Salzburg - Fr, 7. Dezember: Eichstraßenbrücke verbindet wieder Gnigl mit Parsch
Foto: Stadt Salzburg / S. Tschandl
StR Rößlhuber: Das Team hat enorme Herausforderung hervorragend gemeistert
Noch sind einige Abschlussarbeiten im Umfeld offen, auch Teile der Asphaltierung des Brückenbelags stehen noch aus. Sofern das Wetter nicht einen eiskalten Strich durch die Rechnung macht, wird die neue Eichstraßenbrücke am Freitag, 7. Dezember, wieder für den Verkehr freigegeben. Ab 5 Uhr Früh kann der Verkehr fließen, um 10 Uhr wird Baustadtrat Lukas Rößlhuber die Brücke offiziell eröffnen. Das luftig leicht wirkende Bauwerk verbindet ab dann wieder die Stadtteile Gnigl und Parsch mit zwei eleganten Bögen über die ÖBB-Gleise hinweg.
Seit 5. März mussten O-Busse, Kfz, Radfahrer*innen und auch die Fußgänger*innen über die Schwabenwirtsbrücke bzw. die Unterführung Gaisbergstraße ausweichen: Die baufällig gewordene Eichstraßenbrücke wurde weitestgehend bei laufendem Westbahnbetrieb abgetragen und neu aufgebaut. „Das war eine enorme Herausforderung für alle Beteiligten. Meinen allergrößten Respekt für die tolle Planung, Leitung, Ausführung und Kooperation! Die alte Eichstraßenbrücke war das größte Sorgenkind unter den städtischen Brücken. Damit haben wir nun alle unsere Brücken auf gutem Niveau“, zieht Baustadtrat Rößlhuber zufrieden Bilanz.
Unvorhersehbare Komplikationen und vorerst nicht eingeplante Abbrucharbeiten der Verschub-Fundamente haben den Fertigstellungstermin zweimal nach hinten geschoben. „Diese sechs Wochen sind für Betroffene sicher sehr unangenehm. Für uns gab es da keine Alternative. Wir arbeiten zwischen und über den ÖBB-Geleisen in einem unglaublich heiklen Umfeld und mussten reagieren – und das kostete eben Zeit. Alles andere wäre fahrlässig und für mich undenkbar“, so der Stadtrat.
Schon drei Jahre vor Baubeginn begannen zahlreiche Detailgespräche - u.a. um den Platzbedarf. Es folgten Gespräche mit benachbarten Grundstückseigentümer*innen um benötigten Fremdgrund für einen Radweg. Leider vergebens. „Radfahrer*innen müssen damit auf der Fahrbahn über die Brücke fahren bzw. dürfen ihre Räder natürlich auf den beiden breiten Gehwegen schieben. Für Fußgänger*innen – und damit vor allem auch für die Schulkinder – bieten die beiden Gehsteige jedoch nun viel Platz und damit mehr Sicherheit. Das steht für mich ganz oben.“, so der Stadtrat.
Ausstehende Restarbeiten bis Weihnachten
Geländer in den Anschlussbereichen
Abbruch Verschub-Fundament Seite Schallmoos
Schallschutzwände zur ÖBB
Rückbaumaßnahmen auf Fremdgrund
Markierungsarbeiten
Diverse Kleinreparaturen
Planung und Statik: SBV ZTGmbH;
Architektonische Begleitung: Plan B Architekten
Örtliche Bauaufsicht: Schimetta Consult Ziviltechniker Ges.m.b.H.
Ausgeführt wurde das Projekt von der Firma STEINER Bau GesmbH aus St. Paul/Kärnten mit ihrem Subunternehmer Fa. NCA Stahlbau GmbH (Bruttoauftragssumme von knapp 5 Mio. Euro). Bauherrenvertreter war dabei die MA 6/04 Straßen- und Brückenamt mit ihrem Projektleiter Dipl.-Ing. Markus Holzleitner.
Die gesamten Bauarbeiten wurden von Anfang an mit den ÖBB, die für diese europaweit wichtige Eisenbahnstrecke zuständig sind, abgestimmt. Besonders spannend waren dabei die minutiös geplanten seitlichen Verschubarbeiten des fertigen Brückentragwerks.
Das ist die neue Brücke:
Die Stahlbrücke samt Bögen und Gehwegkonstruktionen wurde auf der noch bestehenden Eichstraßenbrücke hergestellt. Aufgrund der schwierigen Situation musste das Bauwerk pfeilerlos, mit möglichst großem Abstand zur Oberleitung und zudem aufgrund der schlechten Bodenbeschaffenheit mit einem möglichst leichten Tragwerk ausgeführt werden. All dem entspricht der gewählte, optisch ansprechende Entwurf einer einfeldrigen Stabbogenbrücke aus Stahl mit geneigten, runden Hängern (siehe Foto). Zwischen den Bögen verläuft die Fahrbahn, die auskragenden Gehwege liegen außerhalb. Die Stützweite beträgt 66,50 m und die Breite inclusive der beidseits außenliegenden, jeweils zwei Meter breiten Gehwege 12,40 m. Der Bogen hat eine Höhe von 8,40 m.
Quelle: Stadt Salzburg