Puntigam - Große Pläne für Schulcampus

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Präsentierten heute das Modell für den künftigen Schulcampus Puntigam: von links Architekt DI Christian Ambos, Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle, Architekt DI Claude Probst, Hochbau-Referatsleiter DI Heinz Reiter, Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl und Stadtrat Kurt Hohensinner MBA.
Foto: © Stadt Graz/Fischer
24 Jul 14:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Weitgehender Neubau der Volksschule und kräftige Erweiterung der Neuen Mittelschule - im Schulcampus Puntigam in der Gradnerstraße entsteht Großes.

Es war eine schwierige Aufgabe, der sich 50 Architekturbüros aus 7 europäischen Staaten beim Wettbewerb für den weitgehenden Neubau der Volksschule sowie der Erweiterung und Umstrukturierung der Neuen Mittelschule Puntigam in der Gradnerstraße stellten: Ein Teil der bestehenden Volkschule bleibt erhalten, der andere Teil wird abgerissen und durch einen Neubau mit vorerst 16 neuen Klassen ersetzt. Die angrenzende Neue Mittelschule wird erweitert und umstrukturiert - und das bei beengter Verkehrssituation im Bereich Gradnerstraße/Nippelgasse, Vorgaben aus dem städtebaulichen Leitbild für Baumassenverteilung, Versiegelung und mehr sowie Vorgaben aus der Grünraumbewertung einschließlich des Erhalts der dortigen Platanen.

16 plus 4 neue Volksschulklassen, NMS wird im 2. Abschnitt aufgestockt

Das Bestandsgebäude der Volksschule wird halbiert: Fünf Klassenräume werden abgerissen, im ersten Bauabschnitt kommen 16 neue Klassen in vier Clustern dazu. Ein Turnsaal, eine Küche, Speiseräume, eine Bibliothek und Freizeiträume sind ebenfalls geplant. Dieser erste Bauabschnitt soll bis zum Herbst 2022 fertiggestellt sein. Vier weitere Volksschulklassen folgen im zweiten Bauabschnitt, für den der Zeitplan noch nicht feststeht. Den Löwenanteil dieses zweiten Abschnitts wird die Erweiterung der Neuen Mittelschule Puntigam ausmachen: Das bestehende Schulgebäude wird um ein Stockwerk aufgestockt, das zweistöckige Bestandsgebäude umstrukturiert. Der bestehende Turnsaal erhält neue Garderoben und Duschen, ein 100 Quadratmeter großer Bewegungsraum ergänzt das Angebot für gesundes Training. Auch in der NMS wird es eine Versorgungsküche sowie Freizeit- und Speiseräume geben.

Gemeinsamer Eingang in Gradnerstraße, viel Grün- und FreiraumDas Modell des Siegerentwurfs zeigt auch die großzügigen Freiflächen für den Schulcampus.© Stadt Graz/Fischer

Neu geregelt wird die Eingangssituation von Volksschule und Neuer Mittelschule: Beide Bildungsanstalten bekommen einen gemeinsamen Eingang in der Gradnerstraße. Gemeinsam ist den Schulen auch das Angebot an Ganztagesbetreuung, rund um die Gebäude wird die Infrastruktur aufgepeppt. Ein neuer Radweg ist ebenso im Portfolio wie eine Bushaltestelle. Bei der Baumassenverteilung wird dem städtebaulichen Leitbild für dieses Gebiet Rechnung getragen: Die Schulgebäude sind entlang der Gradnerstraße höher, in Richtung Norden - wo Einfamilienhäuser das Bild prägen - werden die Höhen geringer. Ein weiterer Pluspunkt für alle BenutzerInnen der beiden Schulen ist das ausgezeichnete Angebot an Grün- und Freiräumen, das von Volksschule und Neuer Mittelschule genutzt werden kann. Ein Fußballplatz, ein Hartplatz und zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten stehen auf rund 8.500 Quadratmetern zur Verfügung. Bei der Gestaltung wird der Versiegelungsgrad möglichst gering gehalten. Ein zusätzliches Freizeitangebot gibt es auf dem Flachdach der Volksschule, das auch im Unterricht genutzt werden kann. Jederzeit nutzbar sind die Innenhöfe der Bildungsanstalten im Campus Puntigam: Sie sind der Sonne zugewandt und werden partiell beschattet.

Einstimmiges Siegerprojekt unter 50 Einreichungen

Für den vom Referat Hochbau der Stadtbaudirektion Graz EU-weit ausgeschriebenen Architekturwettbewerb wurden 50 Projekte eingereicht. Die TeilnehmerInnen kamen aus sieben Staaten - neben Österreich waren Deutschland, die Schweiz, Portugal, Spanien, Italien und Tschechien vertreten. Das Preisgericht unter dem Vorsitz von Architektin DI Bettina Brunner-Krenn entschied sich einstimmig für das Projekt des Wiener Büros Franz & Sue ZT GmbH. Begründung: Der Entwurf sei das „eindeutig beste Angebot hinsichtlich der Kriterien Städtebau, Architektur, Funktion, Ökonomie und Ökologie" gewesen. Die Realisierung des ersten Bauabschnitts ist bis zum Jahr 2022 geplant, die Errichtungskosten für diesen ersten Bauabschnitt sind mit 22 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer kalkuliert.

Alle Verantwortlichen voll des LobesDie siegreichen Architekten DI Christian Ambos (links) und DI Claude Probst von Franz & Sue ZT GmbH erläuterten ihren Entwurf.© Stadt Graz/Fischer

Das bevorstehende Schulprojekt in Puntigam sorgte heute bei der offiziellen Präsentation auch für viel Freude bei allen Verantwortlichen: Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl hob die Bedeutung für den wachsenden Bezirk Puntigam hervor, in dem es vor acht Jahren noch 605 Kinder unter 10 Jahren gegeben hatte - „mittlerweile sind es 940, also um 56 Prozent mehr!" Bildung und Kinder seien jene Bereiche, denen er in der Budgetplanung die größte Priorität einräume, betonte der Bürgermeister, der auch den Wert der geplanten Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder im Ganztagesbetrieb unterstrich. Der Stadtrat für Bildung und Integration, Kurt Hohensinner MBA, sprach von der größten Bildungsinfrastruktur-Offensive der Zweiten Republik in Graz, wobei man durch entsprechend qualitative Ausstattung auf mehr Schüler, mehr Sprachförderbedarf und ein Wachstum unterschiedlicher Kulturkreise Rücksicht nehme. Auch in Puntigam werde der Schwerpunkt auf Lesen. Bewegung und Ganztagesbetreuung gelegt. Für Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle war der bisher größte Wettbewerb für einen Schulcampus in Graz eine Herausforderung für die Vorbereitung und für die teilnehmenden Büros. Es sei aber ein gutes Ergebnis gelungen, und auch das Rundherum stimme: „Wir haben mit einer eigenen Bushaltestelle und einem Radweg, der bereits in Bau ist, optimale Verkehrsanbindungen geschaffen. Dazu gibt es ausreichend Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Scooter im Innenbereich der Schule!" DI Winfried Ranz von der städtischen Abteilung für Bildung und Integration zeigte den langen Weg von der Bedarfserhebung bis zur Planung und zum Bau einer Schule auf, während die siegreichen Architekten DI Christian Ambos und DI Claude Probst vom Wiener Büro Franz & Sue ZT GmbH ihr Projekt im Detail erklärten. Sie waren aber auch voll des Lobes für die gewissenhafte und exakte Vorbereitung der Ausschreibung durch die Planungsabteilungen der Stadt Graz.

Ausstellung aller Wettbewerbsbeiträge in der Stadtbaudirektion

Eine Ausstellung mit allen 50 Beiträgen zum Architekturwettbewerb - die acht bestgeeigneten in analoger Form, die übrigen 42 digital - für den weitgehenden Neubau der Volksschule und den Ausbau der Neuen Mittelschule Puntigam ist von Montag, 22. Juli, bis einschließlich Freitag, 2. August, im Foyer der Stadtbaudirektion, Europaplatz 20, 5. Stock, zu sehen. Die Schau ist an Werktagen Montag bis Freitag jeweils von 10 bis 14 Uhr zugänglich, der Eintritt ist frei.



Quelle: Stadt Graz



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