Salzburg: Sonderschüler fit fürs Berufsleben machen

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Foto: Tamara Kaufmann/ASO Zell am See
23 Nov 19:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Hutter: Dr.-Ernst-Höfer-Sonderschule in Zell für Engagement in der Berufsorientierung ausgezeichnet

Als besonders „berufsorientierungsfreundlich“ wurde die Dr.-Ernst-Höfer-Sonderschule in Zell am See mit einem Gütesiegel von Wirtschaftskammer, Landesschulrat und Pädagogischer Hochschule Salzburg gewürdigt. „Das Engagement und die dichte Vernetzungsarbeit beim Übergang zum Berufsleben sind vorbildlich“, findet Bildungsreferentin Landesrätin Maria Hutter.

Sie besuchte Direktor Bernhard Jäger und sein Team und betonte dabei: „Die Arbeit der Sonderschulen und der Sonderpädagoginnen und -pädagogen ist wichtig und wertvoll. Sie leisten einen bedeutenden Beitrag für ihre Schülerinnen und Schüler weit über deren Schulzeit hinaus“, so Hutter.

Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat bei Direktor Jäger nachgefragt.

LMZ: Mit welchen Schülern haben Sie an Ihrer Schule zu tun?

Jäger: Alle unsere Schüler haben Förderbedarf. Wir gehen auf deren besondere Bedürfnisse ein, indem wir sie auch nach unterschiedlichsten Lehrplänen unterrichten. Somit bekommt jeder Schüler ein maßgeschneidertes Bildungsangebot in einer Kleinklasse mit nur einer Handvoll Schüler, wo ein individuelles Lernen mit allen Sinnen besonders gut möglich ist. Therapeutische Schwerpunkte wie Ergotherapie, Logopädie oder Kinderseelenhilfe gehören bei uns zum Schulalltag.

LMZ: Wie werden Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf hier auf den Einstieg ins Berufsleben vorbereitet?

Jäger: Wir arbeiten speziell mit aufgeschlossenen Betrieben zusammen. So wie sonst auch gibt es die Möglichkeit für die Schüler und Firmen, bei Schnuppertagen herauszufinden, ob der geeignete künftige Arbeitsplatz dabei ist. Durch Trainingsaufträge von Vereinen können die Schüler berufliche Abläufe wie im echten Leben meistern lernen. Im letzten Jahr der Schulpflicht wird unter Mitwirkung des Jugendcoachings daran gearbeitet, für jeden einzelnen das passendste berufliche Setting auszuwählen. Das Modell der integrativen Berufsausbildung bietet zum Beispiel die Möglichkeit, für die Berufsschule ein Jahr länger brauchen zu können, oder der Jugendliche kann nur einen Teil der Lehrausbildung absolvieren, um dann fix ins Berufsleben zu starten.

LMZ: Kommt die Auszeichnung überraschend?

Jäger: Wir wurden zuvor bereits zweimal mit dem Gütesiegel ausgezeichnet. Da hat eine einzigartige Vernetzung von Fachleuten – Lehrern, Betreuern, Therapeuten und Berufspraktikern – sicher einen großen Anteil. Die neuerliche Prämierung macht uns stolz und bestärkt uns alle in unserer Arbeit.

Lebenspraktisches Training im Vordergrund

An der Dr.-Ernst-Höfer-Schule werden lern- und verhaltensbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche sowie jene mit erhöhtem Förderbedarf in Kleinklassen mit Wohnstruktur unterrichtet. Lebenspraktisches Training steht bei der Tagesbetreuung an oberster Stelle: Sport, Bewegung, kreatives Gestalten sowie die Vorbereitung auf Berufs- und Erwachsenenleben durch Zusammenarbeit mit außer- und nachschulischen Einrichtungen werden hier Tag für Tag gelebt.


Quelle: Land Salzburg



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