Rasche Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt zahlt sich aus

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Rasche Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt zahlt sich aus::
Fotos: VLK/Frederick Sams
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11 Jän 15:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Landesrätin Wiesflecker: Studie über ökonomische Effekte von Asylwerbenden und Asylberechtigten bestätigt den Vorarlberger Weg

Bregenz (VLK) – Die Integration von asylberechtigten Menschen in den Arbeitsmarkt in Vorarlberg funktioniert gut und in der Folge wirkt sich das auch gesamtwirtschaftlich durchaus positiv aus. Dieses Fazit ergibt sich für Landesrätin Katharina Wiesflecker aus dem aktuellen Bericht zur Integration von Flüchtlingen in Vorarlberg sowie einer aktuellen Studie über ökonomische Effekte von Asylwerbenden und Asylberechtigten. „Das gute und frühe Angebot an Deutschkursen bereits für Asylwerbende sowie gezielte Beschäftigungsprojekte ermöglichen in vielen Fällen, dass der Einstieg in den Arbeitsmarkt für Asylberechtigte rasch erfolgen kann“, sagte Wiesflecker bei einer Pressekonferenz am Freitag, 10. Jänner, im Landhaus. Gemeinsamt mit AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter betonte sie die gute Zusammenarbeit der Bezirkshauptmannschaften mit dem AMS im Bemühen um eine strukturierte Integrationsarbeit.

Die Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsforschung in Innsbruck (GAW) hat im Auftrag von Land und AMS in einer Studie erhoben, wie sich die Aufnahme, Betreuung und Integration von Flüchtlingen wirtschaftlich auswirkt. Dabei zeigte sich, dass ab dem siebten Jahr des Aufenthaltes die abgeführten Abgaben (Sozialversicherungsbeiträge, Lohnnebenkosten, Steuern) die Transferleistungen (Grundversorgung, Mindestsicherung, Arbeitslosengeld) übersteigen.

Auch die Konsumausgaben der Asylwerbenden/Asylberechtigten schlagen zu Buche: Im Zeitraum 2004 bis 2018 hat das in Vorarlberg zu einem zusätzlichen jährlichen Bruttoregionalprodukt von 28 Millionen Euro und einer zusätzlichen Beschäftigung von 197 Jahres-Vollzeitäquivalenten geführt. Die damit verbundenen fiskalischen Rückflüsse sind höher als die Transfers, die Asylwerbende/Asylberechtigte netto (d.h. nach Abzug ihrer abgeführten Abgaben) vom Staat erhalten, erläuterte Studienautor Stefan Haigner. Die Studienergebnisse zeigen deutlich, dass der Zugang zum Erwerbsarbeitsmarkt die Grundlage für ein steigendes Abgabenaufkommen ist.

Betreuungszahlen weiter rückläufig

Sowohl die Zahl der Asylwerbenden in Grundversorgung als auch jene der Mindestsicherung beziehenden Bleibeberechtigten in Vorarlberg ist weiter rückläufig. Der Aufwand der monatlichen Mindestsicherungs-Leistungen für Flüchtlinge liegt mit 1,2 Millionen Euro wieder auf Niveau von Anfang 2016 – zum Vergleich: die höchsten Ausgaben wurden im Mai 2017 mit 1,9 Millionen Euro verzeichnet.

In Vorarlberg sind rund 2.500 Menschen aus den Herkunftsländern Syrien, Iran, Irak, Afghanistan, Pakistan, Russische Föderation und Somalia unselbständig beschäftigt. Ende November 2019 waren 973 Flüchtlinge beim AMS vorgemerkt. Die sogenannte Register-Arbeitslosigkeit (diese bezieht sich auf Menschen aus den oben genannten wichtigsten Herkunftsländern) beträgt aktuell 17,4 Prozent. Damit liegt Vorarlberg im Bundesländervergleich im Spitzenfeld – nur in Tirol ist dieser Wert niedriger, bundesweit beträgt er 29,4 Prozent.

Als Beispiel für das Engagement von Land und AMS für eine strukturierte Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt verwies Landesrätin Wiesflecker auf das Projekt "Work 1st“. Ziel dieser Maßnahme ist es, Flüchtlinge, die etwa aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse besonders schwer vermittelbar sind, schrittweise in den Arbeitsmarkt zu integrieren. „Work 1st“ war vorerst zeitlich befristet und wird von der Aqua Mühle GmbH bisher im Unterland umgesetzt. „Mittlerweile sind erste Erfolge klar erkennbar, deshalb wird das Projekt mit Jahresbeginn 2020 auf das Oberland ausgedehnt“, so Wiesflecker mit. Land und Gemeinden stellen für diese Erweiterung 580.000 Euro aus dem Vorarlberger Sozialfonds zur Verfügung, mitfinanziert wird das Projekt auch vom AMS und der Wirtschaftsabteilung des Landes.


Quelle: Land Vorarlberg



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