Porsche: Hochspannung vor dem ersten Duell

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12 Apr 19:26 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

LMP1-Vorschau FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft in Silverstone, Lauf 1 von 9

Salzburg. Am kommenden Wochenende, 14.-16. April, startet das Porsche LMP Team zum ersten von neun Läufen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft 2017. Das Sechsstundenrennen auf dem britischen Traditionskurs in Silverstone wird das erste Duell der weiterentwickelten Porsche 919 Hybrid mit den aktuellen Toyota TS050 Hybrid. Porsche, Weltmeister und Le-Mans-Sieger von 2015 und 2016, will erneut beide Titel verteidigen. In England rechnet das Team mit einem schwierigen Auftakt. Denn zugunsten der Aerodynamik-Auslegung für die gesamte Saison wird der Porsche 919 Hybrid in Northamptonshire mit weniger Abtrieb antreten als für die schnellen Kurven des anspruchsvollen Grand-Prix-Kurses wünschenswert wäre.

Der mit Hochspannung erwartete Start des 27 Sportwagen und Prototypen zählenden Feldes erfolgt am Sonntag um 12:00 Uhr Ortszeit auf dem 5,9 km langen Formel-1-Kurs. Das Rennen kann via Internet überall auf der Welt live verfolgt werden.

Der Porsche 919 Hybrid wurde für die WM 2017 umfassend überarbeitet. 60 bis 70 Prozent des Le-Mans-Prototyps sind Neuentwicklungen. Sie betreffen vorrangig die Bereiche Aerodynamik, Fahrwerk und Verbrennungsmotor. Das Antriebsprinzip des innovativen Hybrid-Rennwagens wurde beibehalten: Er entwickelt rund 900 PS (662 kW) Systemleistung aus einem kompakten Zweiliter-V4-Turbobenziner (knapp 500 PS/368 kW) in Kombination mit zwei verschiedenen Rückgewinnungssystemen – Bremsenergie von der Vorderachse und Abgasenergie. Während der Verbrenner die Hinterachse antreibt, wirkt beim Boosten ein E-Motor mit über 400 PS (294 kW) an der Vorderachse. Als Zwischenspeicher für den aus Brems- und Abgasenergie gewonnenen elektrischen Strom dient eine flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen-Batterie.

Der neu aufgestellte Fahrerkader der Porsche-LMP1-Werkspiloten hat sich bei den Wintertestfahrten sowie beim Prolog der WEC in Monza (IT) bereits gut in Szene gesetzt. Der amtierende Weltmeister Neel Jani (CH) geht mit der Startnummer 1 ins Rennen und wechselt sich mit dem Briten Nick Tandy und Porsche-Neuzugang André Lotterer (DE) ab. Das Schwesterauto mit der Nummer 2 teilen sich die beiden Neuseeländer Earl Bamber und Brendon Hartley mit Timo Bernhard (DE).

Das Porsche LMP Team vor dem Saisonauftakt

Fritz Enzinger, Leiter LMP1: „Die Mannschaft hat in den zurückliegenden Wochen und Monaten hervorragende Arbeit geleistet. Jetzt wird es Zeit, dass es endlich losgeht. Der Prolog hat gezeigt, dass der Konkurrenzkampf mit Toyota eine ganz harte Nuss wird. Wir erwarten in Silverstone einen sechsstündigen Sprint.“


Andreas Seidl, Teamchef: „Bezüglich der Standfestigkeit waren wir sowohl mit unserem 30-Stunden-Test in Paul Ricard als auch beim Prolog in Monza zufrieden und fühlen uns für das erste Sechsstundenrennen gut vorbereitet. Bezüglich der Rundenzeiten wird Silverstone aber schwierig. Das Reglement erlaubt in diesem Jahr zur Kosteneinsparung nur noch zwei Aero-Kits pro Saison. Wir haben unsere Ressourcen so eingeteilt, dass wir bis zum dritten WM-Lauf den Fokus auf die Entwicklung und Erprobung der Le-Mans-Aerodynamik legen. Das bedeutet wenig Abtrieb zugunsten eines geringen Luftwiderstands und wird sich in England negativ auswirken. Nach dem 24-Stunden-Rennen im Juni werden wir den 919 für die weiteren WM-Läufe konsequent auf mehr Abtrieb umrüsten. Eine weitere neue Herausforderung ist das reduzierte Reifenkontingent. Zwei Tankfüllungen, also eine Fahrzeit von rund anderthalb Stunden, mit einem Satz Trockenreifen werden die Regel. Das verlangt feinfühliges Haushalten mit den Pneus.“

