Salzburg-Stadt: Neu: Frauenbüro bietet Online-Sicherheitstipps für Frauen und Mädchen

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Sicherheitstipps für Mädchen und Frauen
Foto: Stadt Salzburg
28 Nov 18:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Hagenauer: "Spaß haben, eigene Grenzen kennen und die anderer respektieren"

Während der „16 Tage gegen Gewalt“ vom 25. November – dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen - bis zum 10. Dezember – dem internationalen Tag der Menschenrechte - gibt es weltweit Aktionen für ein Leben von Mädchen und Frauen frei von Gewalt.

Die Stadt Salzburg setzt sich aktiv gegen Gewalt und gegen geschlechtsbezogene Gewalt an Mädchen und Frauen ein. Sie startet mit Online-Sicherheitstipps, bietet ein Deeskalationstraining, bietet die Selbstverteidigungskurse wieder an und bereitet eine Resolution gegen weibliche Genitalbeschneidung für den Gemeinderat vor. Magistratsintern ist die Präventionsarbeit zum Thema „Sexuelle Belästigung“ ein Schwerpunkt.

„Frauen und Mädchen sollen beim Ausgehen und online Spaß haben, flirten, sich ausprobieren. Dabei ist wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen und die Grenzen anderer zu respektieren – und das auch deutlich zu machen“, sagt Anja Hagenauer, Bürgermeister-Stellvertreterin und Ressortchefin für Frauen.

Sicherheitstipps online

Statt einer überarbeiteten, „statischen“ Broschüre veröffentlicht das Frauenbüro der Stadt Salzburg ab jetzt zwei bis drei Mal im Monat einen Sicherheitstipp – die Inhalte sind aktuell und passend zur Jahreszeit.

„Neu sind die Themen Online-Sicherheit, Hate Speech und Mobbing auf Social Media sowie Stalking. Das greifen wir auf, denn vor allem junge Frauen sind hier oft massiven sexistischen Angriffen ausgesetzt“, so Hagenauer weiter.

„Frauen und Mädchen können sich auf ihr Gefühl verlassen: Ein echtes Kompliment fühlt sich immer gut an. Eine Belästigung oder ein Übergriff tun das nicht. Jede Person hat dann das ausdrückliche Recht, sich zu wehren uns abzugrenzen“, sagt Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg.

Deeskalationsseminar für Frauen

Für Frauen mit manchmal übergriffiger, aggressiver "Kundschaft" – egal ob im Gastgewerbe, im Verkauf, auf Ämtern, bei Beratungsstellen, in Schulen oder auch privat: Frauen können sich an einem von drei Halbtags-Workshops für solche Situationen wappnen. Barbara Wick vom Friedensbüro arbeitet am Thema Deeskalation – die Teilnehmerinnen schärfen ihre Wahrnehmung für Problemsituationen und erarbeiten, wie sie individuell eingreifen können.

Selbstverteidigungskurse „Drehungen“

Acht Termine für individuelle Anmeldungen zu den Selbstverteidigungskursen „Drehungen“ gibt es 2019 – gestaffelt nach Altersgruppen.

An allen städtischen Neuen Mittelschulen gibt es auf Anfrage Kurse für Mädchengruppen als schulbezogene Veranstaltung.

Die Selbstverteidigungstechnik „Drehungen“ wurde von Frauen für alle Mädchen und Frauen entwickelt. Gemeinsam wird Kraft mobilisiert für neue Handlungsmöglichkeiten. Es geht um Gewaltprävention, selbstbewusste Körpersprache und die Wirkung von Bewegungen. Alle Frauen und Mädchen können die Technik erlernen – egal ob sportlich, (un)beweglich, stärker, schwächer oder älter.

Keine Toleranz gegenüber Genitalverstümmelung

Die Stadt Salzburg signalisiert Null Toleranz gegenüber FGM – weiblicher Genitalverstümmelung. Niemand soll von dieser schweren Körperverletzung betroffen sein.

Organisiert vom Frauenbüro der Stadt Salzburg erhielten insgesamt 36 Kindergarten- und Hortpädagoginnen eine Schulung für mehr Sicherheit im Umgang mit Verdachtsfällen – mit der Wiener Expertin Umyma El-Jelede.

„Wir bereiten für den Gemeinderat eine Resolution gegen FGM vor. FGM ist eine kulturell geprägte Tradition, behauptet wird damit Reinheit, es gibt dafür fadenscheinige ökonomische oder religiöse Begründungen, die jeder Grundlage entbehren“, sagt Anja Hagenauer. Die Resolution soll noch heuer dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Gegen sexuelle Belästigung

Frauenbeauftrage Alexandra Schmidt informiert seit mehreren Monaten in Dienstbesprechungen, Führungskräfte-Treffen oder Mitarbeiterversammlungen über sexuelle Belästigung. „Abgesehen davon, dass sexuelle Belästigung schlicht und einfach verboten ist: Sie steht auch wichtigen Unternehmens-Zielen entgegen – etwa dem respektvollen Umgang miteinander. Und wer ständig damit beschäftigt ist, eine unangenehme Situation abzuwehren, den Kopf voller unguter Bilder oder sexistischer Bemerkungen hat, ist nur mit halber Motivation und Leistungsbereitschaft bei den eigenen Aufgaben – das will niemand“, sagt Alexandra Schmidt.


Quelle: Stadt Salzburg



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