Schokohase ist nicht gleich Schokohase

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Foto: Fairtrade Austria / Franz Neumayr
13 Apr 05:16 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Schellhorn: Jeder Kauf ist eine kleine, politische Entscheidung / Elf Gemeinden, öffentliche Einrichtungen und Universität besonders „fair“

(HP) Schokolade kaufen und dabei an die Produzenten in Westafrika denken. Fairtrade erhöht den Mindestpreis für Kakao mit Oktober 2019 um 20 Prozent auf 2.400 US-Dollar pro Tonne. Gleichzeitig steigt auch die Fairtrade-Prämie. Dies soll dazu beitragen, die Lebensbedingungen der Kakao-Kleinbauernfamilien zu verbessern. „Deren Rechte und Einkommen sind uns wichtig. Wir unterstützen daher das Fairtrade-Maßnahmenpaket voll und ganz“, erklärte dazu heute Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.

Es gehe nicht um Almosen, sondern um eine fairere Bezahlung und damit eine bessere Zukunft für die Bauernfamilien. „Gerade jetzt vor Ostern bietet sich wieder eine gute Gelegenheit beim Einkauf darauf zu achten, dass die Schokoeier und Schokohasen unter fairen Bedingungen hergestellt werden – ohne ausbeuterische Kinderarbeit, unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen, mit gerechten Preisen und Löhnen“, so der gemeinsame Appell von Umweltreferent Heinrich Schellhorn, Fairtrade Österreich-Geschäftsführer Hartwig Kirner und Stefan Grasgruber-Kerl von Südwind Österreich.

Existenzen ganzer Familien sichern

„Seit Herbst 2016 ist der Kakao-Weltmarktpreis um ein Drittel gefallen, mit negativen Effekten auf das Einkommen. Das zeigt, wie wichtig gerade jetzt unser Mindestpreis für die Kleinbauernfamilien ist“, so Kirner, der weiter betont: „Mit diesem klaren Schritt in Richtung existenzsicherndes Einkommen wollen wir für diese Produzenten bessere Perspektiven schaffen und ein Leben oberhalb der Armutsgrenze ebnen.“ Denn: „Während am Kakaomarkt die großen Profite von den internationalen Konzernen eingefahren werden, bleiben die Kakao-Produzentinnen und -Produzenten oft auf der Strecke“, ergänzt Stefan Grasgruber-Kerl.

Öffentliche Einrichtungen kaufen „fair“

„Salzburg ist ein gutes Beispiel für eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit. In vielen Kindergärten, Schulen, Wohnhäusern für Seniorinnen und Senioren sowie Haushalten im Land wird Fairtrade-Schokolade gegessen und -Kaffee getrunken“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Schellhorn: „Zahlreiche Partner aus Handel und Gastronomie in Salzburg haben diese Produkte im Sortiment und etliche ehrenamtliche Gemeinde-Gruppen treiben das Thema mit ihrem Engagement voran.“

Elf Gemeinden helfen mit

Im Bundesland gibt es derzeit elf Fairtrade-Gemeinden, die sich auf vielfältige Art und Weise für den fairen Handel stark machen. Diese werden über die Klima- und Energiestrategie Salzburg 2050 unterstützt. Derzeit arbeiten die Regionen Salzburger Seenland und Lungau an der Bildung einer gemeindeübergreifenden Fairtrade-Region. Heinrich Schellhorn ist überzeugt: „Jede und jeder von uns kann mit bewussten Entscheidungen zu verbesserten Lebensbedingungen weltweit beitragen. Jeder Einkauf ist also auch eine kleine politische Entscheidung, die wir tagtäglich treffen können.“

Uni forscht in fair produzierter Baumwolle

Entschieden hat sich zum Beispiel die Universität Salzburg. Zuletzt wurden gemeinsam im Rahmen der Klima- und Energiestrategie Salzburg 2050 Arbeitsmäntel aus Fairtrade-zertifizierter Baumwolle für den Laborbetrieb von den Studierenden und Mitarbeitenden angeschafft.


Quelle: Land Salzburg



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