Salzburg: Das Schneewochenende in Zahlen
1.400 Kilometer Straßen / 280 Mitarbeiter räumen / 700 Mitglieder der Lawinenwarnkommissionen aktiv / 2.000 Bergretter bereit
Bis zu 100 Zentimeter Neuschnee an diesem Wochenende, tiefwinterliche Verhältnisse, große Lawinengefahr, Urlauberschichtwechsel. Der Winter hat Salzburg fest im Griff. Landeshauptmann Wilfried Haslauer dankte am Samstag allen Beteiligten und Helfern.
Landeshauptmann Wilfried Haslauer ist angesichts der hohen Lawinengefahr in ganz Salzburg in ständigem Kontakt mit dem Katstrophenschutz des Landes sowie der Einsatzleitung. Er betonte am Samstag: „Ich bedanke mich ganz herzlich bei all jenen, die durch ihren Einsatz für unsere Sicherheit sorgen. Ob bei den Schneeräumungsmannschaften, den Mitgliedern der Lawinenwarnkommissionen oder all den Einsatzkräften.“
Das extreme Wochenende in Zahlen
Ein bis zwei Meter Schnee lagen stellenweise in manchen Regionen Salzburgs schon, am Samstag und Sonntag kommen 50 bis 100 Zentimeter dazu. Feuchter Schnee trifft auf kalten Pulverschnee, eine explosive Mischung, die spontane und große Lawinenabgänge sehr wahrscheinlich macht. Zurzeit herrscht fast im ganzen Land Lawinenwarnstufe 4 auf der 5-stelligen Skala. In dieser Form gab es das zuletzt vor zehn Jahren. 700 bis 800 ehrenamtliche Mitglieder der 70 Lawinenwarnkommissionen im ganzen Land sind Augen und Ohren vor Ort. Speziell ausgebildet und mit enormer Ortskenntnis schätzen sie die Lage ein. Die Einschätzungen und Fäden laufen in der Lawinenwarnzentrale bei Bernhard Niedermoser zusammen. Balthasar Laireiter, Leiter der Bergrettung Salzburg: „1.500 einsatzfähige Bergretter stehen jederzeit bereit, können innerhalb von Minuten einrücken. Dazu kommen zirka 500 weitere Helfer, die organisatorische und logistische Aufgaben übernehmen. Vier Lawineneinsatzzüge des Bundesheeres in Hochfilzen, Tamsweg, St. Johann im Pongau und Saalfelden sind in Rufbereitschaft. Ein Zug besteht aus bis zu 32 Soldaten. 1.400 Kilometer Landesstraßen müssen im ganzen Land vom Schnee befreit werden. Dazu kommen 3.000 Kilometer Güterwege, die, wenn nötig, unter anderem von Landwirten und Privatpersonen geräumt werden. 12.000 Tonnen Salz sind eingelagert. Bis zu 50 Lastwagen und Unimogs mit Pflügen, Streugeräten und –fräsen sind im Einsatz. 180 Landes-Mitarbeiter stehen für den Räum- und Streueinsatz zur Verfügung, weitere 100 in den Meistereien. In einem „normalen“ Winter leisten diese zirka 70.000 Extrastunden, in einem wie heuer werden es wahrscheinlich 100.000 werden. In Salzburg stehen zurzeit zirka 85.000 Schneestangen und bieten die bei diesen Massen nötige Orientierung. Auch am Flughafen Salzburg sind seit 3 Uhr früh 20 Mitarbeiter mit 20 Räumfahrzeugen im Dauereinsatz. Heute wird es 94 Landungen geben. Salzburgs Beherbergungsbetriebe (insgesamt 220.000 Gästebetten) waren in den Weihnachtsferien zwischen 80 und 90 Prozent ausgebucht. Heute ist großer Ab- und Anreisetag.
Quelle: Land Salzburg