Salzburg: Selbstständig und mittendrin im Leben

Slide background
Foto: LMZ/Neumayr/Leo
16 Jän 07:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Eigenständiges Wohnen für 16 Menschen mit Behinderungen / Wichtiger Meilenstein zur Inklusion

Einkaufen, Kochen, Putzen, ganz selbstständig den Haushalt schmeißen. So hieß es etwa vor drei Jahren für insgesamt zehn junge Menschen mit Behinderungen, die beim Projekt des teilbetreuten Wohnens von Jugend am Werk mitgemacht haben. Mittlerweile sind es sogar 16. „Alle Bewohner fühlen sich in ihrer neuen Wohnung sichtlich wohl und führen heute ein selbstbestimmtes Leben“, freut sich Landeshauptmann-Stellvertreter und Sozialreferent Heinrich Schellhorn, der kürzlich einen der Bewohner besuchte.

„Ich gehe einkaufen und koche für mich selber, bin aber trotzdem nicht alleine“, erzählt Julian Maget stolz. Der 23-Jährige fühlt sich in seinen eigenen vier Wänden in Salzburg-Maxglan sehr wohl und liebt seine Selbstständigkeit. Tagsüber arbeitet er in einer Hausbetreuungsfirma und an den Wochenenden genießt er seine Freizeit, die er auch selber gestalten darf. „Ich bin ein riesengroßer Fan von den Black Wings aus Linz“, unterstreicht der Eishockey-Liebhaber, der mit seinem Jugendfreund regelmäßig Heimspiele besucht.

Selbstbestimmung fördern

„Jugend am Werk stellt sowohl die Wohnung als auch die Alltagsbegleitung für die Bewohner zur Verfügung“, erklärt Uwe Höfferer, Geschäftsführer von Jugend am Werk Salzburg. Täglich und rund um die Uhr sind die Betreuer telefonisch erreichbar. Zudem werden sie – je nach Bedarf - 14 oder zehn Wochenstunden persönlich unterstützt. „Die Betreuung ist sehr individuell und reicht vom gemeinsamen Einkaufen über Behördengänge bis hin zum Umgang mit den Finanzen. Aber auch die Unterstützung beim Ausbau der sozialen Kontakte und bei Freizeitaktivitäten ist oft gefragt“, schildert die zuständige Projektleiterin Carina Grabmüller. Und das schätzt auch Julian Maget: „Ich kann mir jetzt auch etwas ansparen und gemeinsam mit den Betreuern lerne ich derzeit für den Führerschein.“

Gemeinsame Urlaubsfahrten und Geburtstagsfeiern

Da die Bewohner alleine oder zu zweit leben, versucht das Betreuungsteam den Kontakt zu Freunden, Verwandten und Bekannten ganz besonders zu fördern. „Wir treffen uns regelmäßig im Kommunikationszentrum. Hier tauschen wir uns aus, planen die nächsten Aktionen und bereden aktuelle Probleme“, so Grabmüller. Eine Weihnachtsfeier, das Sommerfest, ein Jahresurlaub sowie Geburtstagsfeiern runden die gemeinsamen Aktivitäten ab. Das Ziel einer der ersten Urlaubsfahrten – die Steiermark - wurde von Julian Maget angeregt, denn: „Dadurch hatte ich auch die Möglichkeit, meinen Großvater nach langer Zeit wieder einmal zu besuchen.“


Quelle: Land Salzburg



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg