Rund 30 Millionen Euro erkämpft
Oswald Schwarzl
Der AK-Insolvenz-Rechtsschutz hilft Beschäftigten, wenn ihre Firma in Konkurs geht
LINZ. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Insolvenzen in Oberösterreich leicht rückläufig. Dennoch hat der Insolvenz-Rechtsschutz der AK Oberösterreich fast 2.700 betroffene Arbeitnehmer/-innen vertreten und dabei rund 30 Millionen Euro an Insolvenzentgelt hereingebracht.
Im vergangenen Jahr wurden in Oberösterreich 428 Betriebe insolvent. Großinsolvenzen wie in den Jahren zuvor gab es 2016 in Oberösterreich keine. „Das zeigt, dass es der oberösterreichischen Wirtschaft viel besser geht, als uns manche Unternehmer mit ihrem Gejammere vom abgesandelten Standort weismachen wollen“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.
Vorrangiges Ziel der Insolvenz-Rechtsschützer/-innen ist es, dass die Beschäftigten rasch zu ihren offenen Löhnen und Gehältern kommen, denn es geht zumeist um die Existenz der Beschäftigten und ihrer Familien. Im vergangenen Jahr bekamen 66 Prozent der vertretenen Mitglieder innerhalb der ersten beiden Monate nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens Löhne bzw. Gehälter nachbezahlt.
Immer mehr Scheinunternehmen melden Beschäftigte an, zahlen jedoch keine Steuern.
„Diese Gesetzeslücke im neuen Sozialbetrugsbekämpfungsgesetz sollte rasch geschlossen werden“, fordert der AK-Präsident.
Daher fordert die Arbeiterkammer, dass Insolvenzstiftungen wie etwa bei Großinsolvenzen als Dauereinrichtung für alle von einer Insolvenz betroffenen Arbeitnehmer/-innen geschaffen werden. „Damit kommen auch geschädigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus kleinen Pleitebetrieben in den Genuss einer Überbrückungshilfe aus der Stiftung“, erklärt Kalliauer.