SINNESRAUSCH Bilanz und Ausblick HÖHENRAUSCH 2020

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Direktor Martin Sturm mit LH Thomas Stelzer und den Kuratorinnen Genoveva Rückert (links) und Katharina Lackner (rechts)
Foto: Land OÖ/Mayrhofer
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Ingo Günther, Worlprocessor (ongoing series)
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Candize Breitz, Queen (A portrait of Madonna), 2005
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Sheng Chien Hsiao, Return, 2018
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Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger, The Mystery of Fertility, 2008
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Florian Graf, Ways to the Place, 2018
Foto: Gina Folly Ingo Günther, Worlprocessor (ongoing series) Ingo Günther, Worlprocessor
18 Okt 07:18 2019 von Redaktion International Print This Article

Die ZAHLEN


Nach 138 Ausstellungstagen ging der heurige SINNESRAUSCH mit gut 88.000 BesucherInnen zu Ende. Durchschnittlich 640 Gäste haben die Ausstellung pro Tag besucht.

Verglichen mit dem ersten Sommer-Sinnesrausch 2012 konnten die BesucherInnen um 15% gesteigert werden.

Eine heuer erstmals durchgeführte repräsentative Umfrage des Market Institutes bestätigt unsere Bemühungen um Besucherfreundlichkeit, Niederschwelligkeit und Qualität.

90% der BesucherInnen sind zufrieden mit dem Angebot und sehen ihre Erwartungen erfüllt.

Die Besuchsmotive und die Empfehlungsquote zeigen, dass der SINNESRAUSCH das Interesse an der Gegenwartskunst wecken kann, in einem hohen Maße die Zielgruppe der Familien anspricht und in Oberösterreich gut verankert ist.

Der Erfolg fußt auf drei wesentlichen Faktoren: der hohen Zahl an Stammkunden, der positiven Mundpropaganda und der Wahrnehmung als interessantes Freizeitangebot.

Der SINNRAUSCH/HÖHENRAUSCH ist ein Erfolgsprojekt, dem es in einmaliger Weise gelingt, ein breites Publikum an zeitgenössische Kunst heran zu führen und damit den Bildungsauftrag

„Kulturvermittlung“ ganz wesentlich zu erfüllen.“ Landeshauptmann Thomas Stelzer

Der SINNESRAUSCH weckt das Interesse an der Gegenwartskunst


Der SINNESRAUSCH funktioniert als großes Kunstvermittlungsprojekt:

Obwohl nur 19 % angeben, dass die zeitgenössische Kunst Motiv für den Besuch ist, nimmt sich doch die Hälfte der Gäste bewusst dafür Zeit, kaum jemand schenkt der Kunst keine Beachtung. Das zeigt, dass durch die außergewöhnliche Ausstellungslocation und sinnlich- spielerische bzw. interaktive Präsentationsformen auch das Interesse bei „kunstfernen“ Personengruppen geweckt werden kann.

Sowohl die Auswahl der Kunstwerke als auch die Präsentation werden positiv bewertet.

11.000 Führungen seit 2009


Neben den zahlreichen Schulklassen aus allen Bundesländern sind es vor allem Betriebs- und Vereinsausflüge, die Führungen buchen.

Personen, die an einer Führung teilgenommen haben, präsentieren sich durchwegs zufrieden und sehen darin einen Mehrwert für ihren Besuch.

Ohne den positiven Ausreißer 2009 liegt die Führungsanzahl pro Jahr bei durchschnittlich 1.175.

Mit 1.098 Führungen ist die Zahl auch heuer wieder hoch, ca. 13.000 Gäste gingen geführt durch die Ausstellung, das sind knapp 15% der BesucherInnen.

679 Schülerführungen

419 Erwachsenenführungen

Der SINNESRAUSCH spricht vor allem die Zielgruppe der Familien an

Die Besucherstruktur des SINNESRAUSCH ist breit, wobei es heuer gelungen ist, den SINNESRAUSCH noch stärker als Familienangebot zu platzieren. 36 % der BesucherInnen kommen im Familienverbund (Familien mit minderjährigen Kindern), ein Plus von ca. 8% gegenüber dem Vorjahr.

Familienausflug wird auch als Hauptmotiv für den Besuch genannt (60%).

Auch der Anteil an jugendlichen BesucherInnen (Schüler, Lehrlinge und StudentInnen bis 26 Jahre) beträgt fast 19% und ist im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen (+ 0,7%).

Senioren und Jugendliche (ohne Schulklassen) halten sich in etwa die Waage.

Erwachsene 38,3 %

Familienkarte 36,4 %

Jugendliche 8,5 %

Senioren 6,5 %

Schüler/Klassen 10,4 %

Der SINNESRAUSCH ist in Oberösterreich sehr gut verankert


Etwa 70% der BesucherInnen kommt aus dem Bundesland, die meisten aus dem Zentralraum. Als „interessantes Freizeitangebot“ hat sich der SINNESRAUSCH mittlerweile etabliert und wird in der Befragung als zentrales Motiv genannt.