Fahrer Porsche 919 Hybrid Startnummer 1

Neel Jani (33, Schweiz): „Im vergangenen Jahr haben wir das erste Rennen im Nachhinein am Grünen Tisch gewonnen, aber das war der Auftakt zu einer unglaublichen Saison. Historisch gesehen ist Silverstone nicht unsere stärkste Strecke, und ich sehe uns dort auch in diesem Jahr nicht in der Favoritenrolle. Zumal wir aerodynamisch einen Kompromiss eingehen. Trotzdem wollen wir maximale Punkte.“


André Lotterer (35, Deutschland): „Ich bin 2001 in der englischen Formel-3-Meisterschaft gefahren und habe in Milton Keynes gewohnt, also nicht weit von Silverstone. Auch Formel 1 habe ich dort häufig getestet, und in der WEC schon gewonnen. Die Strecke ist cool. Vor allem die schnelle erste Hälfte der Runde mit den Kurven Copse, Maggotts, Chapel und Stowe hat einen tollen Fluss. Dort werden wir Anpressdruck vermissen, das wird eine besondere Herausforderung. Die Station in England ist auch ganz wichtig für die WEC, denn das Interesse dort ist riesig.“


Nick Tandy (32, Großbritannien): „Für mich wird das ein ganz besonderes Rennwochenende: Erstens, weil es der mit Spannung erwartete Saisonstart ist, zweitens, weil ich diese Rennstrecke liebe und drittens, weil ich nur 50 Kilometer entfernt wohne. Mein Vater reist nicht viel, aber zu diesem Rennen kommt er. Außerdem werden viele Freunde zuschauen. Ich hoffe, wir haben Sonntagabend etwas zu feiern und können den freien Tag am Ostermontag dann so richtig genießen.“

Fahrer Porsche 919 Hybrid Startnummer 2

Earl Bamber (26, Neuseeland): „In Monza hat sich ein enger Wettkampf mit Toyota abgezeichnet. Die Rennstrecke in Silverstone hat aber eine ganz andere Charakteristik. Wir können die Situation erst einschätzen, wenn wir dort die ersten Runden in Le-Mans-Konfiguration gefahren sind. Ich bin bisher nur ein Mal in Silverstone gestartet, aber das war großartig. Ich hatte ein sehr kampfbetontes Rennen im Porsche Mobil 1 Supercup und stand nach einer Aufholjagd auf dem Podium.“


Timo Bernhard (36, Deutschland): „Porsche und Toyota operieren auf demselben hohen Niveau. Auf jeder Rennstrecke kann ein anderer die Nase vorn haben. Dabei spielen die limitierten aerodynamischen Möglichkeiten eine wichtige Rolle. Ich bin sehr gespannt auf Silverstone. Die britischen Fans sind die besten der Welt – sehr enthusiastisch und immer unglaublich gut informiert. In den vergangenen beiden Jahren bin ich im Rennen leider nicht zum Fahren gekommen. 2017 wünsche ich mir einen sauberen Saisonstart und damit einen soliden Grundstein für die WM.“


Brendon Hartley (27, Neuseeland): „Ich kann den Saisonbeginn kaum noch abwarten. Wir hatten technisch einen tollen Test in Monza, und auch als Fahrer-Crew fühlen wir uns gut aufgestellt. Earl hat sich gut eingefügt und war sehr stark in Monza. In Silverstone kann sich das Kräfteverhältnis in der LMP1-Kategorie ganz anders darstellen. Es bleibt abzuwarten, wie stark Toyota ist.“

Zeitplan (Angaben in Ortszeit):
Freitag, 14. April 2017
11:45-13:15 Uhr Freies Training
16:45-18:15 Uhr Freies Training
Samstag, 15. April 2017
09:40-10:40 Uhr Freies Training
13:30-13:50 Uhr Qualifying LMP1 & LMP2
Sonntag, 16. April 2017
12:00-18:00 Uhr Rennen


Quelle: Porsche Holding GmbH



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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