eine Modernisierung bevor. Ziel ist eine zeitgemäße Gestaltung des Uferbereiches mit vielen Freiflächen, die nun in einem zweistufigen internationalen Wettbewerb ausgeschrieben wird.

„Wir alle erinnern uns noch an den unwürdigen Zustand der ehemaligen Copa Kagrana und freuen uns nun über das Top-Angebot am CopaBeach nach der Umgestaltung. Er ist zum absoluten Freizeit-Hotspot der Wienerinnen und Wiener geworden. Was uns in den letzten Jahren am CopaBeach gelungen ist, soll nun auch auf der anderen Seite Realität werden: wir wollen auf rund 13.000 m² eine neue zeitgemäße Waterfront mit neuen Standards gestalten, mit vielen Freiräumen und viel Grün und natürlich auch einem abwechslungsreichen gastronomischen Angebot. Wir schaffen ein weiteres Freizeitparadies am Wasser, das in wenigen Minuten mit den Öffis erreichbar ist und Angebote für unterschiedlichste Ansprüche schafft“, skizziert Planungsstadträtin Ulli Sima die Pläne der Stadt.

Raum für Freiflächen, Kunst, Sport oder Freizeit

Die Pachtverträge laufen Ende 2022 aus. Daher wird nun das Projekt europaweit ausgeschrieben, um in Folge die besten Konzepte und Ideen zur Umsetzung zu bringen. Sima: „Das Ziel der Neugestaltung ist, die Gastronomie zu reduzieren, um mehr Raum für konsumfreie Flächen, für künstlerische Interventionen oder für innovative Sport-, Fitness und andere Freizeitangebote zu schaffen. Der Bereich soll als angenehmer Aufenthaltsort und urbaner Treffpunkt gestaltet werden, eine Mischung aus parkähnlicher Landschaft unter den Auflagen des Hochwasserschutzes und urbaner Platzgestaltung. Auch während der Wintermonate soll der Bereich als Anziehungspunkt dienen und erlebbar sein, auch tagsüber genutzt werden, nicht nur wie bisher vorwiegend abends. Kommerzielle Nutzungen stehen dezidiert nicht im Vordergrund, sondern sollen lediglich als Ergänzung dienen. Dafür soll der Bereich wieder den Charakter eines Parks bekommen mit viel Grün und Freiraum.

„Als Bezirk freuen wir uns über die Attraktivierung der Flächen am Wasser und sind gespannt auf die Vorschläge aus dem In- und Ausland“, so Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy bei der heutigen Präsentation des Wettbewerbs. Auch er zeigt sich begeistert vom Erfolgsmodell CopaBeach, das weit über die Bezirksgrenzen bekannt geworden ist und so hofft Nevrivy, dass dies auch rasch im Bereich der Sunken City geschieht.

Hochwasserabflussbereich mit Charme der 80er

Die sogenannte Sunken City auf der Donauinsel ist baulich in die Jahre gekommen. Nicht zuletzt durch die intensive Nutzung ist die rund 40 Jahre alte Infrastruktur beschädigt, große Investitionen in die Substanz sind erforderlich. Daher hat sich die Stadt Wien dazu entschlossen, einen internationalen Realisierungswettbewerb zur Neugestaltung des für Wien so wichtigen Hochwasserabflussbereiches ausloben zu lassen, um die notwendigen Investitionen auch gleich zur Attraktivierung zu nutzen.

In den 1980er Jahren entstanden hier stromaufwärts der Reichsbrücke die Lokale am und im Wasser. Die Sunken City selbst entstand auf der zwischen 1972 und 1988 errichteten Donauinsel, die wiederum aus Aushubmaterial gebaut wurde, das beim Bau des Entlastungsgerinnes gewonnen worden ist. Die Donauinsel gliedert sich in drei Teile, wobei der Nord- und der Südbereich naturnah ausgeführt wurden und der zentrale Bereich, etwa auch bei der Reichsbrücke, parkähnlich gestaltet wurde.

Neugestaltung von der Reichsbrücke bis zum ehemaligen Inselcafé

Das nun neu zu gestaltende Projektgebiet erstreckt sich von der Reichsbrücke bis hinauf zur Höhe des ersten Badestegs inklusive des ehemaligen Inselcafés, aber exklusive des Leuchtturms. Bewerben können sich in einem EU-weit ausgeschriebenen, 2-stufigen Wettbewerb zum einen Planungsteams mit einem Referenzprojekt, das auf öffentlichem Grund realisiert worden ist. Weiters kann man sich mit skizzenhaft dargestellten Ideen bewerben. Als dritte Möglichkeit kann auch ein konkretes Nutzungskonzept vorgelegt werden.

Aus den dazu eingelangten Vorschlägen werden insgesamt neun interdisziplinäre Teams für die zweite Stufe ausgewählt. Es ist sichergestellt, dass aus jeder Kategorie Teams/TeilnehmerInnen dafür ausgewählt werden.

Vorsitzender der Jury wird Architekt Albert Wimmer sein, der den Prozess wie folgt beschreibt: „Durch einfallsreiche Konzepte sollen dem attraktiven Standort auf der Donauinsel Unverwechselbarkeit und Einzigartigkeit verliehen werden. Frische, coole sowie innovative Ideen sind dabei gefragt!“

Abgewickelt wird der Wettbewerb über die e-Wettbewerb-Plattform sunkencity.vergabeportal.at, die vom Auftragnehmerkataster Österreich, kurz ANKÖ, betrieben wird. Sämtliche Kommunikation wird über diese Vergabeplattform abgewickelt, die am 20. September freigeschaltet wird.

Ort mit hoher Identifikation und Unverwechselbarkeit

WettbewerbsteilnehmerInnen sollen auch Vorschläge zur „Bespielung“ des Areals unterbreiten, und zwar - laut Auslobungsunterlage - „zur Steigerung der Identität und des Erlebniswertes des Standortes“. Die Stadt Wien als Auftraggeberin steht „diesbezüglichen Ideen sehr offen gegenüber, die von künstlerischen Interventionen im öffentlichen Raum, über themenparkähnliche Einrichtungen jeder Art bis zu Sport-, Kultur- und Freizeitangeboten reichen können. Es soll ein Ort mit hoher Identifikation, Unverwechselbarkeit und robuster Alltagstauglichkeit für Bewohnerinnen und Bewohner wie auch für Gäste der Stadt Wien entstehen.“ Gute Zugänglichkeit, Barrierefreiheit, Sicherheit, Multifunktionalität und „einzigartiges Ambiente“ sind ebenso Vorgaben.

Ausloberin des Wettbewerbs ist die WGM, die Wiener Gewässer Management Gmbh, eine Tochtergesellschaft der Stadt Wien, die bereits für den Wettbewerb und die erfolgreiche Neugestaltung des CopaBeach verantwortlich gezeichnet hat. Bis Februar 2022 soll die Jury ein Siegerprojekt küren. In der Jury sind ExpertInnen der Stadt, des Bezirkes sowie aus den Bereichen Architektur und Bauwesen vertreten. Gemeinsam will man eine neue, zeitgemäße Waterfront gestalten und an die Erfolge des CopaBeach anschließen.


Quelle: Stadt Wien



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