Salzburg: Von der Verführung der Massen und der historischen Torfgewinnung

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Foto: LMZ/Neumayr/Leo
31 Aug 13:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Pallauf zeichnete vorwissenschaftliche Arbeiten aus / Junge Forschung beschäftigte sich mit Demokratie und Landeskunde / Interview mit den Preisträgern

Was haben Torf und rechtspopulistische Parteien gemeinsam? Beides sind Themen prämierter vorwissenschaftlicher Arbeiten, die gestern von Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf ausgezeichnet wurden. Freuen durften sich Denise Grießl mit ihrer Arbeit „Verführung der Massen – Rechtspopulistische Parteien auf dem Vormarsch in Europa“ und Felix Riffelsberger, der über „Die Bedeutung der historischen Torfgewinnung und die heutige Landschaftsnutzung im Salzburger Flachgau“ schrieb.

"Durch das Verfassen einer vorwissenschaftlichen Arbeit wird es den Maturantinnen und Maturanten ermöglicht, sich intensiv mit einem Thema, das sie interessiert und das sie vertiefen wollen, auseinanderzusetzen. Zudem ist sie eine gute Vorbereitung für spätere Arbeiten im weiteren Ausbildungs- und Berufsweg. Intention des Preises ist es, dies zu unterstützen", betonte Landtagspräsidentin Pallauf bei der Prämierung.

Junge Forschung in Demokratie und Landeskunde

Der Landtag verlieh heuer zum dritten Mal gemeinsam mit den Salzburger Museen und Sammlungen sowie der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde einen Preis für Vorwissenschaftliche Arbeiten. Die Auszeichnung „Junge Landesforschung“ wurde in zwei Kategorien vergeben: „Demokratiepolitische Bildung. Salzburger Gegenwarts- und Zukunftsfragen“ sowie „Geschichte und Landeskunde“. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) sprach mit den 19-jährigen Preisträgern Denise Grießl (HIB Saalfelden) und Felix Riffelsberger (Werkschulheim Felbertal).

Interview mit Denise Grießl und Felix Riffelsberger

LMZ: Wart ihr überrascht, als ihr erfahren habt, dass eure Arbeit prämiert wird?

Denise Grießl: Ja, sehr. Ich wollte zuerst gar nicht einreichen, aber mein Lehrer hat mich dazu motiviert. Und ich war davor sehr nervös.

Felix Riffelsberger: Ich habe viel Engagement in die Arbeit gesteckt und gehofft, unter den ersten Dreien zu landen. Dass es dann sogar der erste Platz wurde, hat mich überrascht und sehr gefreut.

LMZ: Was sind die spannendsten Erkenntnisse aus eurer Arbeit?

Denise Grießl: Ich habe die Gründe der Erfolge von rechtspopulistischen Parteien in Europa untersucht und dabei drei Thesen bestätigen können. Erstens: Globalisierungsverlierer wählen eher rechtspopulistische Parteien. Zweitens: Parteien unterscheiden sich immer weniger und es kommt zu einem Verlust des Vertrauens der Menschen in die etablierten Parteien. Und drittens: Rechtspopulistische Parteien können über soziale Medien die Menschen manipulieren.

Felix Riffelsberger: Ich fand die Tatsache interessant, dass die Orte Bürmoos und Lamprechtshausen ihren Ursprung in der Namensgebung und auch die verkehrstechnische Erreichbarkeit mittels Schienen erst durch den Torfabbau erhalten haben. Erschreckend fand ich, dass der über mehrere Jahrtausende entstandene Torf innerhalb kürzester Zeit durch Menschenhand - zumindest in der Anfangszeit, nach technischen Fortschritten letztlich auch maschinell unterstützt – fast zur Gänze abgebaut worden ist.

LMZ: Ihr habt gerade die Matura geschafft. Was sind eure nächsten Ziele?

Denise Grießl: Ich studiere Politikwissenschaften. Mein Traum ist es, Journalistin zu werden.

Felix Riffelsberger: Ab September habe ich die großartige Möglichkeit, in München ein dreimonatiges Praktikum in verschiedenen Teilbereichen eines international tätigen Konzerns zu absolvieren, um meine weiteren Studienpläne konkretisieren zu können. Als ausgebildeter Maschinenbautechniker interessiere ich mich nämlich nicht nur für das Handwerk an sich, sondern auch für den kaufmännischen und juristischen Bereich eines Unternehmens. Ein Studium der Rechtswissenschaften könnte ich mir deshalb gut vorstellen.

Zwei weitere ausgezeichnete Arbeiten

In der Kategorie „Geschichte und Landeskunde“ wurden zwei weitere Arbeiten ausgezeichnet: Der zweite Platz ging an Anna Steger vom Europa- und Bundesgymnasium Salzburg-Nonntal für die Arbeit „Die Deserteure von Goldegg“, Platz drei an Andreas Moser vom Bundesgymnasium Tamsweg für den Beitrag „Die Erste Republik im Lungau – Demokratie der Zwischenkriegszeit“.


Quelle: Land Salzburg



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