Schulworkshop ,,Wiener Lebensgeschichten,, - Als ich vor 48 Jahren nach Wien kam

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Bezirksvorsteher Marcus Franz nahm selbst am Workshop „Wiener Lebensgeschichten“ in der NMS Absberggasse teil.
Foto: PID/Votava Martin
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Der Wiener Pensionist Niko Mijatovi? erzählt SchülerInnen der NMS Absberggasse aus seiner Lebensgeschichte.
Foto: PID/Votava Martin
31 Okt 18:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Ehemalige GastarbeiterInnen erzählen ihre Lebensgeschichten in Wiener Schulen

Die Stadt Wien startete ein neues Workshop-Angebot für Schulen: die „Wiener Lebensgeschichten“. ZeitzeugInnen der Wiener Zuwanderungsgeschichte erzählen aus ihrem Leben als sogenannte GastarbeiterInnen und regen SchülerInnen zur Spurensuche in ihren eigenen Familien an.

„Ich wollte eigentlich nur meinen Vater in Wien besuchen“, erzählt Niko Mijatovi? den SchülerInnen in der NMS Absberggasse. Der Wiener Pensionist reiste im Mai 1971 aus seiner Heimatstadt Br?ko, im heutigen Bosnien und Herzegowina, für einen Besuch nach Wien und entschied sich zu bleiben. Die boomende österreichische Wirtschaft brauchte dringend Arbeitskräfte. „Eine Arbeit zu finden war kein Problem. Oft bekam man gleich nach der Ankunft am damaligen Südbahnhof mehrere Jobangebote. Viel schwieriger war es eine Unterkunft zu finden. Anfangs lebten wir zu viert in einem 30 m2 Zimmer, Wasser und Klo waren am Gang“, erinnert sich Niko Mijatovi? an seine ersten Monate in Wien.

Wiener Zuwanderungsgeschichte

Die Republik Österreich schloss mit der Türkei (1964) und Ex-Jugoslawien (1966) Verträge über die Anwerbung von sogenannten GastarbeiterInnen. Viele Zehntausende Menschen, die damals nach Österreich kamen und Wien mitaufgebaut haben, sind heute PensionistInnen und ihre Enkelkinder besuchen Wiener Schulen. „Ohne die Leistungen der zugewanderten Wienerinnen und Wiener wäre ein Wien, wie wir es heute kennen, nicht möglich gewesen“, sagt Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky.

Spurensuche

Anlässlich des Starts des kostenlosen Workshop-Angebots „Wiener Lebensgeschichten“ in der NMS Absberggasse in Favoriten, dankte Bezirksvorsteher Marcus Franz dem ehrenamtlich tätigen Zeitzeugen Niko Mijatovi? und nahm selbst am Workshop teil. „Eine Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte ist wichtig. Persönliche Eindrücke von Zeitzeugen sind dabei für Kinder besonders anschaulich“, so Bezirksvorsteher Marcus Franz. „In unserer Schule gibt es viele Kinder mit Familienangehörigen im Ausland. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln ist gerade für die Identitätssuche in der Pubertät sehr wichtig“, erklärt Christine Nefzi, Lehrerin an der NMS Absberggasse. „Schaut nicht auf die Unterschiede, helft euch gegenseitig“, gibt Niko Mijatovi? den Schülerinnen und Schülern noch mit auf den Weg.

Wiener Schulen können den Workshop „Wiener Lebensgeschichten“ kostenlos über den Wiener BildungsHUB buchen (https://bildungshub.wien/wiener-lebensgeschichten/).



Quelle: Stadt Wien



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