Rauris/Fusch: Langwieriger Bergung eines Verletzten bei tiefwinterlichen Verhältnissen auf 3000m

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Foto: BR Rauris
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06 Okt 17:13 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Ein 50-jähriger Kärntner war im Bereich der Noespitze (Goldberggruppe) gut 50 Meter abgestürzt und musste unter widrigsten Bedingungen von Bergrettern aus Rauris und Fusch ins Tal gebracht werden.

Samstagnachmittag um 14 Uhr ging bei der Bergrettung Rauris der Notruf ein: Ein Kärntner Bergsteiger war auf der Noespitze (auf 3000 Metern) abgestürzt und würde verletzt mit einem Begleiter auf seine Rettung warten. „Da ein Hubschraubereinsatz aufgrund der widrigen Verhältnisse – es herrschte Nebel, Schneefall und Sturm - nicht anzudenken war, stiegen wir zu Fuß auf“, so Wolfgang Rohrmoser, Ortstellen- und Einsatzleiter der Rauriser Bergrettung.

„Um beide Zustiegs- und Bergemöglichkeiten abzudecken, alarmierten wir auch die Bergrettungsortsstelle Fusch mit.“

Ein fünfköpfiger Trupp versuchte von der Großglockner Hochalpenstrasse aus über den Klagenfurter Jubiläumsweg zu dem Verletzten zu gelangen.

Die Bergretter aus Rauris nahmen den Anmarsch über das Seidlwinkltal in Angriff. „Wir waren froh über unser geländetaugliche Quad. Dazu wurden wir durch vier weitere, private Quads von Bergrettern und der Jagdgemeinschaft Seidlwinkltal unterstützt, um schneller in das weitläufige Diesbachkar zu gelangen“, schildert Rohrmoser schon die große Herausforderung eines raschen Zustieges zur Unfallsstelle.

Durch die genaue Standortbeschreibung und Übermittlung der Koordinaten konnten die Retter gegen 17:30 Uhr, nach einem dreistündigem Aufstieg in teils kniehohem Schnee, den 50-jährigen Verletzten und seinen 47-jährigen Begleiter erreichen.

„Dank deren sehr guter Ausrüstung mit warmer Bekleidung und Biwaksäcken konnten die beiden Kärntner die Wartezeit recht gut überstehen.“

Nach der Erstversorgung des verletzten und unterkühlten Bergsteigers begann die langwierige Bergung über die schneebedeckte Flanken und das felsige Gelände des Weißenbachkees.

„Wir hofften, dass wir nach Aufhellungen unterhalb der Schneefallgrenze doch noch einen Hubschrauberflug für den Verletztenabtransport bekommen könnten, aber leider zerschlug sich diese Hoffnung mit dem Einsetzen der Dämmerung.“

Trotzdem gelang es, die beiden Bergsteiger noch in der gleichen Nacht sicher ins Tal zu bringen und dem Roten Kreuz zu übergeben. Einsatzende war gegen 23 Uhr.

Im Einsatz standen 23 Bergretter aus Rauris und fünf aus Fusch.

UPDATE - LPD Salzburg:

Am 05.Oktober 2019 unternahmen ein 45 und 50-jähriger Bergsteiger aus Kärnten eine Hochtour vom "Hochtor" beginnend über den Klagenfurter Jubiläumsweg Richtung Sonnblick. Gegen 14:15 Uhr rutsche der 50-jährige Kärntner etwas östlich der Noespitze auf ca. 3000 Meter auf einem Grad aus, wodurch er zuerst über eine ca. 3 Meter hohe Geländekante stürzte und in weitere Folge ca. 50 Meter weiter bergab rutschte. Der 50-jährige Kärntner verletzte sich hierbei am linken Bein und konnte nicht mehr weitergehen. Sein Bergkamerad konnte mittels Mobiltelefon die Rettungskräfte alarmieren. Auf Grund der schlechten Witterungsverhältnisse (Schneefall und Nebel) war ein Hubschraubereinsatz nicht möglich.

Die alarmierte Bergrettung von Rauris (23 Mann) sowie die Bergrettung Fusch (5 Mann) konnten nur zu Fuß, bei widrigsten Verhältnissen, zu dem Verunglückten aufsteigen. Gegen 17:30 Uhr konnten die Bergretter den Verunglückten erreichen. Nach der Erstversorgung musste der Abtransport des Verletzten aufgrund der nun einbrechenden Dunkelheit wieder zu Fuß erfolgen. Gegen 23:00 Uhr konnte der 50-jährige Bergsteiger durch die Bergretter dem Roten Kreuz übergeben werden. Anschließend wurde er mit dem Krankenwagen in das Krankenhaus nach Schwarzach gebracht, wo ein Bruch des linken Fersenbeins diagnostiziert wurde.


Quelle: BR Rauris / Mag. Maria Riedler ea. Pressereferentin Salzburger Bergrettung



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