Schutzimpfungen: Land Kärnten startet Reminder- und Recall-System

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten
21 Jän 17:52 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

LHStv.in Beate Prettner: Automatisierte Erinnerungsbriefe sollen Tendenz der schwächelnden Impfmoral umdrehen - "Impfungen sind die wirksamste Möglichkeit zur Krankheitsvermeidung"

"Schutzimpfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen", hieß es beim Österreichischen Impftag in Wien. Allerdings sei derzeit zu beobachten, dass die Impfmoral nachlasse. "Es ist schockierend und im Grunde nicht nachvollziehbar, dass man Impfungen verweigert, obgleich sie der effektivste Schutz vor Krankheiten sind", bedauert auch Kärntens Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner. Sie weist darauf hin, dass in Österreich jährlich rund 1.000 Todesfälle alleine aufgrund von Influenza zu verzeichnen seien - "und das, obgleich man sich dagegen impfen lassen kann und trotz zahlreicher Aktionsprogramme des Landes. Aktuell halten wir bei einer Grippe-Durchimpfungsrate von nur knapp sechs Prozent", informierte heute, Montag, die Gesundheitsreferentin.

Wie Prettner mitteilte, schwächle die Impfquote aber nicht nur im Influenza-Bereich. Tatsächlich laute das Ziel der WHO, 95 Prozent der Bevölkerung mit der Masern/Mumps/Röteln-Impfung zu versorgen. Österreich kommt auf knapp 90 Prozent. Tendenz rückläufig. "Die Zahl der Masernfälle hat sich zuletzt wieder erhöht", so Prettner.
Aus diesem Grund wird nun seitens der Gesundheitsabteilung des Landes Kärnten ein "Reminder- und Recall-System" umgesetzt: "Wir werden automatisierte Erinnerungsbriefe versenden, was durch eine Weiterentwicklung der Impfdatenbank des Landes ermöglicht wird. Selbstverständlich werden dabei sämtliche datenschutzrechtlichen Grundlagen erfüllt", erklärte Prettner.

Wie Dr. Heimo Wallenko von der Abteilung Sanitätswesen des Landes informierte, gehe es insbesondere um Erinnerungsschreiben für die Masern-Mumps-Röteln-Impfung. "Diese wird kostenlos angeboten." Laut Wallenko würden bei 20 von 100 Fällen von Masern Komplikationen wie Bronchitis, Mittelohr- oder Lungenentzündung auftreten. "Eine zeitgerechte Impfung kann die Krankheit verhindern. Geimpfte schützen nicht nur sich selber, sondern auch Ungeimpfte", so Wallenko.

Schriftlich erinnert werden die Kärntner künftig auch an die bis zum 12. Geburtstag kostenlose Papillomviren-Impfung (HPV). Eine Impfung, die Schutz bietet gegen Gebärmutterhals-Karzinome und andere Tumore im Genital- und Analbereich, aber auch im Mund-Rachen-Bereich.

"Wir müssen alle Möglichkeiten ausnützen, um die Bevölkerung wieder für Impfungen zu sensibilisieren. Letztlich gibt es nämlich keine bessere Maßnahme für den Erhalt der Gesundheit", appellierte Prettner "für den kleinen Nadelstich, der Leben rettet."




Quelle: Land Kärnten



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