Schneesituation in Tirol: Lawinengefahr bleibt

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Blick auf die Seegrube beim gestrigen Erkundungsflug.
Foto: Land Tirol/Raggl
12 Jän 17:10 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Neuschnee und Wind ab morgen

Auch heute, Samstagvormittag, tagte ein Einsatzstab mit ExpertInnen der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz, des Lawinenwarndienstes, der Landeswarnzentrale und der Innsbrucker Sicherheitsbehörden im Innsbruck Landhaus.

Nach den gestern weitgehend in Abstimmung mit den Behörden und Lawinenkommissionen abgeschlossenen Erkundungsflügen – gestern wurden landesweit 37 Flüge unternommen – zeigt sich, dass „die Nacht ruhig verlaufen ist und wir keine größeren Vorkommnisse zu verzeichnen haben“, so Marcel Innerkofler, Leiter der Landeswarnzentrale. Heute werden noch letzte Erkundungsflüge bzw. Downwash-Einsätze (also das Befreien der Bäume von Schnee mithilfe der durch Helikopter erzeugten Winde) im Tiroler Unterland durchgeführt. Insgesamt stehen auch weiterhin sechs Hubschrauber in Tirol zur Verfügung.

Die derzeitigen Wetterprognosen zeigen, dass von heute Abend bis Dienstag mit weiterem Neuschnee zu rechnen ist – der Hauptniederschlag wird von Sonntag auf Montag erwartet. „Wir beobachten die Entwicklung der Wetterdaten genauestens und werden dementsprechend notwendige Maßnahmen treffen. Nach wie vor gilt, dass wir die Lage im Griff haben und bestmöglich vorbereitet sind“, hebt Marcel Innerkofler hervor.

Angespannte Lawinensituation mit Neuschnee und Wind

„Die Erkundungsflüge haben gezeigt, dass sehr viel Schnee auf den Bergen liegt – es konnten viele Gleitschneelawinen auf steilen Wiesenhängen beobachtet werden, nur vereinzelt größere Schneebrettlawinen. Die Altschneedecke ist kompakt. Schwachschichten für Schneebrettlawinen findet man vor allem in oberflächennahen Schichten. Diese sind für die kommenden Schneefälle bedeutsam. In den kommenden Tagen wird das Niederschlags-Hauptaugenmerk aus heutiger Sicht laut ZAMG-Wetterdienststelle in den Silvretta-Arlberggebiet-Allgäuer Alpen sowie westlichen Lechtaler Alpen, Karwendel und am Hauptkamm vor allem von den östlichen Zillertaler Alpen bis Tauern liegen“, erklärt Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz des Landes, dass die Lawinensituation auch in den kommenden Tagen angespannt ist.

Außerdem wird in schneereichen Gebieten Tirols vom Aufenthalt oder Spaziergängen im Wald bzw. auf Forststraßen abgeraten: Die Schneelasten können dort zu Wipfel- und Stammbrüchen sowie zu Baumstürzen führen, wie auch Elmar Rizzoli, Amtsvorstand für Allgemeine Sicherheit von der Stadt Innsbruck betont, dass dies auch für bewaldete Gebiete im Großraum Innsbruck gelte.

Aufhebung von Straßensperre

Die Gemeinde Hochfügen, die vorübergehend auf dem Straßenweg aufgrund von vorbeugenden Sicherheitssperrungen nicht zu erreichen war, ist mittlerweile wieder zu erreichen. Gesperrt ist voraussichtlich bis Dienstag die B 179 Fernpassstraße zwischen Bichlbach und der Höhenkontrolle Lermoos – eine Umfahrung ist nur großräumig möglich.

Einen detaillierten Überblick über die aktuelle Verkehrssituation bietet die Verkehrsinformationszentrale der Landespolizeidirektion Tirol (Tel.: 059133/70-4444).


Quelle: Land Tirol



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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