Salzburg: Extremes Szenario erfolgreich bewältigt

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Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
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30 Nov 08:06 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Stabsrahmenübung des Landes Salzburg / Eisregen, Lawinen, Hochwasser und Sturm im Lungau / Fotostrecke der Teilnehmer

Eisregen, dann ein Warmwettereinbruch mit viel Regen, Überflutungen, Lawinen und Muren, Stromausfälle und schließlich noch ein Föhnsturm. Es war ein extremes Szenario, das die rund 40 Akteure bei der Stabsrahmenübung des Landes Salzburg zu bewältigen hatten. Die Köpfe rauchten, obwohl oder gerade weil die Katastrophe „rein auf dem Papier“ zu bewältigen war, sozusagen „Trockentraining“ ohne Kräfte im Feld. Das Drehbuch dazu hat 114 Seiten und wurde in zweijähriger, akribischer Detailarbeit erstellt.

Gefinkelte Aufgaben und Stolperseine wurden von der so genannten Einlagezelle geliefert. Erfahrene Experten „spielten“ die reale Welt da draußen, besorgte Bürger, Einsatzkräfte, Journalisten und so weiter. Angenommen wurde eine Welle von drei Extremwetterereignissen im Lungau, die innerhalb von fünf Tagen hereinbrechen.

Drei Tage lang geübt

Drei Tage lang rauchten die Köpfe der „Übenden“, also Mitarbeiter des Landes und der Bezirkshauptmannschaften sowie der Verbindungsoffiziere der Einsatzorganisationen. Markus Kurcz und Herbert Reischl von der Stabsstelle Sicherheit und Katastrophenschutz des Landes Salzburg erklären: „Die Teilnehmer sind sozusagen nach der ersten Welle, dem Eisregen eingestiegen, haben die zweite, also Hochwasser, Lawinen und Muren abgearbeitet, und mussten dann die dritte Welle, also den Föhnsturm vorbereiten.“

Auf komplexe Ausnahmesituationen vorbereitet

„Regelmäßige Übungen unter Einbindung aller wesentlichen Akteure und Einsatzorganisationen sind unverzichtbar, um sich auf komplexe Ausnahmesituationen vorzubereiten. Durch diese Stabsrahmenübungen wird die Geschwindigkeit der Entscheidungsfindungen wesentlich erhöht und zudem die notwendigen persönlichen Vernetzungen gestärkt“, so Landeshauptmann Haslauer.

Forderndes „Trockentraining“

Nicht nur die Übenden - von der Kräfteeinteilung über den Einsatzüberblick und bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation - hatten jede Menge zu tun, sondern auch Einsatzleiter Philipp Kogler, das Funkgerät oder Telefon immer am Ohr. „Ich lerne bei jeder Übung dazu, das ist mir besonders wichtig, niemals stehen zu bleiben. Die letzten Tage waren intensiv, aber sehr erfolgreich, wie ich finde“, fasst der Katastrophenschutzreferent des Tennengaus zusammen. Bis zu 21 Schadensstellen, waren gleichzeitig zu bewältigen, von Verschütteten unter einer Lawine über Straßensperren und einem Großbrand inklusive Zivilschutzalarm bis hin zur Evakuierung von 200 Jugendlichen mit Black Hawk-Hubschraubern des Bundesheeres.

Professionell und mit Herzblut

Das Ausbildungsteam und die Verbindungsoffiziere von Feuerwehr, Polizei, Bergrettung, Bundesheer sowie Rotem Kreuz waren zufrieden mit dem Ergebnis. „Wir konnten viele Hakerl machen, viele Ziele wurden erreicht. Wo wir noch nachschärfen müssen: Die Planung nach vorne, also was noch auf den Stab zukommt. Das ist bei einem mehrtägigen Ereignis zentral. Und die Zusammenfassung der Informationen für die Partner wie Gemeinden und Energieversoger nach außen“, fasst Markus Kurcz zusammen und er fügt hinzu: „Das Engagement und das Herzblut, mit denen alle drei Tage lang bei der Sache waren, finde ich bemerkenswert. Die Teamleistung war hervorragend.“

Drehbuch als Vorbild für bundesweite Stabsrahmenübung

Das Drehbuch zum Szenario hat 114 Seiten, „wurde in akribisch in Zusammenarbeit mit allen Einsatzorganisationen, Bezirkshauptmannschaft und Gemeinde Tamsweg, der Salzburg AG, ZAMG, Hydrologischen Dienst, Wildbach- und Lawinenverbauung sowie dem Referat Schutzwasserwirtschaft erstellt“, zählt Kurcz auf. Franz Rath vom Bundesfeuerwehrverband war in Salzburg als Beobachter dabei, aus gutem Grund. „Unser Wunsch wäre, dass nächstes Jahr die österreichweite Stabsausbildung, die im Frühling in Salzburg stattfinden wird, das Lungauer Szenario als Grundlage nimmt“, so Markus Kurcz.


Quelle: Land Salzburg



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