Schlag gegen die internationale Schlepperei - mehrere Festnahmen in Finnland, Polen und England
Im Rahmen akribisch geführter Ermittlungen gelang es den Bediensteten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Menschenhandel und Schlepperei, einen 49-jährigen iranischen Staatsbürger, sowie einen 43-jährigen griechischen Staatsbürger aufgrund des Verdachts der Schlepperei festzunehmen. Bei den weiteren Erhebungen konnte dem iranischen Beschuldigten nachgewiesen werden, dass er in den rund 7 Monaten zwischen März 2017 und Oktober 2017 insgesamt 80 Schleppungen organisiert, finanziell abgewickelt und durchgeführt hatte. Der griechische Staatsbürger und dessen 33-jährige Frau, die im Rahmen der weiteren Ermittlungen aufgrund eines europäischen Haftbefehls festgenommen werden konnte, waren für die Besorgung und Bereitstellung von gefälschten Dokumenten zuständig. Für die Schleppungen, die hauptsächlich iranische und afghanische Staatsbürger betrafen, wurden Beträge zwischen € 15.000,-- und € 25.000,-- verlangt. Die drei Beschuldigten wurden im Jahr 2018 vom Landesgericht Korneuburg zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Gegen einen vierten ausgeforschten Beschuldigten, einen 58-jährigen iranischen Staatsbürger, wurde ein europäischer Haftbefehl erlassen.
Aufgrund weiterführender Ermittlungen erfolgten durch das Bundeskriminalamt Auslandserhebungen, bei denen Verbindungen nach England, Spanien, Finnland und Polen festgestellt werden konnten. In Finnland und Polen konnten daraufhin weitere Mittäter ausgeforscht, festgenommen und verurteilt werden.
Der in Österreich inhaftierte nun 51-jährige Iraner wurde am 19. Februar 2019 an die britischen Behörden ausgeliefert. Aufgrund eines europäischen Erhebungsauftrages wurde ebenfalls sein Mobiltelefon als Beweismittel überstellt. Anlässlich dieser Auslieferung gelang es nun den britischen Behörden den entscheidenden Schlag gegen die in England befindlichen Mitglieder der Schlepperorganisation durchzuführen. Dabei konnten 6 weitere Mitglieder festgenommen, sowie mehr als 3 Millionen Pfund sichergestellt werden.
Quelle: LPD Niederösterreich