Vor allem an Wochenenden ist der Sinnesrausch gut besucht. An einem Spitzensonntag kommen zwischen 1000 und 1400 Personen.

In den Sommerferien liegt der Tagesdurchschnitt bei über 800 Gästen, fast doppelt so hoch wie außerhalb der Ferien. Bestbesuchter Monat ist August (24.700 Gäste), ein Trend den wir seit Beginn 2009 beobachten.

Sinnes- bzw. Höhenrausch haben sich, ähnlich wie die Ars Electronica, als kulturelles Langzeit- Format etabliert, das immer wieder besucht wird. Ca. 80 % der BesucherInnen aus OÖ war bereits zum wiederholten Mal hier.

30% der Gäste kommen aus anderen Bundesländern oder dem Ausland. Diese Werte sind im Vergleich mit den Vorjahren recht konstant.

HÖHENRAUSCH 2020

Wie im Paradies.

27. Mai – 18. Oktober 2020


Die Ausstellung Wie im Paradies setzt sich mit Wunschvorstellungen für unser Leben und unsere Zukunft auseinander. Wir sind mit einem immer größer werdenden Angebot individuell abgestimmter Glücksmomente konfrontiert, welche die umfassenden, kollektiven Paradiesvorstellungen ersetzen. Sie sind an die Stelle von bahnbrechenden, die gesamte Menschheit umfassende utopische Entwürfe getreten. Gleichzeitig konzentriert sich unsere postindustrielle Gesellschaft zunehmend auf dystopische Zukunftsszenarien und deren Verhinderung bzw. realisierbar erscheinende Reparaturen unserer gegenwärtigen Welt.

Unser Atem ist recht kurz geworden, schon lange will sich niemand mehr auf ein späteres, ungewisses Leben vertrösten lassen. Unsere Eltern hatten noch die Perspektive, dass es die Kinder einmal besser haben sollen, doch selbst diese Aussicht kann kaum noch Strahlkraft entwickelt, denn weder die Alten noch die Jungen glauben solchen Versprechungen. So werden Paradiese kaum noch in eine ferne Zukunft projiziert, sondern sollen möglichst hier und jetzt abrufbar und konsumierbar sein.

Themen:

  • Shopping & Freizeit
  • Rückzug ins Private
  • Natur & Umwelt
  • Genuss, Verzückung & Ekstase
  • Besinnung, Leere & Erinnerung

Nach der Renovierung der Ursulinenkirche wird 2020 wieder der gesamte Rundgang inklusive Passadach, Kirchtürmen und Ursulinenhofdachböden bespielt.

Hier ein paar Highlights: Die Ursulinenkirche wird im Rundgang wieder über den Balkon eingebunden und gibt den Blick auf die Arbeit Return (2018) von Sheng Chien Hsiao frei. Duzende Vogelkästen zwitschern und verzweigen sich baumähnlich im Kirchenraum. Dieser Klangraum ist ein Ausflug in die paradiesischen Kindheitserinnerungen des Künstlers.

Das Linzer KünstlerInnenkollektiv Time´s Up verwandelt die ehemaligen Klassenzimmer in eine dystopische Zukunftsszenerie. Die BesucherInnen finden sich im Jahr 2047 in der kleinen Küstenstadt Turnton, irgendwo in Europa wieder.

Das paradiesische an der Videoinstallation Queen (2005) von Candize Breitz liegt in der Art und Weise, wie sich die einzelnen Stimmen von 30 Fans zu einem Chor verbinden. Jeder Sänger offenbart eine tiefe, emotionale Verbindung zu den Texten, Rhythmen, Melodien und Harmonien von Madonna. Durch den Song verschmelzen die Fans in der Videowand zu einem symbiotischen Ganzen.

Der Kirchendachboden wird durch die eindrucksvolle Installation Worldprocessor von Ingo Günther erhellt. Eine Serie aus Leuchtgloben visualisiert verschiedene Daten. Die Themen reichen von politischen Konflikten sowie sozialen Fragen bis hin zur Natur.

Auch beim diesjährigen Höhenrausch sind über 30 internationale und nationale TopkünstlerInnen eingeladen. Hier ein Auszug aus der KünstlerInnenliste (angefragt): Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger/CH, Fujiko Nakaya/JP, Eva Schlegel/AT, Times Up/AT, Florian Graf

/CH, Fallen Fruit/US, Claudia Czimek/AT, Nabuqi/CN, Riedler Reiner/AT, Yuan Goang- Ming/CN, Edith Stauber/AT, Ella Raidel/AT, Mohammed Bourouissa/FR, Gregor Graf/AT, Candice Breitz/DE/ZA, Anna Jermolaewa/AT/RU, Kendell Geers/ZA, Inci Evenir/TR, Soda_Jerk/US, Sheng-Chien Hsiao/TW, Ingo Günther/DE/US, Katharina Struber/AT, Ilya & Emilia Kabakov/RU, Sonja Meller/AT, Breathe Earth Collective/AT, Ulrike Ottinger/AT, Eva Schlegel/AT, Peter Land/DN, Victor Ekpuk/US, Martine Gutierrez/US, u.v.m.




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